785 bis 1288 - Die Rheinlande im Hochmittelalter

Manfred Groten (Bonn)

Dreikönigenschrein im Kölner Dom, enthält die von Rainald von Dassel 1164 von Mailand nach Köln überführten Gebeine der Heiligen Drei Könige, Nikolaus von Verdun (1130-1205) zugeschrieben.

1. Die Zeit der Ottonen und frühen Salier (925-1056)

1.1 Die Reichsgewalt der Ottonen im Rheinland

Im ost­frän­kisch-deut­schen Reich ge­hör­ten die Rhein­lan­de links des Stroms zu dem 925 neu er­wor­be­nen Raum Loth­rin­gen, der auch die heu­ti­gen Be­ne­lux-Staa­ten und Tei­le Frank­reichs um­fass­te. Die In­te­gra­ti­on Loth­rin­gens in das Reich der Ot­to­nen ging nur lang­sam vor­an. Die Be­woh­ner des Raums wa­ren noch stark in ge­samt­frän­kisch-ka­ro­lin­gi­schen Tra­di­tio­nen ver­wur­zelt. Be­zie­hun­gen in das noch von ka­ro­lin­gi­schen Kö­ni­gen be­herrsch­te west­frän­kisch-fran­zö­si­sche Reich schwäch­ten sich nur zö­ger­lich ab.

Als Stüt­zen der ot­to­ni­schen Reichs­ge­walt er­wie­sen sich vor al­lem die vom Kö­nig ein­ge­setz­ten Bi­schö­fe. Als Mitt­ler zwi­schen dem loth­rin­gi­schen Adel und dem Kö­nig fun­gier­ten Her­zö­ge, de­ren Haupt­auf­ga­ben die Wah­rung der öf­fent­li­chen Ord­nung und in Kriegs­zei­ten die Heer­füh­rung wa­ren. Wie­der­holt ha­ben Her­zö­ge al­ler­dings ge­gen die ot­to­ni­sche Herr­schaft re­bel­liert. Ot­to I. (Re­gie­rungs­zeit 936-973) be­auf­trag­te schlie­ß­lich sei­nen Bru­der, den Köl­ner Erz­bi­schof Brun, mit der Si­che­rung Loth­rin­gens.

1.2 Die Herausbildung regionaler Herrschaftszentren

Bald stell­te sich her­aus, dass die Be­frie­dung des we­nig ho­mo­ge­nen loth­rin­gi­schen Raums die Kräf­te ei­nes ein­zel­nen Her­zogs über­for­der­te. Das Mo­sel­ge­biet mit dem Erz­bis­tum Trier und die im ro­ma­nisch spre­chen­den Wes­ten Loth­rin­gens ge­le­ge­nen Diö­ze­sen von Metz, Ver­dun und Toul ho­ben sich von der Zo­ne zwi­schen Rhein und Schel­de nörd­lich der Mit­tel­ge­birgs­bar­rie­re von Ei­fel und Ar­den­nen deut­lich ab.

Kirch­li­ches Zen­trum des nörd­li­chen Loth­rin­gen war Köln mit den ihm un­ter­stell­ten Bis­tü­mern Lüt­tich und Ut­recht. Die Erz­bi­schö­fe von Trier und Köln strit­ten im­mer wie­der um den Vor­rang in der kirch­li­chen Hier­ar­chie des Rei­ches. Bei­de Bis­tü­mer führ­ten ih­re Grün­dung auf den hei­li­gen Pe­trus (ge­stor­ben um 64) zu­rück. Als Zei­chen der Ver­söh­nung über­ließ der Köl­ner Erz­bi­schof Brun der Trie­rer Kir­che die Hälf­te des Stabs des hei­li­gen Pe­trus. Der geo­gra­phi­schen und kirch­li­chen Bin­nen­struk­tur Loth­rin­gens trug schlie­ß­lich die po­li­ti­sche Glie­de­rung durch die Aus­bil­dung zwei­er Her­zog­tü­mer, Ober- und Nie­der­loth­rin­gen, Rech­nung.

