Beschreibung

Otto Biehl (geboren am 20.4.1895) aus Steinbach war Sozialdemokrat und zweiter Vorsitzender der Partei in seinem Heimatort. Zudem war er Gewerkschafter beim Metallarbeiterverband. Biehl arbeitete an der Bahnbaustelle in Dörrenbach. Dort agitierte er wiederholt gegen die neue NS-Regierung. Dabei verbreitete er unter anderem Nachrichten des oppositionellen Senders Straßburg. Meist waren es Reden, die nicht sofort als Angriff gesehen werden konnten. So sagte er z.b.: "Früher war es gut, heute ist es besser, ich wollte es wäre wieder gut." Über die DAF sagte er im August 1936, dass sie ihre Mitglieder nur ausnützen und betrügen würde. Ebenso habe die Regierung noch nichts für den Arbeiter getan und dieser müsse jetzt den Gürtel enger schnallen für die Kanonen, die zu Franco gingen. Die linke Regierung sei die rechtmäßige in Spanien. Biehl wurde am 22.1.1937 festgenommen. Im Verhör widersprach er den Berichten der Zeugen und sagte, dass er lediglich die Kapitalisten kritisiert hätte, nicht jedoch die Regierung. Er wurde wegen Heimtücke angeklagt. Wegen versuchtem Hochverrat wurde zudem gegen ihn ermittelt. Doch hörte er weiterhin regelmäßig ausländische Radiosender, was nun jedoch dazu führte, dass er von seiner Tochter angezeigt wurde. Aus diesem Grund wurde er vom 9. bis zum 30.11.1943 im Gestapo-Lager Neue Bremm inhaftiert, wobei man ihn letztlich freiließ, da ihm "mangels einwandfreier Zeugen eine strafbare Handlung nicht nachgewiesen werden" konnte.

Quellen

LA Saar GenStAnw SLS 218, Bl. 206-207 LA Saar LEA 111

Literatur

Mallmann, Klaus-Michael/Paul, Gerhard, Das zersplitterte Nein. Saarländer gegen Hitler, Bonn 1989, S. 22 ff.

Sicherheit: belegt