Biographie Johann Viktor Bredt Johann Victor Bredt war Professor für Staats-, Verwaltungs-, Kirchen- und Völkerrecht in Marburg. 1911 wurde er in das preußische Abgeordnetenhaus gewählt, und als intellektueller Kopf der Wirtschaftspartei wirkte er nach dem Ersten Weltkrieg als Abgeordneter im preußischen Landtag und seit 1924 im Reichstag. 1930 bekleidete er für acht Monate das Amt des Reichsjustizministers im Kabinett von Heinrich Brüning.
Thema Luftkrieg über Köln im Ersten Weltkrieg In ihrem Ballon „Köln“ war die mit dem Sohn des Verlegers Greven vermählte Französin Claire Ledosquet (geboren 1885) 1910 die „höchstgefahrene Frau der Welt“. Der Traum vom Fliegen, Geschwindigkeit und Technik, der Aufbruch von Frauen aus althergebrachten Rollen: Alles schien möglich. Auch in Köln. Die Luftfahrt wurde zur Massenattraktion. Bei der Merheimer Flugwoche 1909 war Louis Blériot (1872-1936), der als erster den Ärmelkanal überquert hatte, „Held des Tages“ und erstmals flog eine Frau in einem Flugzeug. Zehntausende bejubelten im gleichen Jahr ein Luftschiffmanöver über dem Rhein und den Grafen Zeppelin im „stolzen Luftkreuzer“: Symbol des Nationalstolzes, aber auch Ideal des völkerverbindenden Fortschritts. Köln wurde „Reichsluftschiffhafen“ , die Bickendorfer Luftschiffhalle zur Touristenattraktion.
Biographie Leo Schwering Leo Schwering war Gründungsvorsitzender der rheinischen CDU und wurde im späteren Verlauf seines Lebens zum Chronisten der Anfänge der CDU in Köln und im Rheinland.
Thema „… und der Kriegsgott verteilt blutrote Lorbeeren“: Koblenz im Ersten Weltkrieg Sitz des Oberpräsidenten der Rheinprovinz, des Regierungspräsidenten von Koblenz, des Generalkommandos des VIII. Armeekorps und nicht zuletzt im August 1914 des Großen Hauptquartiers mit Kaiser Wilhelm II. (Regentschaft 1888-1918) an der Spitze – Koblenz war im Ersten Weltkrieg, insbesondere in den ersten Kriegswochen, politisch, militärisch und verwaltungstechnisch eine Drehscheibe des Kaiserreichs. Umso erstaunlicher ist es, dass dieser Zeitabschnitt der Koblenzer Geschichte bislang weitgehend unerforscht ist. So sind in der zweibändigen „Geschichte der Stadt Koblenz“ von 1993 dem „Großen Krieg“ ganze vier Seiten gewidmet , womit noch die ausführlichste Darstellung der Kriegsjahre 1914-1918 in Koblenz geboten wird.
Thema Das Caritashaus Arenberg im Ersten Weltkrieg Zwischen der Wallfahrt zum Heiligen Rock nach Trier im Jahre 1844 und dem Ersten Weltkrieg war Arenberg bei Koblenz eines der wichtigsten Zentren des Katholizismus im Bistum Trier beziehungsweise in der südlichen Rheinprovinz. Nach der Wallfahrt begann Pfarrer Johann Baptist Kraus (1805-1893) mit dem Bau einer „Landschaftsbilderbibel“. In mit Halbedelsteinen und Muscheln geschmückten Grotten und Kapellen wurden Szenen aus der Bibel, dem Leiden Christi und seiner Mutter dargestellt. Zu den Pfarrer-Kraus-Anlagen gehörte eine ebenfalls mit zahllosen Muscheln und Edelsteinen geschmückte Pfarr- und Wallfahrtskirche, die 1872 geweiht werden konnte. Pfarrer Kraus gelang es dabei, zunächst seine Pfarrkinder, dann führende Persönlichkeiten des Koblenzer Katholikenkreises sowie des Bistums und nicht zuletzt auch die zahlungskräftigen Kurgäste aus Bad Ems für seinen Bibelgarten und die Wallfahrtskirche zu mobilisieren. Bis kurz vor seinem Tod 1893 arbeitete Pfarrer Kraus an seinem Lebenswerk, das bis in die 1960er Jahre zahlreiche Prozessionen mit bis zu 200.000 Pilgern im Jahr anzog.
