Beschreibung

Pfarrer Franz Coenen (1885-1939) aus Stetternich kritisierte in seinen Predigten die Judenfeindlichkeit der Nationalsozialisten, deren übertriebenen Nationalismus, die Einmischung in die Kirche sowie die Erziehung der Kinder durch den NS-Staat. Zudem bezeichnete er Adolf Hitler als Ausländer und "Hineingeschneidten". Mitglieder der konfessionellen Jugendverbände forderte er trotz Verbotes auf, eine Uniform zu tragen. Wegen "staatsabträglicher Predigtäußerungen” verwarnte die Gestapo ihn deshalb am 29.7.1934 zum ersten Mal. Ein Verfahren wegen seiner "verächtlichen Predigtäußerungen” am 6.12.1936 zum "Vierjahresplan” wurde am 15.2.1937 eingestellt. Stattdessen erfolgte eine weitere Verwarnung Coenens durch die Gestapo. Nach "kritischen Äußerungen in der Christenlehre in der Kirche” am 17.9.1938 wurde Pfarrer Coenen angezeigt. Das Sondergericht Köln verurteilte ihn zu einer Haftstrafe. Außerdem verbot es ihm den Aufenthalt im Regierungsbezirk Aachen.

Quellen

LHAK 403, Nr. 16855, 222-223

Literatur

Priester unter Hitlers Terror. Eine biographische und statistische Erhebung, bearb. von Ulrich von Hehl/Christoph Kösters u.a., 4. durchgesehene und ergänzte Auflage, Paderborn u.a. 1998, S. 265.

Sicherheit: belegt