Beschreibung

Der Beueler Kaplan Peter Vieten (10.1.1897-14.2.1941) hielt eine NS-kritische Predigt, die - so der Bericht des SD - unter den Kirchenbesuchern nachhaltigen Eindruck hinterließ. So führte er unter anderem aus: "Jetzt muß das Reich Gottes erkämpft werden und wenn es noch so große Opfer kostet. Wir wissen, daß die katholischen Christen nicht auf Rosen gebettet sind, und daß der Kampf nun erneut beginnen wird. Je näher wir dem Ende der Menschheit entgegen gehen werden, desto heftiger wird dieser Kampf. Man sieht ja, um wieviel grausamer und vielseitiger die deutschen Kampfmittel gegenüber dem letzten Krieg geworden sind und um wieviel größer die neuen Verwüstungen sind. Jetzt muß man sein Leben für die Kirche aufopfern, auch wenn es Schmach und Verfolgung nach sich ziehen sollte, um sich für das Reich Gottes einzusetzen." Zuvor war Vieten bereits mehrfach wegen kritischer Predigten verwarnt worden. Seitdem er sich am 28.4.1935 gegen die NS-Jugendorganisationen und das NS-Schrifttum geäußert hatte (das Verfahren wurde am 27.5.1936 vom Landgericht Bonn eingestellt) stand er unter ständiger Überwachung der Gestapo.

Literatur

Boberach, Heinz (Hrsg.), Meldungen aus dem Reich. Die geheimen Lageberichte des Sicherheitsdienstes der SS 1938-1945, Bd. 5, Berlin 1984, S. 1612. Priester unter Hitlers Terror. Eine biographische und statistische Erhebung, bearb. von Ulrich von Hehl/Christoph Kösters u.a., 4. durchgesehene und ergänzte Auflage, Paderborn u.a. 1998, S. 803.

Sicherheit: belegt