Biographie Paul von Lettow-Vorbeck Paul von Lettow-Vorbeck ist einer der bekanntesten Generäle des Ersten Weltkriegs. Er wurde durch die Verteidigung der Kolonie Deutsch-Ostafrika gegen weit überlegene britische, indische, belgische, südafrikanische und portugiesische Truppen berühmt. Nach 1918 ehrte man ihn in Deutschland als „im Felde unbesiegten“ und „ritterlichen“ Heerführer, der sich auch bei seinen ehemaligen Gegnern eines hohen Ansehens erfreute. Er hätte es verstanden, seine schwarzen „Askari“-Soldaten zu militärischen Höchstleistungen anzuspornen, was wiederum als Ausweis einer angeblich gerechten und unter den Afrikanern beliebten deutschen Kolonialherrschaft gewertet wurde. Lettow-Vorbecks Popularität und die mit seinem Namen verbundene Deutung der deutschen Kolonialvergangenheit zeigte sich unter anderem daran, dass drei Dutzend Städte Straßen nach ihm benannten. Im Rheinland gab es zum Beispiel in Euskirchen, Köln, Mönchengladbach, Saarlouis, Völklingen und Wuppertal Lettow-Vorbeck-Straßen. Bis heute haben sie in Mönchengladbach und Völklingen überlebt, obwohl seine Person im letzten Vierteljahrhundert in Historiographie wie Öffentlichkeit eine Umwertung erfahren hat. In den meisten Kommunen nicht nur des Rheinlands setzte sich die Auffassung durch, dass Lettow-Vorbeck als rücksichtsloser, rassistischer Kolonialoffizier und Anti-Demokrat nicht mehr als Namenspatron tauge.
Thema Die Rheinischen Expressionisten Die Rheinischen Expressionisten waren eine Anzahl von Künstlerinnen und Künstlern, die vor dem Ersten Weltkrieg, in der Rezeption zeitgenössischer französischer Kunstströmungen, avantgardistische, dem Expressionismus verpflichtete Kunst im Rheinland etablierten. Der Begriff wurde von August Macke geprägt, auf dessen Initiative vom 10.7.-10.8.1913 unter dem Titel „Rheinische Expressionisten“ 16 Künstler die Bandbreite ihres zeitgenössischen Kunstschaffens in der Bonner Buch- und Kunsthandlung Friedrich Cohen der Öffentlichkeit präsentierten.
Biographie August Merges Der Rätekommunist August Merges, der politisch vor allem im Freistaat Braunschweig aktiv war, führte ein bewegtes und kämpferisches Leben. Als unermüdlicher Revolutionär und Nonkonformist gelang es ihm jedoch nie, sich dauerhaft parteipolitisch zu etablieren, er eckte seit 1915 eigentlich immer an. So hängt es letztlich nur an der Gewichtung von Nuancen, ob man in August Merges vor allem einen notorischen Unruhestifter oder einen unabhängigen Freigeist sieht.
Thema Das Dominikanerinnenkloster Arenberg im Ersten Weltkrieg Nach der Wallfahrt zum Heiligen Rock nach Trier im Jahre 1844, die nicht nur in den südlichen Rheinlanden die katholische Basis mobilisiert hatte, begann Pfarrer Johann Baptist Kraus (1805-1893) mit dem Bau einer „Landschaftsbilderbibel“ in dem auf einer Anhöhe über Koblenz gelegenen Arenberg. Bis kurz vor seinem Tod 1893 arbeitete Pfarrer Kraus an seinem Lebenswerk, das bis in die 1960er Jahre zahlreiche Prozessionen mit bis zu 200.000 Pilgern im Jahr anzog. Der rührige Pfarrer brauchte Unterstützung. Unmittelbar neben den Pfarrer-Kraus-Anlagen wurde ein Dominikanerinnenkloster gegründet. Was 1868 als Krankenpflegeeinrichtung für die Angehörigen der Pfarrei sowie als geistliche Putzkolonne zur Pflege der Wallfahrtskirche und des Bibelgartens gedacht war, entwickelte sich bald zum Mutterhaus der deutschen Dominikanerinnen und ab 2003 zu einem überregional bekannten „Wellnesskloster“.
Thema Euskirchen 1914–1918. Der Krieg an der Heimatfront Alles ließ sich friedlich und fortschrittlich an in diesem scheinbaren Bilderbuchsommer. Die Stadt und ihre Bürger lebten in der Gewissheit, dass sie Teil einer Gesellschaft waren, mit der es wirtschaftlich und kulturell aufwärtsging. „Euskirchen erweckt den Eindruck einer vom Geist des 20. Jahrhunderts empor getragenen Stadt, die gegründet ist auf rastlosen Handel und Gewerbefleiß […] und so konnte sie insbesondere im letzten Jahrzehnt [vor dem Weltkrieg] einen erstaunlichen Aufstieg beginnen.“ Alle „wetteiferten in Entwicklungsplänen“.