Beschreibung

Christine Teusch (1888-1968) war bis 1933 für die Zentrumspartei Abgeordnete im Reichstag. Zwar sprach sie sich am 23.3.1933 zusammen mit ca. zwölf Kollegen der Zentrumsfraktion gegen das sogenannte "Ermächtigungsgesetz" aus, stimmte am Ende jedoch nach Zusagen Hitlers und Görings ebenfalls dem Gesetz zu. Nach der Auflösung der Partei 1933 kehrte sie nach Köln zurück. Dort arbeitete Teusch bis zu ihrer vorzeitigen Versetzung in den Ruhestand 1936 als Volksschullehrerin. Obwohl sie sich aus der Politik zurückgezogen hatte, hielt Christine Teusch weiter Kontakt zu Freunden aus der christlichen Gewerkschaftsbewegung und machte aus ihrer Einstellung gegen das NS-Regime keinen Hehl. Sie betätigte sich im Umfeld des sogenannten "Kölner Kreises”, eines katholischen Widerstandskreises, dem sie angehörte. Dort war sie neben Nikolaus Groß, Jakob Kaiser, Wilhelm Elfes, Andreas Hermes, Johannes Albers, Johannes Gronowski, Heinrich Körner, Laurentius Siemer und Eberhard Welty eine der führenden Persönlichkeiten. Wiederholt durchsuchte die Gestapo deshalb ihr Haus und beobachtete sie. Nach dem Attentat auf Hitler am 20.7.1944 zog sie mit ihrer Schwester von Köln in das Karolinenhospital der Franziskanerinnen in Arnsberg-Hüsten. Im August 1944 verhaftete die Gestapo sie dort. Sie blieb bis April 1945 in Schutzhaft. Nach dem Krieg trat sie 1945 der CDU bei. 1947 wurde sie Kultusministerin in NRW.

Literatur

Dertinger, Antje, Frauen der ersten Stunde. Aus den Gründerjahren der Bundesrepublik, Bonn 1989, S. 216-226. Morsey, Rudolf, Christine Teusch, in: Aus dreißig Jahren. Rheinisch-Westfälische Politiker-Porträts, hg. von Walter Först, Köln/Berlin 1979, S. 200-209. http:"www.rheinische-geschichte.lvr.de/persoenlichkeiten/T/Seiten/ChristineTeusch.aspx

Sicherheit: belegt