Beschreibung

Der Bäcker Fritz Reuter (geboren am 19. Februar 1899 in Essen-Rotthausen (heute Gelsenkirchen) war seit 1923 Mitglied der KPD. 1927 wurde er wegen "konterrevolutionärer Einstellung" ausgeschlossen aus der Partei ausgeschlossen. Daraufhin organisierte er sich in der Kommunistischen Parteiopposition und blieb dort bis 1933. Im selben Jahr verbüßte er bereits mehrere Monate Schutzhaft. 1935 wurde von einem Bauern auf holländischem Boden ein Brief gefunden, aus dessen Inhalt hervorging, dass der unbekannte Autor in Verbindung mit kommunistischen KPO-Emigranten in den Niederlande und in Paris stand. Zudem ergab die Analyse des Schreibens, dass er Kontakte zu Genossinnen und Genossen hatte und nach weiteren Widerstandswilligen suchte (die er laut Brief nicht fand). Zudem hatte der anonyme Autor Wissen über Parteizeitungen und war augenscheinlich in organisationsinterne Arbeit integriert. Nach Ermittlungen der Verfolgungsbehörden, unter anderem mithilfe eines Schriftvergleichs, wurde die Autorenschaft Reuter zugeschrieben. Darüber hinaus wurde ihm vorgeworfen, Instruktionen aus den Niederlanden an Genossen und Genossinnen weiterzuleiten und illegale Schriften zu verkaufen. Am 07. Januar 1935 verurteilte der III. Strafsenat des OLG Hamm Fritz Reuter wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu vier Jahren Zuchthaus. Nach der Entlassung aus dem Zuchthaus wurde er in Schutzhaft genommen und ins Konzentrationslager Buchenwald eingeliefert. Nach mehrmaliger Verlängerung der Schutzhaft wurde er am 24. Oktober 1940 ins Konzentrationslager Dachau überführt, wo er laut Lagerkommandant, gezeichnet Piorkowski, SS- Sturmbannführer, am 14. März gegen 19:30 Uhr an Versagen von Herz und Kreislauf bei offener Lungentuberkulose verstarb.

Quellen

LAV NRW Abtl. Rheinland, RW58, Nr. 37054

Sicherheit: belegt