Beschreibung

Im Erkelenz hielt der Jesuitenpater Clemens Brockmüler (geboren am 10.7.1904) in einer Pfarrkirche einen Vortrag für Männer und Jungmänner über das Thema: "Religion ja - Konfession nein". Er führte unter anderem aus, dass die katholische Kirche den "heutigen Kampf" nicht heraufbeschworen habe. Sie verteidige nur das, was die Zeitgeschichte von 2000 Jahren durch Tatsache der katholischen Kirche gelehrt habe. Die Überlieferung der 2000 Jahre sei bis ins Kleinste nachgeprüft und von der katholischen Kirche als richtig bezeichnet worden. Ein überzeugter Nationalsozialist könne auch nicht einzelne Punkte aus dem Programm streichen, sondern müsse sie alle anerkennen. So verhielte es sich auch mit der 2000-jährigen Kirchengeschichte. Die Maßnahmen der Regierung, die die Religion nur in das Gotteshaus verwiesen hätten, seien nicht angebracht. Die Religion müsse auch außerhalb der Kirche gepflegt werden, in Familie und Schule, ja, das wirtschaftliche Leben sei sogar von der Religion zu erfassen. Weitere Vorträge folgten beispielsweise am 20.1.1936 in Limburg. Die Ausführungen des Priesters waren nach Ansicht der Gestapo so gehalten, dass sie einen Angriff auf die Staatsregierung darstellen sollten, aber so formuliert, dass man ihm nichts vorwerfen konnte.

Quellen

LAV NRW R, Reg. Aachen Präs. Büro, Nr. 1034, p. 43f.

Literatur

Priester unter Hitlers Terror. Eine biographische und statistische Erhebung, bearb. von Ulrich von Hehl/Christoph Kösters u.a., 4. durchgesehene und ergänzte Auflage, Paderborn u.a. 1998, S. 819 f.

Sicherheit: belegt