Thema Konkurrenzen, Konflikte, Kooperationen – das Krankenhauswesen als Betätigungsfeld von Katholiken und Protestanten um 1900 Ist im Zusammenhang mit dem katholischen Gesundheitssystem im Kaiserreich von Konkurrenzsituationen die Rede, wird man nicht nur an den Wettbewerb mit anderen Konfessionen sowie mit weltlichen Trägern von Einrichtungen des Gesundheitssystems denken müssen; auch innerhalb der katholischen Kirche gab es Auseinandersetzungen, beispielsweise zwischen einzelnen in der Krankenfürsorge tätigen Priestern und Ordensangehörigen. Die Konflikte spielten sich vor dem Hintergrund neuartiger Wanderbewegungen vor allem von Arbeit suchenden jungen Männern und Familien ab. Die Menschen fanden sich vielfach in der Diaspora wieder; Alteingesessene wurden mit einer anderen Konfession konfrontiert. Ein einheitliches Agieren der Kirchenverantwortlichen vor Ort ist nicht festzustellen. Einige wählten einen konfrontativen Kurs, andere suchten nach Möglichkeiten der Kooperation.
Thema Das Caritashaus Arenberg im Ersten Weltkrieg Zwischen der Wallfahrt zum Heiligen Rock nach Trier im Jahre 1844 und dem Ersten Weltkrieg war Arenberg bei Koblenz eines der wichtigsten Zentren des Katholizismus im Bistum Trier beziehungsweise in der südlichen Rheinprovinz. Nach der Wallfahrt begann Pfarrer Johann Baptist Kraus (1805-1893) mit dem Bau einer „Landschaftsbilderbibel“. In mit Halbedelsteinen und Muscheln geschmückten Grotten und Kapellen wurden Szenen aus der Bibel, dem Leiden Christi und seiner Mutter dargestellt. Zu den Pfarrer-Kraus-Anlagen gehörte eine ebenfalls mit zahllosen Muscheln und Edelsteinen geschmückte Pfarr- und Wallfahrtskirche, die 1872 geweiht werden konnte. Pfarrer Kraus gelang es dabei, zunächst seine Pfarrkinder, dann führende Persönlichkeiten des Koblenzer Katholikenkreises sowie des Bistums und nicht zuletzt auch die zahlungskräftigen Kurgäste aus Bad Ems für seinen Bibelgarten und die Wallfahrtskirche zu mobilisieren. Bis kurz vor seinem Tod 1893 arbeitete Pfarrer Kraus an seinem Lebenswerk, das bis in die 1960er Jahre zahlreiche Prozessionen mit bis zu 200.000 Pilgern im Jahr anzog.
Thema „Deutsches Theater am Rhein“. Landmarken des rheinischen Theaters aus zwei Jahrtausenden In einem Grußwort an die Deutsche Lehrerversammlung in Düsseldorf 1928 schrieb die aus Köln gebürtige Schauspielerin Louise Dumont, die mit ihrem Mann Gustav Lindemann in Düsseldorf ein Theater betrieb, unter dem Titel „Deutsches Theater am Rhein“: „Der deutsche Genius am Rhein beginnt seine Instrumente zu stimmen. Lange genug waren sie schweigsam.“ Der Aufbruch der als „gleichgültig“ und „rückständig“ verspotteten Rheinländer begann im Theater mit der Abkehr vom äußerlichen Ausstattungsluxus und der Besinnung auf die Sprache . Als im 18.Jahrhundert das Theater noch darum kämpfte, als freye Kunst anerkannt zu werden, begab es sich gleichzeitig durch die Propagierung und Einführung des „regelmäßigen“ Dramas in die Abhängigkeit zur Literatur. Auch heute noch wird Theatergeschichte bei Publikum und Fachleuten als Dramengeschichte, das heißt Geschichte der Uraufführungen kanonisierter Dramatik verstanden.