Der Kern­raum des Her­zog­tums Nie­der­loth­rin­gen lag im heu­ti­gen Bel­gi­en. In der öst­li­chen Rand­zo­ne zwi­schen Maas und Rhein stieß der Füh­rungs­an­spruch des Her­zogs mit dem des loth­rin­gi­schen Pfalz­gra­fen zu­sam­men, der sei­nen Sitz ur­sprüng­lich in dem von Karl dem Gro­ßen ge­grün­de­ten Pfal­z­ort Aa­chen (Bis­tum Lüt­tich) hat­te. Seit 936 war die Ma­ri­en­kir­che in Aa­chen (der heu­ti­ge Aa­che­ner Dom) der be­vor­zug­te Krö­nungs­ort der ost­frän­kisch-deut­schen Kö­ni­ge. Die wich­tigs­ten Auf­ga­ben der loth­rin­gi­schen Pfalz­gra­fen wa­ren die Stell­ver­tre­tung des Kö­nigs im Ge­richt und die Ver­wal­tung des Reichs­gu­tes. Zum Reichs­gut ge­hör­ten ne­ben dem be­deu­ten­den Aa­che­ner Reichs­gut­be­zirk wei­te­re Pfal­zen (zum Bei­spiel Dü­ren), gro­ße Wal­dun­gen und ei­ne Viel­zahl von Ein­zel­gü­tern. Reichs­gutor­te am Rhein wa­ren un­ter an­de­rem Ko­blenz (1018 der Trie­rer Kir­che ge­schenkt), An­der­nach (1167 der Köl­ner Kir­che ge­schenkt), Re­ma­gen und Sin­zig. Der Um­fang des Reichs­gu­tes nahm im Hoch­mit­tel­al­ter vor al­lem durch Schen­kun­gen an die Kir­che kon­ti­nu­ier­lich ab.

1.3 Die Grafschaftsverfassung

Auf der Ebe­ne der Gaue, der Un­ter­be­zir­ke der rö­mer­zeit­li­chen Stadt­ge­bie­te (ci­vi­ta­tes), wur­den Gra­fen als Be­auf­trag­te des Kö­nigs ein­ge­setzt. Die Ver­er­bung des Gra­fen­am­tes in­ner­halb ein­zel­ner Fa­mi­li­en­ver­bän­de war al­ler­dings schon im 10. Jahr­hun­dert vor­herr­schend. Vor­aus­set­zung für die Be­trau­ung mit dem Gra­fen­amt war der Be­sitz von um­fang­rei­chem Ei­gen­gut, das in vie­len Fäl­len in Streu­la­ge weit­räu­mig ver­teilt lag. Ei­ne wei­te­re Kom­po­nen­te ad­li­ger Macht war der Emp­fang von kirch­li­chen Le­hen. Gra­fen und Her­ren wur­den von den Bi­schö­fen mit Vog­tei­en, al­so mit dem Schutz von Klös­tern und Stif­ten be­lehnt. Die Gra­fen hiel­ten drei­mal im Jahr mit den Edel­frei­en ih­rer Graf­schaft Ge­richts­sit­zun­gen ab. Die be­deu­tends­ten Graf­schaf­ten im nörd­li­chen Rhein­land wa­ren die des Köln- und Jü­lich­gaus, an die sich im Sü­den der Bonn- /Ahr­gau- und der Ei­fel- /Zül­pich­gau an­schlos­sen. Rechts des Rheins la­gen der Au­el­gau an der Sieg, der Deutz­gau und der Ruhr­gau. Die Graf­schafts­ver­fas­sung am Nie­der­rhein, wo schon vor dem Herr­schafts­an­tritt der Fran­ken die ci­vi­tas-Or­ga­ni­sa­ti­on zu­sam­men­ge­bro­chen war, wirft noch un­be­ant­wor­te­te Fra­gen auf. Be­deu­ten­de Graf­schaf­ten im süd­li­chen Rhein­land wa­ren die der Ar­den­ner­gra­fen (Lu­xem­burg), des Na­he- und des Saar­g­aus. Grund­sätz­lich darf man sich das Graf­schafts­sys­tem des Früh­mit­tel­al­ters nicht völ­lig sta­tisch vor­stel­len.

