Thema Luftkrieg über Köln im Ersten Weltkrieg In ihrem Ballon „Köln“ war die mit dem Sohn des Verlegers Greven vermählte Französin Claire Ledosquet (geboren 1885) 1910 die „höchstgefahrene Frau der Welt“. Der Traum vom Fliegen, Geschwindigkeit und Technik, der Aufbruch von Frauen aus althergebrachten Rollen: Alles schien möglich. Auch in Köln. Die Luftfahrt wurde zur Massenattraktion. Bei der Merheimer Flugwoche 1909 war Louis Blériot (1872-1936), der als erster den Ärmelkanal überquert hatte, „Held des Tages“ und erstmals flog eine Frau in einem Flugzeug. Zehntausende bejubelten im gleichen Jahr ein Luftschiffmanöver über dem Rhein und den Grafen Zeppelin im „stolzen Luftkreuzer“: Symbol des Nationalstolzes, aber auch Ideal des völkerverbindenden Fortschritts. Köln wurde „Reichsluftschiffhafen“ , die Bickendorfer Luftschiffhalle zur Touristenattraktion.
Thema Konkurrenzen, Konflikte, Kooperationen – das Krankenhauswesen als Betätigungsfeld von Katholiken und Protestanten um 1900 Ist im Zusammenhang mit dem katholischen Gesundheitssystem im Kaiserreich von Konkurrenzsituationen die Rede, wird man nicht nur an den Wettbewerb mit anderen Konfessionen sowie mit weltlichen Trägern von Einrichtungen des Gesundheitssystems denken müssen; auch innerhalb der katholischen Kirche gab es Auseinandersetzungen, beispielsweise zwischen einzelnen in der Krankenfürsorge tätigen Priestern und Ordensangehörigen. Die Konflikte spielten sich vor dem Hintergrund neuartiger Wanderbewegungen vor allem von Arbeit suchenden jungen Männern und Familien ab. Die Menschen fanden sich vielfach in der Diaspora wieder; Alteingesessene wurden mit einer anderen Konfession konfrontiert. Ein einheitliches Agieren der Kirchenverantwortlichen vor Ort ist nicht festzustellen. Einige wählten einen konfrontativen Kurs, andere suchten nach Möglichkeiten der Kooperation.
Thema „… und der Kriegsgott verteilt blutrote Lorbeeren“: Koblenz im Ersten Weltkrieg Sitz des Oberpräsidenten der Rheinprovinz, des Regierungspräsidenten von Koblenz, des Generalkommandos des VIII. Armeekorps und nicht zuletzt im August 1914 des Großen Hauptquartiers mit Kaiser Wilhelm II. (Regentschaft 1888-1918) an der Spitze – Koblenz war im Ersten Weltkrieg, insbesondere in den ersten Kriegswochen, politisch, militärisch und verwaltungstechnisch eine Drehscheibe des Kaiserreichs. Umso erstaunlicher ist es, dass dieser Zeitabschnitt der Koblenzer Geschichte bislang weitgehend unerforscht ist. So sind in der zweibändigen „Geschichte der Stadt Koblenz“ von 1993 dem „Großen Krieg“ ganze vier Seiten gewidmet , womit noch die ausführlichste Darstellung der Kriegsjahre 1914-1918 in Koblenz geboten wird.
Thema Das Caritashaus Arenberg im Ersten Weltkrieg Zwischen der Wallfahrt zum Heiligen Rock nach Trier im Jahre 1844 und dem Ersten Weltkrieg war Arenberg bei Koblenz eines der wichtigsten Zentren des Katholizismus im Bistum Trier beziehungsweise in der südlichen Rheinprovinz. Nach der Wallfahrt begann Pfarrer Johann Baptist Kraus (1805-1893) mit dem Bau einer „Landschaftsbilderbibel“. In mit Halbedelsteinen und Muscheln geschmückten Grotten und Kapellen wurden Szenen aus der Bibel, dem Leiden Christi und seiner Mutter dargestellt. Zu den Pfarrer-Kraus-Anlagen gehörte eine ebenfalls mit zahllosen Muscheln und Edelsteinen geschmückte Pfarr- und Wallfahrtskirche, die 1872 geweiht werden konnte. Pfarrer Kraus gelang es dabei, zunächst seine Pfarrkinder, dann führende Persönlichkeiten des Koblenzer Katholikenkreises sowie des Bistums und nicht zuletzt auch die zahlungskräftigen Kurgäste aus Bad Ems für seinen Bibelgarten und die Wallfahrtskirche zu mobilisieren. Bis kurz vor seinem Tod 1893 arbeitete Pfarrer Kraus an seinem Lebenswerk, das bis in die 1960er Jahre zahlreiche Prozessionen mit bis zu 200.000 Pilgern im Jahr anzog.
