Beschreibung

Die Hausfrau Katharina Pitz (geboren am 31.8.1871 in Frutzweiler/Pfalz), der Lackierer Ludwig Sebastiani (geboren am 19.1.1890 in Saarbrücken), die Witwe Lina Reichardt (geboren am 11.5.1878 in Saarbrücken), die Witwe Berta Holzmann (geboren am 19.9.1872 in Polzingen) und die Hausfrau Maria Schworm (geboren am 6.12.1903 in Saarbrücken) betätigten sich auch nach deren Verbot 1935 weiter für die Internationale Bibelforscher-Vereinigung. Darüber hinaus besuchte Katharina Pitz in Begleitung anderer Bibelforscher 1936 zweimal in Forbach, zweimal in Saargemünd und je einmal in Metz und Straßburg "Glaubensgeschwister". Bei ihren Aufenthalten dort nahm sie an Bibelstunden und Versammlungen teil. Im Juli 1936 wandte sich sie sich an Ernst Hassel, um Auskunft über den für September 1936 geplanten Bibelforscher-Kongress in Luzern zu erhalten, an dem sowohl Pitz als auch Reichardt teilnahmen. Die Gestapo verhaftete Katharina Pitz am 22.9.1936, Ludwig Sebastiani am 6.10.1936 und Lina Reichardt am 25.9.1936. Das Sondergericht Saarbrücken verurteilte Pitz am 18.2.1937 zu einer Gefängnisstrafe von fünf Monaten, einer Geldstrafe von 30 RM und zu 100 RM Wertersatz. In der gleichen Sitzung verurteilte das Gericht Sebastiani ebenfalls zu fünf Monaten Gefängnis, Lina Reichardt zu vier Monaten sowie einer Geldstrafe von 30 RM und 10 RM Wertersatz. Berta Holzmann und Maria Schworm wurden jeweils zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Bei Katharina Pitz, Ludwig Sebastiani und Lina Reichardt wurde jedoch die Untersuchungshaft angerechnet.

Quellen

LA Saar GenStanw. SLS 84, LA Saar LEA 1115

Sicherheit: belegt