Vom spä­ten 10. Jahr­hun­dert bis 1085 ist im nörd­li­chen Rhein­land ei­ne Kon­zen­tra­ti­on von Graf­schaf­ten in den Hän­den der loth­rin­gi­schen Pfalz­gra­fen aus der Fa­mi­lie der Ez­zo­nen zu be­ob­ach­ten. Bis 1060 ver­füg­ten die Ez­zo­nen, die auch am Kö­nigs­hof in ho­hem An­se­hen stan­den, über die grö­ß­te Macht­fül­le im Köl­ner Raum. Pfalz­graf Ez­zos Sohn Her­mann, von 1036 bis 1056 Erz­bi­schof von Köln, und sei­ne Schwes­ter, die Kö­ni­gin von Po­len, Ri­che­za, über­tru­gen al­ler­dings um­fang­rei­chen Fa­mi­li­en­be­sitz an die Köl­ner Kir­che und stei­ger­ten da­mit de­ren Ein­fluss in der Re­gi­on.

Im Trie­rer Raum er­reich­te das Gra­fen­ge­schlecht, das sich spä­ter nach der Lu­xem­burg nann­te, ei­ne do­mi­nie­ren­de Stel­lung. Die Kai­se­rin Ku­ni­gun­de (um 980-1033), die Ge­mah­lin Kai­ser Hein­richs II. (Re­gie­rungs­zeit 1002-1024), stamm­te aus die­sem Ge­schlecht. Mit Her­mann von Salm (um 1035-1088) stell­te es 1081 ei­nen Ge­gen­kö­nig ge­gen Hein­rich IV. (1150-1106, 1056-1105 Kö­nig, 1084-1105 Kai­ser). 1085 wur­de der Lu­xem­bur­ger Hein­rich von Laach Pfalz­graf. Hein­rich ver­la­ger­te das Zen­trum des pfalz­gräf­li­chen Macht­kom­ple­xes in den Mo­sel­raum.

Wäh­rend die Ez­zo­nen und Lu­xem­bur­ger über Ge­ne­ra­tio­nen hin­weg ih­re Macht­po­si­tio­nen im Rhein­land auf­recht­er­hal­ten konn­ten, wa­ren an­de­re ad­li­ge Herr­schafts­kom­ple­xe kurz­le­big. So ver­such­ten zu Be­ginn des 11. Jahr­hun­derts Ade­la, die Toch­ter Graf Wich­manns von Ha­ma­land (ge­bo­ren im letz­ten Vier­tel des 10. Jahr­hun­derts), und ihr zwei­ter Mann Bal­de­rich (ge­stor­ben 1021) in blu­ti­gen Feh­den ver­geb­lich, ih­re im Rhein­land und in Sach­sen ver­streu­ten Gü­ter und Rech­te ge­gen Kon­kur­ren­ten zu be­haup­ten.

 

1.4 Kirchliches und religiöses Leben

** **Wich­mann von Ha­ma­land und Bal­de­rich för­der­ten al­ler­dings auch das kirch­li­che Le­ben am Nie­der­rhein, in­dem der ei­ne das Da­men­stift El­ten, der an­de­re das Stift Zyff­lich grün­de­te. Der loth­rin­gi­sche Pfalz­graf Ez­zo und sei­ne Frau stif­te­ten 1024 das Be­ne­dik­ti­ner­klos­ter Brau­wei­ler, das ihr Sohn Erz­bi­schof Her­mann II. von Köln (er starb 1056) der Köl­ner Kir­che über­trug. Die äl­te­ren Be­ne­dik­ti­ner­k­lös­ter des nörd­li­chen Rhein­lands, Glad­bach (heu­te Mön­chen­glad­bach) und Deutz (heu­te Stadt Köln), wa­ren Grün­dun­gen der Köl­ner Erz­bi­schö­fe. Im Köl­ner Bis­tum fass­ten die Be­ne­dik­ti­ner oh­ne­hin erst re­la­tiv spät mit der Grün­dung des Klos­ters St.Pan­ta­le­on bei Köln durch Erz­bi­schof Brun Fuß. Da­ge­gen wei­sen der Trie­rer und der Lüt­ti­cher Raum zahl­rei­che frü­he Klos­ter­grün­dun­gen auf.

