Thema Der Bataveraufstand – Versuch einer Deutung der Revolte am Niederrhein (69/70 n. Chr.) Im Jahre 69 n. Chr. erhoben sich in Mainz acht Kohorten batavischer Hilfstruppen. Die Soldaten waren mit Vitellius (69 n. Chr.), dem Befehlshaber des römischen Heeres in Niedergermanien, der von seinen Truppen in Köln zum Kaiser ausgerufen worden war, nach Italien gezogen. Als in der ersten Schlacht von Bedriacum, in der Nähe des heutigen Cremona, der Konkurrent des Vitellius um das Kaisertum, Otho (69 n. Chr.), besiegt worden war, schickte Vitellius einen Teil seines militärischen Kontingents zurück nach Germanien (Tacitus, Historien 2,69,1).
Thema Der Rhein im Denken der Römer „Vater Rhein“ ist eine bis heute gängige Bezeichnung für den bedeutendsten Strom im westlichen Mitteleuropa. Die mit dieser Personifikation verbundene Vorstellung drückt eine emotionale Nahbeziehung zu einer gleichsam übergeordneten Instanz aus; sie rührt von Menschen her, die an, mit und von diesem Fluss leben, sich von ihm abhängig fühlen und ihn daher gewogen stimmen wollen. Ebenso wie der – heute sich nicht mehr selbst erklärende – Ausdruck „zweifach gehörnter Rhein“ geht die Benennung „Vater Rhein“ auf die römische Antike zurück. Zuschreibungen dieser Art lassen erkennen, dass der Fluss für die Römer eine besondere Bedeutung hatte. Er spielte eine Rolle in ihrem Weltbild.
Thema Das Wirtschaftsleben im Rheinland während der Antike Der Begriff ‚Wirtschaft‘ im modernen Verständnis umfasst eine Vielzahl komplexer Zusammenhänge, Entwicklungen und Abläufe, die bei weitem nicht so vollständig für die Antike dargestellt werden können wie für moderne Gesellschaften. Obwohl bereits die antiken Gelehrten bemüht waren, theoretische wirtschaftliche Zusammenhänge zu verstehen, gab es keine umfassende Erforschung der Wirtschaft. Das liegt daran, dass die antiken Zeitgenossen keine detaillierte Wirtschaftswissenschaft nach heutigem Verständnis betrieben. Da das Individuum nicht die Wirtschaft als Ganzes betrachten konnte, waren dem antiken Betrachten Grenzen gesetzt. Eine Betrachtung der Wirtschaft im römischen Rheinland kann somit nur ein zum Teil grober Überblick über das Wirtschaftsleben sein.
Biographie Agrippina die Jüngere Agrippina die Jüngere, auch Iulia Agrippina, gilt als Stadtgründerin von Köln. Ihre Bedeutung für die Stadtgeschichte verdeutlicht die 1989 übergebene Statue auf dem Rathausturm (Bildhauer: Heribert Calleen). Ihr Name schmückt eine Uferstraße und eine Werft. Eine Versicherung gründete sich 1844 mit ihrem Namen. Die Liste ihrer Spuren in Köln ließe sich erweitern. Der römische Autor Sueton (um 70-130/140) sagte über sie, sie sei ein „heftiges und herrschsüchtiges Weib" gewesen, Tacitus (um 58-um 120) beschrieb sie als „entbrannt in völligem Verlangen nach Schreckensherrschaft". Am Ende befahl ihr eigener Sohn ihren Tod.
Thema Romanisierung im Rheinland Romanisierung ist ein zentrales Konzept der altertumswissenschaftlichen Forschung zur Erklärung der politischen, sozialen, kulturellen und ökonomischen Wandlungsprozesse in Italien und den Provinzen des römischen Reiches in der Kaiserzeit. Der Begriff wurde um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert von Theodor Mommsen und Francis Haverfield geprägt.
Biographie Marcus Vipsanius Agrippa Marcus Vipsanius Agrippa, ein herausragender Staatsmann des augusteischen Zeitalters, legte mit bau- und bevölkerungspolitischen Maßnahmen wichtige Grundlagen für die Befriedung und die zivilisatorische Erschließung des von römischen Truppen eroberten Rheinlandes.
Thema Kultische Zentren und die Matronenverehrung in der südlichen Germania inferior Als Caesar (100-44 v. Chr.) im Zuge des so genannten Gallischen Krieges den Stamm der Eburonen bezwang, wurden große Teile der Bevölkerung getötet oder vertrieben. Ihre linksrheinischen Siedlungsplätze in der heutigen Voreifel blieben geplündert und zerstört zurück. Nur vereinzelt hielten Reste der Eburonen den Eindringlingen stand und verharrten in ihrer Heimat. Im Laufe der Jahre siedelten Ubier mit Billigung der Römer aus rechtsrheinischen Gebieten vermutlich aus dem Bereich der Lahn in die weitgehend freien Siedlungsgebiete.
Biographie Agricius Die Trierer Bischofslisten nennen Agricius nach Eucharius, Valerius und Maternus als vierten Bischof von Trier. Ihm kommt für die Geschichte des frühen Christentums der Gallia Belgica besondere Bedeutung zu, da er als Teilnehmer des Konzils von Arles im Jahr 314 bezeugt ist. Das Konzil von Arles regelte kurz nach Ende der Verfolgungen und nach den von den Kaisern getroffenen Vereinbarungen zur Tolerierung des christlichen Glaubens einen Konflikt, der in die Zeit der Christenverfolgungen unter Kaiser Diokletian (Regierungszeit 284-305) in den Jahren 303 bis 305 zurückreichte.