Biographie Wilhelm Schneider-Clauß Wilhelm Schneider-Clauß war Autor und Herausgeber hochdeutscher und mundartlicher Werke. Seine Stärke lag eindeutig auf der Mundart; bis heute gilt er als maßgeblicher Vertreter dieser Gattung.
Epoche Ab 1945 - Die Geschichte Nordrhein-Westfalens von 1945 bis 2017 Mit dem 8.5.1945 war das nationalsozialistische „Dritte Reich“ endgültig besiegt und die Siegermächte übernahmen mit der Berliner Erklärung vom 5.6.1945 die gesetzgebende und vollziehende Gewalt in Deutschland. Es wurden vier Besatzungszonen gebildet, nachdem im Anschluss an die Potsdamer Konferenz vom 17.7.-2.8.1945 zu den Briten, Amerikanern und Sowjets die Franzosen hinzukamen. Ein Alliierter Kontrollrat der vier Mächte sollte die Oberaufsicht bezüglich aller Deutschland als Ganzes betreffenden Fragen regeln. Dieses zentrale Steuerungsorgan verlor aber in dem Maße rasch an Funktion, indem sich die drei westlichen Siegermächte mit der sowjetischen in einem sich mehr und mehr zuspitzenden Ost-West-Gegensatz befanden und ein Kalter Krieg begann, dessen Frontlinie mitten durch Deutschland verlief und das Land sowie die Hauptstadt Berlin immer weiter auseinanderriss.
Biographie Willy Millowitsch Wilhelm Peter Millowitsch, stets Willy genannt, war ein Kölner Volks- und Filmschauspieler, Regisseur und Leiter des Volkstheaters Millowitsch. Er ist das bekannteste Mitglied der Millowitsch-Dynastie, gilt als Kölner Urgestein und Verkörperung des rheinischen Frohsinns.
Biographie Gerhard Jussenhoven Gerhard Jussenhoven war ein Pianist, Komponist und Musikrechtevertreter aus Köln, der zu den populärsten Vertretern der „leichten Muse“ im 20. Jahrhundert zählt. Sein kaum zu überschauendes künstlerisches Lebenswerk umfasst Mundartlieder, Schlager, Chansons, Revuen und Musicals.
Biographie Trude Herr Trude Herr war eine Komödiantin, Theaterdirektorin und Autorin aus Köln. Sie begann ihre Karriere als Schauspielerin und Büttenrednerin und sorgte in den späten 1950er Jahren als Darstellerin im Film sowie als Schlagersängerin für Furore. Später gründete sie in Köln das „Theater im Vringsveedel“, das wegen seiner modernen Inszenierungen zu den am stärksten frequentierten Privatbühnen der Bundesrepublik Deutschland zählte.
Thema Die Verteidigung des rheinischen Karnevals und die politische Festkultur im Vormärz Am 19.2.1822 fand im Gürzenicher Ballsaal ein fulminanter Maskenball „zum Besten der Armen“ statt. Das Fest wurde von mehr als 3.000 Personen besucht und war ein solcher Erfolg, dass sich zahlreiche Gastwirte über ihren Geschäftsausfall beschwerten und es nicht wiederholt wurde. Stattdessen wurde ein Jahr später der erste Rosenmontagszug veranstaltet. Der öffentliche Maskenzug hatte kirchliche Elemente, reichsstädtische Symbole und aktuelle politische Anspielungen zum Inhalt. Die Thronbesteigung des Kölnisch-Wasserfabrikanten Emanuel Ciolina Zanoli (1796-1832) als „König Karneval“ stellte nicht nur den Höhepunkt des Festtags, sondern auch einen allgemeinverständlichen Angriff auf die bestehende Herrschaftsordnung dar, der im Anschluss der Feierlichkeiten verboten wurde. Nur ein Jahr später war aus dem „König“ der „Held Karneval“ und aus circa 10.000 Zuschauern eine Massenansammlung von 50.000 Karnevalstouristen geworden.
Epoche 1933 bis 1945 - Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg Als die Nationalsozialisten im Januar 1933 die Macht übernahmen, konnte das Rheinland nicht als Kernland der NS-Bewegung gelten. Während die NSDAP bei den Wahlen vom 5.3.1933 reichsweit 43,9 Prozent erzielte, lag ihr Stimmenanteil in den rheinischen Wahlkreisen meist etwa zehn Prozent darunter. Ein Grund hierfür war die Stärke des politischen Katholizismus: Die katholische Zentrumspartei konnte in der Rheinprovinz 1933 fast dreimal so viele Stimmen wie im Reichsdurchschnitt erringen und gewann noch zwei Monate nach der Machtübernahme in Bonn, Aachen oder Trier mehr Wähler als die NSDAP. Auch die Linksparteien erhielten zu diesem Zeitpunkt in den rheinischen Großstädten noch starke Unterstützung, vor allem die KPD, die zwischen Köln, Duisburg und Wuppertal zwischen 18 und 20 Prozent der Stimmen bekam.
Biographie Willi Ostermann Willi Ostermann war ein Dichter, Komponist und Sänger aus Köln. Mit humoristischen, patriotischen und melancholischen Liedern avancierte er bereits zu Lebzeiten zu einem der populärsten Repräsentanten seiner rheinischen Heimat. Ostermanns bilderreiche und pointierte Schilderungen skurriler Figuren und Episoden des Kölner Milieus erfreuen sich auch im frühen 21. Jahrhundert einer ungebrochenen Beliebtheit.
Epoche 1871 bis 1918 - Das Rheinland im Kaiserreich Von der nationalen Begeisterung, die viele Deutsche beim Beginn des Deutsch-Französischen Krieges im Sommer 1870 ergriff, blieb auch die Bevölkerung des Rheinlands nicht unberührt. Im Jahr darauf wurden die zurückkehrenden siegreichen Truppen und ihr Monarch in rheinischen Städten mit Pomp und Enthusiasmus empfangen. Aufgrund ihrer exponierten Lage an der Westgrenze des neu geschaffenen Deutschen Reichs konnte die Rheinprovinz sich der besonderen symbolischen Wertschätzung des nationalistischen Empfindens gewiss sein: Als eine inoffizielle Nationalhymne galt in den folgenden Jahrzehnten die von Max Schneckenburger (1819-1849) gedichtete „Wacht am Rhein“.