Im 11. Jahr­hun­dert wur­den die rhei­ni­schen Klös­ter nach und nach von der nach dem Klos­ter Gor­ze (Bis­tum Metz) be­nann­ten (Ordo Gor­zi­en­sis) loth­rin­gi­schen Klos­ter­re­form er­fasst. Ein be­deu­ten­des Re­form­zen­trum war seit 934 St. Ma­xi­min bei Trier. Die Bi­schofs­städ­te wur­den im Lau­fe des 11. Jahr­hun­derts durch die Grün­dung zahl­rei­cher Stif­te und Klös­ter zu „hei­li­gen Städ­ten“ aus­ge­baut. Äl­te­re Kir­chen wur­den durch Neu­bau­ten im ro­ma­ni­schen Bau­stil er­wei­tert. Die Blü­te des kirch­li­chen Le­bens för­der­te die Buch­ma­le­rei und das Kunst­hand­werk. Als Bei­spiel kann man auf die Trie­rer Eg­bert­werk­statt (Erz­bi­schof Eg­bert) ver­wei­sen. Zu den frü­hes­ten Wer­ken der Gro­ß­plas­tik zählt das von Erz­bi­schof Ge­ro ge­stif­te­te Kru­zi­fix im Köl­ner Dom.

Im Lau­fe des 11. Jahr­hun­derts wur­de die in­ne­re Or­ga­ni­sa­ti­on der Bis­tü­mer durch die Ein­rich­tung von Ar­ch­idia­ko­na­ten und De­ka­na­ten ver­bes­sert. In Köln und Trier las­sen sich im 11. Jahr­hun­dert Ju­den­ge­mein­den nach­wei­sen. Sie wa­ren 1096 An­grif­fen von Kreuz­fah­rern aus­ge­setzt. Al­lein im Rhein­land sol­len da­bei 2.000-3.000 Ju­den er­mor­det wor­den sein.. Auch im Zwei­ten Kreuz­zug (1144-1149) kam es zur Ver­fol­gung von Ju­den, über die der jü­di­sche Chro­nist Ephraim von Bonn aus un­mit­tel­ba­rer An­schau­ung be­rich­te­te.

1.5 Wirtschaft

Seit der Zeit Erz­bi­schof Bruns ent­wi­ckel­te sich Köln auf­grund sei­ner ver­kehrs­güns­ti­gen La­ge am Rhein zur füh­ren­den Han­dels­stadt des Rei­ches. Die Be­deu­tung des Rheins als Han­dels­stra­ße be­zeu­gen Zoll­stät­ten wie die von Ko­blenz. Im Ver­gleich zu Köln er­lang­te das in der Rö­mer­zeit er­heb­lich grö­ße­re Trier nur re­gio­na­le wirt­schaft­li­che Be­deu­tung. In den Tal­la­gen von Mo­sel und Rhein wur­de in­ten­siv Wein­bau für den Ex­port be­trie­ben. In den Mit­tel­ge­bir­gen wur­den Er­ze ge­won­nen und zur Me­tall­her­stel­lung ver­wen­det. In Pings­dorf bei Brühl wur­de in gro­ßem Stil Ke­ra­mik pro­du­ziert, die bis nach Eng­land und Skan­di­na­vi­en ex­por­tiert wur­de.

