Beschreibung

Johann Hey (13.9.1888-31.12.1974) hatte bereits vor dem Anschluss des Saarlands an das Deutsche Reich als Bezirksleiter der Roten Hilfe Geldsammlungen und Solidaritätskampagnen für die Opfer des NS-Regimes in Deutschland organisiert. Sein Bruder August Hey, der spätere Bürgermeister von Dudweiler, hatte die RGO im Abstimmungskampf geleitet und sich nach der Niederlage am 13.1.1935 nach Frankreich abgesetzt. Johann Hey versuchte die KPD - wenn auch in der "Roten Hochburg" Dudweiler - nunmehr in der Illegalität weiterzuführen. Als ein Kurier der Dudweiler Zelle am Weihnachtsabend 1935 festgenommen und verhört wurde, fiel unter anderem der Name "Hey". Am 28.12.1935 suchte die Gestapo Heys verbliebene Familie auf. Doch im Gegensatz zu seinem Bruder, Friedrich Hey, war Johann aus Angst vor einer Verhaftung bereits über die französische Grenze emigriert (der Zeitpunkt seiner Flucht bleibt unklar). Nach dem Einmarsch in Lothringen durch die Wehrmacht erfolgte im Mai 1940 eine kurzzeitige Internierung, wobei es Hey möglich war, kurz darauf in Charbonnier-les-Mines - der unbesetzten Zone - Arbeit zu finden. Offensichtlich wusste man zu diesem Zeitpunkt nichts über seine Aktivitäten in der Saarregion. Dies änderte sich im August 1943. Durch die Fahndungsausweitung der Gestapo war Hey gezwungen, in die Berge des Massif Central zu fliehen. Als er einige Monate später zurückkehrte, um seiner Frau davon zu berichten, dass er sich nun der Resistance anschließe, wurde er aufgrund einer Denunziation von der Gestapo festgenommen. Zunächst vom Gestapo Lager "Neue Bremm" in das Gefängnis Lerchesflur überstellt, verlegte man ihn schließlich nach Ludwigsburg, wo er wieder auf seinen Bruder Friedrich traf.

Quellen

LA Saar LEA 7092

Literatur

Mallmann, Klaus-Michael/Paul, Gerhard, Das zersplitterte Nein. Saarländer gegen Hitler, Bonn 1989, S. 87-95.

Sicherheit: belegt