Beschreibung

Dr. Ernst Walbaum (1886-1957) war gelernter Bankkaufmann. Er war zum katholischen Glauben übergetreten und hatte 1916 Marta Gebhardt (1887-1980) geheiratet. Seit 1932 leitete er die Bausparkasse in Köln. Diese wurde 1934 nach Berlin verlegt. Durch die Nürnberger Rassegesetze als "Volljude" eingestuft, erfolgte seine fristlose Entlassung. Der Schwager Fritz Schliebusch (1892-1945) nahm das Ehepaar 1939/40 in seinem Haus in Berlin-Dahlem auf. Walbaum arbeitete bis Februar 1943 als Zwangsarbeiter in Berlin. Er entging der Deportation nach Auschwitz und kam auf seiner Flucht schließlich im Juli 1943 an den Rhein. Hier versteckte ihn zunächst Josef Giesen (1887-1962). Dessen Ehefrau Maria (gestorben 1976) vermittelte Walbaum an Jakob Hermanns weiter. Jakob Hermanns (1901-1976) war Inhaber einer Treibriemenfabrik. Von ihm erhielt walbaum eine Anstellung und Hermanns nahm ihn auch bis zum Kriegsende in seinem Haus auf.

Literatur

Kilian, Dieter E., Adenauers vergessener Retter - Major Fritz Schliebusch, Norderstedt 2011, S. 193-195.

Sicherheit: belegt