Die land­wirt­schaft­li­che Pro­duk­ti­on war in Gro­ßgrund­herr­schaf­ten mit zen­tra­len Her­ren­hö­fen und ei­ner Viel­zahl von ab­hän­gi­gen Bau­ern­stel­len or­ga­ni­siert. Die grö­ß­ten Grund­be­sit­zer wa­ren der Kö­nig, die Bi­schofs­kir­chen und die rei­chen Klös­ter und Stif­te. Im Lau­fe des 11. Jahr­hun­derts führ­ten die güns­ti­gen Kli­ma­ver­hält­nis­se des mit­tel­al­ter­li­chen Kli­ma­op­ti­mums und die Mo­der­ni­sie­rung der Land­wirt­schaft zu ei­nem Be­völ­ke­rungs­an­stieg, der gro­ße Ro­dun­gen zur Er­wei­te­rung der Acker- und Sied­lungs­flä­che not­wen­dig mach­te. Zahl­rei­che Orts­na­men mit dem Be­stand­teil -rath zeu­gen noch von die­sem Vor­gang. Vie­ler­orts kam es zur Um­struk­tu­rie­rung, zum Teil auch zur Auf­lö­sung von Grund­herr­schaf­ten. Hö­ri­ge wur­den aus der Leib­ei­gen­schaft ent­las­sen und zur Zah­lung ei­ner Kopf­steu­er ver­pflich­tet, die ein ge­wis­ses Maß von Mo­bi­li­tät er­mög­lich­te. Vie­le Un­freie wur­den dem Schutz der gro­ßen Stif­te und Klös­ter als Wachs­zinser an­ver­traut. Von den Un­frei­en setz­te sich die Grup­pe der Mi­nis­te­ria­len ab, die die Erz­bi­schö­fe und der Hoch­adel zu Kriegs­dienst und Ver­wal­tungs­auf­ga­ben her­an­zo­gen. Die Le­bens­wei­se der Mi­nis­te­ria­len nä­her­te sich da­mit der der frei­en Her­ren an.

2. Das Hochmittelalter (1056-1198)

2.1 Adel und Burgen

Die Ver­bes­se­rung der Le­bens­be­din­gun­gen für die Ober­schich­ten führ­te be­güns­tigt durch die Schwä­chung der Kö­nigs­macht seit der Zeit der Min­der­jäh­rig­keit Hein­richs IV. (1056-1106) zu tief grei­fen­den Ver­än­de­run­gen der Ge­sell­schafts­ord­nung. Ei­ne grö­ße­re Zahl von Ad­li­gen, die zu­vor zum Ge­fol­ge der Gra­fen ge­hört hat­ten, ent­zog sich die­ser Bin­dung durch den Bau von Bur­gen, auf die sich ei­gen­stän­di­ge Herr­schaf­ten grün­den lie­ßen. In den Mit­tel­ge­bir­gen ent­stan­den Hö­hen­bur­gen wie die Burg Are bei Al­te­n­ahr, die Saf­fen­burg bei May­schoss oder die Burg Vi­an­den in Lu­xem­burg. In der nie­der­rhei­ni­schen Ebe­ne wur­den Bur­gen (so ge­nann­te Mot­ten) zu­nächst in Holz­bau­wei­se, dann in Stein auf künst­lich auf­ge­schüt­te­ten Hü­geln er­rich­tet, die durch Was­ser­grä­ben ge­schützt wur­den. Gut be­kannt ist durch Gra­bun­gen der „Hus­terk­nup­p“ bei Frim­mers­dorf, die Burg der Her­ren von Hoch­sta­den.

