Beschreibung

Emil Beer (1883-1970) aus Berg bei Köln (in der Wiehltalsperre untergegangen), Mitglied der Bekennenden Kirche, war 1933 der einzige Vermieter, der der jüdischen Familie Löwenstein aus Köln eine Unterkunft gab. Sie waren auf das Land ausgewichen, zogen aber ein Jahr später wieder nach Köln zurück. Beers Tochter und der zum Christentum übergetretene Sohn der Löwensteins, Rudi, hatten sich in der Zwischenzeit kennengelernt und verlobt, lösten die Verbindung aber nach der Verkündung der Nürnberger Gesetze 1935. Als 1941 die Deportationen begannen, bestätigte Beer dem Freund seiner Tochter, ein wahrer Christ zu sein und ließ ihn bei sich wohnen. Ende 1941 suchte die Gestapo nach Rudi Löwenstein und war ihm schon auf der Spur. Emil Beer sorgte dafür, dass er in ein anderes Versteck im Dorf kam. Trotzdem wurde er verhaftet und deportiert. Emil Beer fuhr weiterhin nach Köln und besuchte die Juden im Sammellager, um ihnen zu helfen. Er hielt Kontakt mit den Eltern Löwenstein, die nach der Deportation ihres Sohnes untergetaucht waren und versorgte sie bis Kriegsende mit Lebensmittelkarten. Am 12.3.1998 erkannte ihn die Gedenkstätte Yad Vashem als "Gerechten unter den Völkern" an.

Literatur

Fraenkel, Daniel/Borut, Jakob (Hg.), Lexikon der Gerechten unter den Völkern. Deutsche und Österreicher, Göttingen 2005, S. 67.

Sicherheit: belegt