Beschreibung

Gustav Duchene (geboren am 16.9.1894) aus Klarenthal soll im Rahmen seines Wehrdienstes regimekritische Aussagen getätigt haben. Er sagte am 2. 10.1939 zum Maurer Albert Ochs: "Meinst du, der Göring hätte seinen Wanst umsonst?" Auf die Warnung, derartige Aussagen zu unterlassen "sonst komme er noch an die Wand", entgegnete er: "Da kommt eher Hitler dran als ich." Bei der weiteren Unterhaltung äußerte er sich außerdem: "Wir wollen mal noch eine Zeit lang warten, was dann noch kommt mit Russland, werden wir einmal sehen, Russland oder Stalin bekommen die Macht." Am 4.10.1939 erwiderte er auf den Deutschen Gruß "Heil Hitler" den Arbeitskameraden Udo Schottmann und Arno Rausch: "Das heißt nicht "Heil Hitler". Bei uns heißt das "Rot Front". In einem halben Jahr werdet ihr alle "Rot Front" sagen." Weiter äußerte er noch: "Wenn ich eingezogen werde, werde ich mich freiwillig zur Patrouille melden, dann werde ich meine Koppel abschnallen und meine Ausrüstungsstücke wegwerfen bis auf den Brotbeutel, dann werde ich überlaufen, ich kann doch nicht auf meine Neffen schießen die in Frankreich bei der Marine und der Infanterie dienen." Gustav Duchene wurde am 6.10.1939 in Gotha/Thüringen wegen Vergehen gegen das Heimtückegestzes verhaftet und vom Reichskriegsgericht Berlin am 8.2.1940 wegen Zersetzung der Wehrkraft zu zwei Jahren Zuchthaus und Ehrverlust auf die gleiche Dauer verurteilt. Er saß bis zum 24.10.1941 im Zuchthaus Gollnow ein. Am 1.3.1944 wurde er wieder verhaftet, zur Strafkompanie nach Baumholder versetzt und kam wohl gegen Kriegsende ums Leben. Er gilt als verschollen.

Quellen

LA Saar LEA 286

Sicherheit: belegt