Beschreibung

Ludwig Heinen (geboren 1900), Kaplan in St. Mariä Himmelfahrt in Stolberg-Mühle und Präses des dortigen Jungmännerverbandes, hatte 1933 und 1934 wiederholt gegen den NS-Staat gepredigt und wäre auch "in Tat gegen den Staat vorgegangen", so die Bezirksregierung Aachen an das Oberpräsidium in Koblenz. Außerdem habe er den Hitlergruß verweigert und eine Spende zum Eintopfgericht abgelehnt. Darüber hinaus hatte Heinen Flugblätter verfasst, unter anderem mit dem Satz: "Katholische Jugend geht nicht unter - sie wächst allen Kläffern zum Ärger." Er bekam darüber und aufgrund seiner Arbeit für den Katholischen Jungmännerverband wiederholt Ärger mit der örtlichen HJ. 1934 erfolgten mehrere Verhöre durch die Gestapo. Am 10.2.1934 wurde Heinen vom Regierungspräsidenten mit Unterrichtsverbot und Jugendarbeitsverbot belegt. Trotzdem soll Heinen zwischen dem 24.5.1934 und dem 16.6.1934 weterhin Jugendarbeit gemacht haben. Für die verbotene Fortsetzung seiner Jugendarbeit wurde Heinen am 16.6.1934 von der Gestapo in Schutzhaft genommen sowie aus dem Kreis Aachen ausgewiesen.

Quellen

LHAK 403 Nr. 16849, 41; LHAK 403 Nr. 16845, 341; LAV NRW, Abt. Rheinland, RW 58, Nr. 27109, 63495

Literatur

Fettweis, Klaus, Zwischen Herr und Herrlichkeit. Zur Mentalitätsfrage im Dritten Reich an Beispielen aus der Rheinprovinz, Aachen 1989, S. 176, 180. Priester unter Hitlers Terror. Eine biographische und statistische Erhebung, bearb. von Ulrich von Hehl/Christoph Kösters u.a., 4. durchgesehene und ergänzte Auflage, Paderborn u.a. 1998, S. 278.

Sicherheit: belegt