Beschreibung

Das Ehepaar Dr. Albert Brandts (geboren am 17.5.1887 in Düsseldorf) und Auguste Magdalena, geborene Kuetgens (geboren am 12.3.1893 in Aachen) standen vor der Machtergreifung der Zentrumspartei nahe. In den Jahren 1941 und 1942 hörten sie ständig Feindsender und verbreiteten unter Kollegen und Freunden die Radioinformationen. Zudem kritisierte Dr. Albert Brandts ständig und zunehmend in der Öffentlichkeit sowohl die NSDAP als auch das Regime und einzelne Mitglieder der Regierung. So stellte er auch vor seiner Haushaltshilfe, einer Lothringerin, das Radio regelmäßig ab, wenn das Deutschland- und das Horst-Wessel-Lied erklang. Er mokierte sich über das "Tamtam", welches er nicht ertragen könne. Stattdessen pfiff er hin und wieder ein Stück aus der Marseillaise oder riet der lothringischen Hilfe, doch besser ihren französischen Pass zu behalten, wenn die Franzosen dann wiederkommen. Das Ehepaar wurde denunziert, von der Gestapo verhaftet und am 20.2.1943 vor das Sondergericht Saarbrücken wegen Heimtücke und dem Hören von Auslandssendern angeklagt. Albert Brandts wurde am 28.5.1943 zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt.

Quellen

LA Saar StAnw 655

Sicherheit: belegt