Beschreibung

Karl Meisen (1891-1973) hatte an den Universitäten Berlin und Bonn Deutsche Philologie und Volkskunde studiert. Nach seiner Promotion trat er in den Höheren Schuldienst ein, war aber weiter wissenschaftlich tätig. Meisens volkskundliche Forschungen betonten eine abendländisch-christlich beeinflusste deutsche Volkskultur. Damit stand er im Gegensatz zur NS-Forschung, die eine rein germanische Volkskunde propagierte. Seine Weigerung, diese Sichtweise zu übernehmen, und seine Freundschaft zu dem Zentrumspolitiker Prälat Georg Schreiber (1882-1963) hatten für ihn die Konsequenz, dass die Universität ihm 1939 die venia legendi entzog. Erst 1945 konnte Meisen seine Arbeit an der Universität Bonn fortsetzen. 1947 erfolgte seine Ernennung zum Professor für Deutsche Volkskunde und Niederdeutsche Sprachgeschichte. Er ist Gründer des Volkskundlichen Seminars der Universität Bonn und sein erster Direktor. Zudem war er Leiter der Abteilung für Mundartforschung und Volkskunde im Institut für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande der Universität Bonn.

Literatur

Cox, Heinrich Leonard, "Meisen, Karl", in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 684 [Onlinefassung]; URL: http:"www.deutsche-biographie.de/pnd139781196.html.

Sicherheit: belegt