Beschreibung

Elisabeth Piske (geboren am 20.8.1914) war bei der Reichsärztekammer angestellt. 1943 machte sie Urlaub in Berlin. Als sie zurückkam, sagte sie im Mai 1943 zu ihren Arbeitskolleginnen: "In Berlin ist es nicht schön, die Bevölkerung befindet sich in schlechter Stimmung. Gegen die Regierung, das können Sie sich ja denken, der Luxus der da getrieben wird und die Bevölkerung hat nichts zu essen." Desweiteren sagte sie: "In Berlin sieht es sehr schlecht aus, die Bevölkerung ist sehr erregt über die mangelnde Zufuhr an Gemüse, da die Händler kein Benzin für ihre Autos haben, während die Herren mit ihren Autos herumfahren." Zu einer weiteren Kollegin sagte sie: "Die Bevölkerung in Berlin hungert und wünscht Schluss mit dem Kriege. Der Führer könnte endlich den Krieg beenden, denn dieser hat schon lange genug gedauert; besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende." Frau Piske war seit 1933 Parteigenossin. Sie wurde verhaftet, vor dem Sondergericht Saarbrücken wegen Heimtücke angeklagt und trotz Gnadengesuch wegen Parteimitgliedschaft und teilweiser Unzurechnungsfähigkeit am 19.11.1943 zu zwei Monaten Haft verurteilt.

Quellen

LA Saar StAnw 755

Sicherheit: belegt