Beschreibung

Friedrich Schaus (geboren am 25.1.1891) war evangelischer Pfarrer in Winningen und predigte am 19.12.1935 im Rahmen eines Bibelabends von der Unverletztheit des Gewissens. Dabei wies er darauf hin, dass "unsere Jugend durch die deutsche Glaubensbewegung, durch antichristliche und antikirchliche Tendenzen, wie sie von Ludendorff, der sich selbst als Antichristen bezeichnet habe, in besonderer Weise der Gefahr ausgesetzt sei, ihren Glauben zu verlieren." Er nannte kritisch auch den Reichsminister für kirchliche Angelegenheiten Hanns Kerrl (1887-1941) und den von Hitler ermordeten SA-Führer Ernst Röhm (1887-1934). Zudem kritisierte er den Autor des kirchenfeindlichen "Mythus des 20. Jahrhunderts" Alfred Rosenberg (1893-1946) und sagte, dass man vor einem Mann Respekt haben müsse, der aus Gewissensgründen seinen Söhnen die Mitgliedschaft in der HJ verweigere. Schaus wurde denunziert. Gegenüber der Gestapo verneinte der Pfarrer eine politische Intention seines Vortrags und verwies auf die Mitgliedschaft seiner Töchter im BDM.

Quellen

LHAK 463, Nr. 400

Sicherheit: belegt