Die Na­men der Bur­gen führ­ten die Adels­fa­mi­li­en als Bei­na­men. Die Burg­herr­schaf­ten be­wirk­ten ei­ne weit­ge­hen­de Auf­lö­sung der an den Gau­en ori­en­tier­ten Graf­schaf­ten. Ei­ne Rei­he der zu­nächst zahl­rei­chen klei­ne­ren Herr­schaf­ten gin­gen im Lau­fe des 12. Jahr­hun­derts un­ter. Um 1100 hat­te sich ei­ne neue Schicht von ad­li­gen Burg­her­ren ge­bil­det, in die sich auch die al­ten Gra­fen­fa­mi­li­en ein­ge­glie­dert hat­ten. Die Gra­fen­rech­te, die sich von den al­ten Graf­schafts­spren­geln lös­ten und mit den Herr­schafts­zen­tren ih­rer In­ha­ber ver­bun­den wur­den, ent­glit­ten weit­ge­hend der kö­nig­li­chen Ver­fü­gung.

Die be­deu­tends­ten Ver­tre­ter der neu­en Adels­schicht wa­ren im nörd­li­chen Rhein-Maas-Raum die Gra­fen von Lim­burg (spä­ter Her­zö­ge), Are, Saf­fen­berg (be­erbt von Sayn), Jü­lich, Berg, Gel­dern und Kle­ve so­wie die Her­ren von Heim­bach, Hoch­sta­den und Heins­berg. Al­le die­se Gra­fen und Her­ren wa­ren Va­sal­len des Köl­ner Erz­bi­schofs. Die be­gehr­tes­ten Le­hen wa­ren die Vog­tei­en der erz­bi­schöf­li­chen Stif­te und Klös­ter. Den Auf­bau ei­ner be­herr­schen­den Stel­lung der Köl­ner Erz­bi­schö­fe im nörd­li­chen Rhein­land hat An­no II. 1060 durch sei­nen Sieg über den Pfalz­gra­fen Hein­rich aus dem Hau­se der Ez­zo­nen ein­ge­lei­tet.

Be­deu­ten­de Adels­ge­schlech­ter im Ei­fel-Mo­sel Huns­rück-Raum wa­ren die Gra­fen von Lu­xem­burg, Vi­an­den, Vir­ne­burg, Spon­heim und Saar­brü­cken so­wie die Nach­kom­men der Emi­cho­nen, die Gra­fen von Vel­denz und die Wild­gra­fen und Rau­gra­fen.

Im 1077 aus­bre­chen­den In­ves­ti­tur­streit hiel­ten die Erz­bi­schö­fe von Köln und Trier Hein­rich IV. die Treue. In Trier wur­den Streit­schrif­ten und Ur­kun­den­fäl­schun­gen zu­guns­ten Hein­richs ver­fasst. Um 1100 wur­de in Trier auch ein gro­ßes Ge­schichts­werk über die „Ta­ten der Trie­rer“ (Ges­ta Tre­ver­o­rum) voll­endet, das im Lau­fe des Mit­tel­al­ters und der frü­hen Neu­zeit zahl­rei­che Fort­set­zun­gen er­hal­ten soll­te.

Gerokreuz, enstanden in der 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts, vermutlich als Auftragsarbeit des Kölner Erzbischofs Gero von Köln, 1663 um einen goldenen Strahlenkranz erweitert. Original im Kölner Dom.

 

2.2 Klösterliche Reformbewegungen

Die Klos­ter­re­form er­hielt im Köl­ner Bis­tum ei­ne neue Aus­rich­tung, als Erz­bi­schof An­no II. 1064 in das we­ni­ge Jah­re zu­vor ge­grün­de­te Be­ne­dik­ti­ner­klos­ter Sieg­burg Mön­che aus dem nord­ita­lie­ni­schen Klos­ter Frut­tua­ria ein­führ­te, de­ren Ge­bräu­che aus dem be­rühm­ten bur­gun­di­schen Re­form­zen­trum Cluny stamm­ten. Die Sieg­bur­ger Re­form er­fass­te bis zum Be­ginn des 12. Jahr­hun­derts al­le köl­ni­schen Klös­ter und strahl­te weit über die Bis­tums­gren­zen aus. Be­deu­tends­ter Ver­tre­ter des Sieg­bur­ger Mönch­tums war der Theo­lo­ge Ru­pert von Deutz. In Trier wur­de 1111 die clu­n­ia­zen­si­sche Re­form über das Klos­ter Hir­sau im Schwarz­wald in St. Eu­cha­ri­us ein­ge­führt. St. Eu­cha­ri­us ge­wann als Wall­fahrts­kir­che An­zie­hungs­kraft, als dort 1127 die Ge­bei­ne des Apos­tels Mat­thi­as (ge­stor­ben um 63) ent­deckt wur­den.

