Beschreibung

August Franz Engelmann (geboren am 23.11.1892), Korrektor bei der Paulinus-Druckerei, lernte nach Ausbruch des Krieges in der Trierer Gastwirtschaft Lübeck, die wie seine Wohnung in der Maximinstraße lag, Johann Freudenreich kennen und führte mit ihm und dem Gastwirt Johann Lübeck (geboren am 27.10.1901) politische Gespräche. Wie Engelmann war auch Freudenreich kritisch gegenüber dem NS-Regime und dem Krieg eingestellt. Engelmann hörte regelmäßig ausländische Sender und berichtete Freudenreich davon. Freudenreich wurde 1940 eingezogen und zunächst an der West- und später an der Ostfront eingesetzt. Engelmann schrieb ihm am 31.12.1941 einen langen Brief, äußerte sich vor dem Hintergrund der Meldungen ausländischer Sender pessimistisch gegenüber dem Kriegsverlauf und kritisierte harsch die deutsche Kriegsführung. Das Sondergericht Trier verurteilte Engelmann am 29.7.1942 zu drei Jahren Zuchthaus und den Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte für die Dauer von fünf Jahren. Johann Freudenreich war zu diesem Zeitpunkt bereits gefallen. Der Gastwirt Johann Lübeck bestritt die Vorwürfe, so dass das Verfahren gegen ihn mangels Beweisen eingestellt wurde.

Quellen

LHAK 584,1, Nr. 285

Sicherheit: belegt