Beschreibung

Eva de Lattré (geboren 1902) war mit der Jüdin Kläre Machost, die einen Nichtjuden geheiratet hatte, seit der Jugendzeit befreundet. Nach der Pogromnacht im November 1938 fuhr sie mit ihrem Ehemann Johannes (geboren 1898) nach Duisburg, um nach ihrer Freundin zu sehen. Das Ehepaar de Lattré bot den Machosts und dem jüdischen Ehepaar Abramowicz an, sie in ihrem Heim in Rheinberg-Borth zu verstecken. Beide Ehepaare folgten der Einladung. Nachbarn verrieten die Anwesenheit der Untergetauchten bei der Ortspolizei. Der auf Anweisung das Haus durchsuchende Ortspolizist Dreibrodt hatte offenbar eine eigene Meinung zu diesem Thema und war allzu gerne bereit, sich täuschen zu lassen. Johannes de Lattré fuhr das Ehepaar Abramowicz danach zur niederländischen Grenze. Am 26.10.1978 wurde das Ehepaar de Lattré von der Gedenkstätte Yad Vashem als "Gerechte unter den Völkern" anerkannt.

Literatur

Fraenkel, Daniel/Borut, Jakob (Hg.), Lexikon der Gerechten unter den Völkern. Deutsche und Österreicher, Göttingen 2005, S. 176-177. Held, Heinz Joachim, Einsichten und Ausblicke, Erträge eines ökumenischen Lebensweges, Frankfurt a. M. 2008, S. 70.

Sicherheit: belegt