Zu Be­ginn des 12. Jahr­hun­derts er­reich­te die Re­form­be­we­gung der Re­gu­lar­ka­no­ni­ker das Rhein­land. Die Re­gu­lar­ka­no­ni­ker, be­nannt nach der von ih­nen be­folg­ten Au­gus­ti­nus­re­gel, woll­ten in ih­ren Stif­ten die Le­bens­wei­se der Ur­ge­mein­de in Je­ru­sa­lem wie­der be­le­ben, häu­fig durch die Ver­bin­dung ei­nes Män­ner- und ei­nes Frau­en­kon­vents in ei­nem Dop­pel­stift. Die äl­tes­te Grün­dung ent­stand in Klos­ter­rath (Kerk­ra­de) im Bis­tum Lüt­tich, 1107 folg­te im Trie­rer Bis­tum Sprin­giers­bach, die ers­ten Stif­te im Köl­ner Bis­tum wa­ren (Köln-)Dünn­wald (1118) und Stein­feld (1121). Im Lau­fe des 12. Jahr­hun­derts ha­ben sich die meis­ten Re­gu­lar­ka­no­ni­ker­stif­te dem von Nor­bert von Xan­ten ge­grün­de­ten Prä­mons­tra­ten­ser­or­den an­ge­schlos­sen.

Ei­ne neue Re­form­be­we­gung in­ner­halb des Be­ne­dik­ti­ner­or­dens war die der Zis­ter­zi­en­ser. Das äl­tes­te deut­sche Zis­ter­zi­en­ser­klos­ter grün­de­te Erz­bi­schof Fried­rich I. von Köln 1122 in Kamp (Al­ten­kamp). Wei­te­re frü­he Grün­dun­gen wa­ren Al­ten­berg (1133), Him­merod (1135, Erz­bis­tum Trier) und Heis­ter­bach (1189, Tochter­klos­ter von Him­merod).

Ein Kenn­zei­chen al­ler re­li­giö­sen Be­we­gun­gen des 12. Jahr­hun­derts war die gro­ße Be­tei­li­gung von Frau­en. Al­le Re­form­grup­pen (Sieg­bur­ger, Prä­mons­tra­ten­ser, Zis­ter­zi­en­ser) sa­hen sich ge­nö­tigt, die Be­treu­ung von Frau­en­kon­ven­ten zu über­neh­men.

Das nach neu­en For­men su­chen­de re­li­giö­se Kli­ma rief auch au­ßer­halb der kirch­li­chen Or­tho­do­xie ste­hen­de Grup­pen auf den Plan. 1143, dann wie­der 1163 tra­ten im nörd­li­chen Rhein­land Ket­zer auf, die man als Ka­tha­rer be­zeich­ne­te. Ei­ne ers­te Ket­zer­ver­bren­nung fand 1143 in Bonn statt.

2.3 Stadtherrschaft und Städtebildung

Die Ver­bes­se­rung der Le­bens­ver­hält­nis­se im 11. Jahr­hun­dert för­der­te die Ent­wick­lung der Bi­schofs­städ­te als Zen­tren von Han­del und Ge­wer­be. Die Ein­woh­ner­schaft der Städ­te hat­te kei­nen ein­heit­li­chen Rechts­stand, sie setz­te sich aus frei­en Kauf­leu­ten und Grund­be­sit­zern, Mi­nis­te­ria­len, kopf­zins­pflich­ti­gen Leu­ten (Wachs­zinser, Zen­sua­len) und wei­te­ren Son­der­grup­pen (Geist­li­che, Ju­den) zu­sam­men. In­ha­ber der Ho­heits­rech­te (Ge­richt, Zoll, Mün­ze) wa­ren die Erz­bi­schö­fe.

