Beschreibung

Der Landwirt Johann-Peter Olliger (1903-1936) war Sänger im katholischen Kirchenchor seines Heimatortes. Dieser veranstaltete 1936 ein Konzert mit Fahnenweihe, das jedoch durch die Polizei verboten und aufgelöst wurde. Einzelne Chormitglieder wurden von der Gestapo verhaftet und verhört. In der Zeit zwischen der Gestapoaktion und der verbotenen Fahnenweihe fand zudem ein geselliges Beisammensein mehrerer Einwohner von Bliesransbach statt. Auf dieser Veranstaltung sagte Olliger, dass er Hitler 1934 auf einer Fortbildung für Landwirte gesehen hätte. Wenn er damals gewusst hätte, was er heute wüßte, hätte er ihm nicht die Hand gegeben, sondern ins Gesicht geschlagen. Ein anwesendes Mitglied der Berliner SA-Standarte "Horst Wessel" zeigte Olliger an. In seiner Verzweiflung und aus Angst vor den Konsequenzen erschoss sich Olliger und hinterließ Frau und drei Kinder. Olliger hatte allerdings bereits seit 1933 der NSDAP angehört und war Ortsbauernführer gewesen. Aus diesem Grund wurde der Antrag der Witwe auf Wiedergutmachung von der Landesentschädigungskommission abgelehnt.

Quellen

LA Saar LEA 4200

Sicherheit: belegt