Thema „Deutsches Theater am Rhein“. Landmarken des rheinischen Theaters aus zwei Jahrtausenden In einem Grußwort an die Deutsche Lehrerversammlung in Düsseldorf 1928 schrieb die aus Köln gebürtige Schauspielerin Louise Dumont, die mit ihrem Mann Gustav Lindemann in Düsseldorf ein Theater betrieb, unter dem Titel „Deutsches Theater am Rhein“: „Der deutsche Genius am Rhein beginnt seine Instrumente zu stimmen. Lange genug waren sie schweigsam.“ Der Aufbruch der als „gleichgültig“ und „rückständig“ verspotteten Rheinländer begann im Theater mit der Abkehr vom äußerlichen Ausstattungsluxus und der Besinnung auf die Sprache . Als im 18.Jahrhundert das Theater noch darum kämpfte, als freye Kunst anerkannt zu werden, begab es sich gleichzeitig durch die Propagierung und Einführung des „regelmäßigen“ Dramas in die Abhängigkeit zur Literatur. Auch heute noch wird Theatergeschichte bei Publikum und Fachleuten als Dramengeschichte, das heißt Geschichte der Uraufführungen kanonisierter Dramatik verstanden.
Thema Das Beethovenfest und die Militär- und Hofkonzerte während Victorias Rheinreise 1845 Als feststand, dass Queen Victoria I. von England (1819-1901, Regentschaft ab 1837) die Einladung des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. (Regentschaft 1840-1858/1861) annehmen würde, im August 1845 auf der Reise nach Coburg, wo sie am sommerlichen Treffen der Familie ihres Prinzgemahls Albert von Sachsen-Coburg (1819-1861) teilnehmen wollte, sich einige Tage Zeit am Rhein Zeit zu nehmen, plante der König sogleich, den Aufenthalt der Queen auch musikalisch auszugestalten.
Thema Das Dominikanerinnenkloster Arenberg im Ersten Weltkrieg Nach der Wallfahrt zum Heiligen Rock nach Trier im Jahre 1844, die nicht nur in den südlichen Rheinlanden die katholische Basis mobilisiert hatte, begann Pfarrer Johann Baptist Kraus (1805-1893) mit dem Bau einer „Landschaftsbilderbibel“ in dem auf einer Anhöhe über Koblenz gelegenen Arenberg. Bis kurz vor seinem Tod 1893 arbeitete Pfarrer Kraus an seinem Lebenswerk, das bis in die 1960er Jahre zahlreiche Prozessionen mit bis zu 200.000 Pilgern im Jahr anzog. Der rührige Pfarrer brauchte Unterstützung. Unmittelbar neben den Pfarrer-Kraus-Anlagen wurde ein Dominikanerinnenkloster gegründet. Was 1868 als Krankenpflegeeinrichtung für die Angehörigen der Pfarrei sowie als geistliche Putzkolonne zur Pflege der Wallfahrtskirche und des Bibelgartens gedacht war, entwickelte sich bald zum Mutterhaus der deutschen Dominikanerinnen und ab 2003 zu einem überregional bekannten „Wellnesskloster“.
Thema Euskirchen 1914–1918. Der Krieg an der Heimatfront Alles ließ sich friedlich und fortschrittlich an in diesem scheinbaren Bilderbuchsommer. Die Stadt und ihre Bürger lebten in der Gewissheit, dass sie Teil einer Gesellschaft waren, mit der es wirtschaftlich und kulturell aufwärtsging. „Euskirchen erweckt den Eindruck einer vom Geist des 20. Jahrhunderts empor getragenen Stadt, die gegründet ist auf rastlosen Handel und Gewerbefleiß […] und so konnte sie insbesondere im letzten Jahrzehnt [vor dem Weltkrieg] einen erstaunlichen Aufstieg beginnen.“ Alle „wetteiferten in Entwicklungsplänen“.
Thema Die Rheinische Mission Der Begriff „Mission“ für die Verbreitung des christlichen Glaubens kam in der Zeit der Entdeckungen im 16./17. Jahrhundert auf, er wurde zuerst von den Jesuiten verwendet. Die katholische Kirche verfügte zunächst über keine missionarischen Strukturen, diese wurden von einigen Orden entwickelt und im 17. Jahrhundert von Rom übernommen. Auf evangelischer Seite hat die Mission ihre geistigen Wurzeln im Pietismus und vor allem in der Erweckung des späten 18. und des 19. Jahrhunderts
Thema Kaisertage am Rhein. Besuche Wilhelms II. in Bonn zwischen 1891 und 1913 Der letzte deutsche Kaiser Wilhelm II. (Regentschaft 1888-1918) hielt sich vor dem Ersten Weltkrieg siebenmal zu Besuch in Bonn auf. Seit seinem Studium an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität von 1877 bis 1879 fühlte sich der spätere Monarch der Stadt am Rhein besonders zugetan. Noch in seinen im holländischen Exil verfassten Jugenderinnerungen brachte er das folgendermaßen zum Ausdruck: Ein goldener Schein umstrahlt in meiner Erinnerung das vom lieblichen Rheinland eingefaßte Bild von Bonn. Bonn und seiner Alma Mater ein Dankesgruß! Bonna soll leben!