Beschreibung

Der Heizungstechniker Paul Lachaise (geboren am 21.7.1882 in Düsseldorf) äußerte 1937 gegenüber Arbeitskollegen: "Für die Arbeiter kommt nur der Kommunismus in Frage. Es kann nur noch ein Jahr dauern, dann ist die nationalsozialistische Regierung fertig." Außerdem sagte er, dass er dies aus ganz bestimmten Quellen wisse; er stehe sogar mit höheren NS-Funktionären in Verbindung. Es werde nicht mehr lange dauern, dann komme der Krieg mit Sowjetrussland und Frankkreich; beide Staaten würden nicht dulden, dass Deutschland wieder aufrüste. Er stehe auch mit dem Zentralkomitee der KPD in Paris in Verbindung, bekomme von diesem seine Informationen und müsse auch öfters nach Paris fahren. Es gäbe auch innerhalb der Organisationen der NSDAP bis in die höchsten Stellen hinein noch genügend Kommunisten. Überall, wohin man horche, sei das Volk unzufrieden. Es seien genügend Hinweise dafür vorhanden, dass Göring den Reichstag selbst angesteckt habe, um einen Anlass zu haben, den Kommunismus totzuschlagen. Der Prozess in London habe dies zur Genüge ergeben. Hitler sei an den Kapitalismus gebunden, da er ja vor der Machtübernahme Geld bekommen habe. Er müsse jetzt tanzen, wie der Kapitalismus pfeife. Der Leninismus sei für die Arbeiter Religion und werde in Bälde die ganze Welt umfassen. Die Gesinnungslumpen in der KPD seien alle zu Hitler übergelaufen; ein richtiger Kommunist bleibe aber immer ein solcher. Wenn er einmal ans Ruder komme, werde er diese Leute (Überläufer) an die Wand stellen lassen. Lachaise wurde denunziert. Die Gestapo verhaftete ihn am 28.5.1937. Das Oberlandesgericht Hamm in Westfalen verurteilte ihn im Juni 1937 wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu fünf Jahren Gefängnis. Nach seiner Haftentlassung 1942 lieferte man ihn in das Konzentrationslager Mauthausen bei Ulm/Donau ein, wo er am 12.10.1942 starb.

Quellen

LA Saar LEA 12544

Sicherheit: belegt