Beschreibung

Die kommunistische "Revolutionäre Gewerkschaftsorganisation (RGO)" stand in Köln unter der Leitung des 1932 in den Reichstag gewählten KPD-Mitglieds Ernst Busse. Die Gruppe verfertigte und verbreitete Flugblätter mit Titeln wie "Rettet die Gewerkschaft", "1. Mai im 3. Reich", "An die städtischen Arbeiter" und "Heraus mit Thälmann", die vor allem in Kölner Großbetrieben verteilt wurden. Ebenso verbreitet wurden die Zeitungen "Sozialistische Republik" und "Rote Fahne" sowie die Broschüre "Im Zeichen des Kreuzes". Wegen dieser Aktivitäten kam es zu zwölf Anklagen. Fünf der Angeklagten wurden am 12.8.1934 zu insgesamt sechs Jahren und elf Monaten Gefängnis verurteilt. Zwei der Verurteilten gelang die Flucht nach Holland. Ernst Busse wurde vom 1. Senat des Volksgerichtshofs in Berlin am 12.11.1934 in einem getrennten Verfahren mit drei Mitangeklagten zu sechs Jahren und zwei Monaten Zuchthaus verurteilt. Anschließend kam er in die Konzentrationslager Lichtenburg und Buchenwald.

Quellen

Gerichtsakten Volksgerichtshof Berlin 16 J 646/33 (nach Schabrod)

Literatur

Niethammer, Lutz (Hg.), Der "gesäuberte" Antifaschismus. Die SED und die roten Kapos von Buchenwald. Dokumente. Berlin 1994. Schabrod, Karl, Widerstand an Rhein und Ruhr 1933-1945, Düsseldorf 1969, S. 36. Stehkämper, Hugo (Red.), Widerstand und Verfolgung in Köln 1933-1945, Ausstellung des Historischen Archivs der Stadt Köln, unveränd. Nachdruck der Originalausgabe 1974, Köln 1981, S. 347-349. Weber, Hermann/Herbst, Andreas, Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945, Berlin 2004.

Sicherheit: belegt