Beschreibung

Der Jugendherbergsvater von Hammerstein, Paulus, ein ehemaliges Zentrumsmitglied, untersagte Gästen seiner Herberge den Hitlergruß und kritisierte diese. Er unterhielt außerdem Kontakte zur ehemaligen Zentrumsjugend. Ein Hitlerbild, das in der Herberge hing und dem Reichsarbeiter Bialas gehörte, ließ er abhängen. Einmal soll er gesagt haben: "Ich mache diesen Rummel nicht mit und gebe nur den Anschein, dass ich zu dieser Bewegung halte." Er würde auch dafür sorgen, dass die NSDAP wieder aus Hammerstein hinaus müsse. Die Mannschaften des dort anwesenden Arbeitslagers hätten die Familie verprügelt, wenn nach eigenem Bekunden Feldmeister Seck dem nicht Einhalt geboten hätte. Den Mannschaften sei schließlich jeder Umgang mit der Familie untersagt worden. Als das Arbeitslager aufgelöst worden sei, habe die Famulie Paulus triumphiert. Als Zeuge für dieses Verhalten führte Stabsleiter Dr. ter Doornkart den Vorsteher der Gemeinde Hammerstein, Gierenstein, auf. Paulus machte Aufnahmen von seiner Herberge und wollte sie seinem Bischof schicken. Herbergsvater Paulus wurde am 21. August 1933 festgenommen. Er wurde auf die Karthause abgeführt und in Schutzhaft genommen. Als Paulus im September 1933 aus der Schutzhaft entlassen wurde, verpflichtete er sich, sich zukünftig jeder staatspolitischen Tätigkeit zu enthalten und die Jugendverbände der NSDAP genau so zu behandeln wie die der anderen politischen Gruppierungen.

Quellen

LHAK 475, Nr. 1886

Sicherheit: belegt