Beschreibung

Klara Klein geborene Proost aus Dahlem (geboren am 26.3.1902), wohnhaft in Gilzem, hatte mit ihrem Mann, der von Beruf Steinbrucharbeiter und Nebenerwerbslandwirt war, fünf Kinder, von denen zwei im Säuglingsalter bereits verstorben waren. Ihr Mann wurde bei Kriegsausbruch eingezogen, so dass sie den Hof alleine bestellen musste. Dazu hatte sie Einquartierungen von Pferden und Personal einer Artillerieeinheit, die sich auf dem Weg nach Frankreich befand. Gegenüber den Soldaten äußerte sie sich am 5.5.1940, nachdem Pferde der Einheit das Scheunentor beschädigt hatten, laut Zeugenbericht wie folgt: "Sie werde ihre 30 Morgen nicht mehr bestellen. Der Göring kann kommen und sie selbst bestellen. Er sei ja stark und vollgefressen genug. Ihr sei es lieber, wenn Engländer und Franzosen kämen, denn das bekäme sie alles bezahlt und es würde nicht alles kaputt gemacht. Als die Schwarzen [französische Truppen] hier gewesen seien, sei alles besser und schöner gewesen, da hätten sie alles bezahlt bekommen." Die Soldaten machten sofort am folgenden Tag Meldung bei ihrem Truppenteil. Frau Klein wurde zu drei Monaten Haft vom Sondergericht Koblenz verurteilt. Das Urteil wurde 1949 aufgehoben, Frau Klein rehabilitiert.

Quellen

LHAK 584,1 Nr.436

Sicherheit: belegt