Thema Das Dominikanerinnenkloster Arenberg im Ersten Weltkrieg Nach der Wallfahrt zum Heiligen Rock nach Trier im Jahre 1844, die nicht nur in den südlichen Rheinlanden die katholische Basis mobilisiert hatte, begann Pfarrer Johann Baptist Kraus (1805-1893) mit dem Bau einer „Landschaftsbilderbibel“ in dem auf einer Anhöhe über Koblenz gelegenen Arenberg. Bis kurz vor seinem Tod 1893 arbeitete Pfarrer Kraus an seinem Lebenswerk, das bis in die 1960er Jahre zahlreiche Prozessionen mit bis zu 200.000 Pilgern im Jahr anzog. Der rührige Pfarrer brauchte Unterstützung. Unmittelbar neben den Pfarrer-Kraus-Anlagen wurde ein Dominikanerinnenkloster gegründet. Was 1868 als Krankenpflegeeinrichtung für die Angehörigen der Pfarrei sowie als geistliche Putzkolonne zur Pflege der Wallfahrtskirche und des Bibelgartens gedacht war, entwickelte sich bald zum Mutterhaus der deutschen Dominikanerinnen und ab 2003 zu einem überregional bekannten „Wellnesskloster“.
Thema Euskirchen 1914–1918. Der Krieg an der Heimatfront Alles ließ sich friedlich und fortschrittlich an in diesem scheinbaren Bilderbuchsommer. Die Stadt und ihre Bürger lebten in der Gewissheit, dass sie Teil einer Gesellschaft waren, mit der es wirtschaftlich und kulturell aufwärtsging. „Euskirchen erweckt den Eindruck einer vom Geist des 20. Jahrhunderts empor getragenen Stadt, die gegründet ist auf rastlosen Handel und Gewerbefleiß […] und so konnte sie insbesondere im letzten Jahrzehnt [vor dem Weltkrieg] einen erstaunlichen Aufstieg beginnen.“ Alle „wetteiferten in Entwicklungsplänen“.
Biographie Maria Paula Münster Die Franziskanerin von der Insel Nonnenwerth war eine äußerst produktive Schriftstellerin, deren sentimental-fromme und religiös-moralisierende Schriften vor allem an Kinder und Jugendliche gerichtet waren. Sie sollten frühzeitig angeleitet werden, die Normen, Werte und Verhaltensregeln der katholischen Kirche zu verinnerlichen. Auch betätigte sie sich als Chronistin ihrer Ordensgemeinschaft und der Insel Nonnenwerth.
Biographie Johann Gregor Breuer Johann Gregor Breuer, der im Wuppertal rund 40 Jahre eine Mädchenschule leitete, war ein gläubiger, weitsichtiger wie organisatorisch talentierter Initiator, der den Katholizismus und die Bildungslandschaft in Elberfeld (heute Stadt Wuppertal) nachhaltig prägte. Mit nüchternem Blick erkannte er soziale Brennpunkte, die durch Industrialisierung, Fortschrittsoptimismus und Milieubildung bestimmt waren. Zu seinen wegweisendsten Gründungen zählte der erste Gesellenverein in Elberfeld 1846, der später durch Adolph Kolping weltweit Nachahmung fand. Im Wuppertal galt Breuer als „Vater des katholischen Vereinswesens“.
Thema Der Volksverein für das katholische Deutschland (1890–1933) Der auf Initiative katholischer Laien entstandene „Volksverein für das katholische Deutschland“ bestand von 1890 bis 1933. Als mitgliederstärkster Verein organisierte er die durch Aufklärung, Säkularisation und „Kulturkampf“ in die gesellschaftliche und politische „Inferiorität“ abgedrängten Katholiken. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges erreichte er den Höhepunkt seiner Wirksamkeit. Reichsweit waren 13,6 Prozent aller katholischen Männer über 21 Jahre als Vereinsmitglieder eingeschrieben. Der Frauenanteil betrug zu diesem Zeitpunkt 5,18 Prozent.
Biographie Joseph Kentenich 1914 gründete der Pallottiner-Pater Joseph Kentenich die spätere Schönstatt-Bewegung. Die spirituellen Schwerpunkte der Marienverehrung, der Gottesbeziehung im Alltag und der apostolischen Sendung im Dienst der Kirche sind heute Inspirationsquelle für Menschen aus allen Kontinenten.
Thema Die Wallfahrt zum Heiligen Rock zu Trier Vom 13.4.-13.5.2012 wurde in Trier der Heilige Rock ausgestellt. Er brachte circa 545.000 Pilger nach Trier und erregte – wie alle Wallfahrten in den letzten 500 Jahren – die Gemüter nicht nur der Gläubigen. Der Anlass für die Wallfahrt von 2012 war die 500. Wiederkehr des Jahres der Wiederauffindung der Tunika des Herrn 1512. Doch bevor wir auf die Geschichte der Wallfahrt zu sprechen kommen, sollten wir einen Blick auf die Reliquie und ihre Geschichte werfen, die auch für die vielumstrittene Frage der Echtheit von Bedeutung ist.