In der zwei­ten Hälf­te des 11. Jahr­hun­derts ent­wi­ckel­ten die wohl­ha­bends­ten und ein­fluss­reichs­ten Stadt­be­woh­ner (in ih­rer Spra­che: bur­gae­re = Bür­ger) ein neu­es Selbst­ver­ständ­nis und Ehr­ge­fühl. Man nennt die­se eli­tä­ren Grup­pen nach ih­rer Selbst­be­zeich­nung „me­lio­res“ (= die Bes­ten) Me­lio­rat. Im Jah­re 1074 re­bel­lier­ten die Köl­ner Bür­ger ge­gen das her­ri­sche Auf­tre­ten Erz­bi­schof An­nos. Seit dem frü­hen 12. Jahr­hun­dert wur­den in Köln Ein­rich­tun­gen bür­ger­li­cher Selbst­ver­wal­tung (Amt­leu­te­kol­le­gi­en in den Kirch­spie­len, die so ge­nann­te Ri­cher­ze­che als Bru­der­schaft des Me­lio­rats) ge­schaf­fen, aus de­nen sich ge­gen En­de des Jahr­hun­derts ei­ne Bür­ger­ge­mein­de und ein Stadt­re­gi­ment un­ter Füh­rung der Schöf­fen ent­wi­ckel­ten. Vor 1130 setz­te in den Kirch­spie­len die Füh­rung von Schreins­kar­ten als Früh­form des Ka­tas­ter­we­sens ein. Der mit dem Erz­bi­schof um­strit­te­ne Mau­er­bau von 1180 mach­te Köln bis in die frü­he Neu­zeit hin­ein zur grö­ß­ten Stadt des Rei­ches (Ein­woh­ner­zahl rund 40.000).

Die Köl­ner Han­dels­be­zie­hun­gen reich­ten von der Ost­see bis nach Lis­sa­bon und von Eng­land bis nach Un­garn und Ita­li­en. Die um 1175 in Lon­don er­rich­te­te Han­dels­nie­der­las­sung (Stal­hof) wur­de ei­ne der Keim­zel­len der spät­mit­tel­al­ter­li­chen Han­se. Un­ter den in Zünf­ten or­ga­ni­sier­ten Hand­wer­ken rag­ten Tex­til­pro­duk­ti­on und Me­tall­ver­ar­bei­tung (Köl­ner Schwer­ter) her­vor. Tu­che wur­den an vie­len Or­ten des Rhein­lands, das man noch der öst­li­chen Rand­zo­ne der flan­dri­schen Tex­til­re­gi­on zu­rech­nen kann, her­ge­stellt. Die Be­völ­ke­rung Kölns wuchs durch Zu­zug, vor al­lem von zins­pflich­ti­gen Leu­ten aus dem Um­land.

Im wirt­schaft­lich we­ni­ger be­deu­ten­den Trier stie­gen un­ter den schwa­chen Erz­bi­schö­fen Gott­fried und Me­gin­her Mi­nis­te­ria­len in Spit­zen­po­si­tio­nen auf, al­len vor­an der Stadt­prä­fekt Lud­wig von der Brü­cke, den Lo­thar III. 1131 als „Ers­ten der Trie­rer“ be­zeich­ne­te. Erst Erz­bi­schof Al­be­ro von Mon­treuil konn­te die stadt­herr­li­che Au­to­ri­tät wie­der­her­stel­len. Durch ei­nen Mau­er­bau er­höh­te er die Si­cher­heit der Stadt. 1147 be­such­te Papst Eu­gen III. (Pon­ti­fi­kat:1145-1153) Trier. Schwur­ge­mein­schaf­ten der Trie­rer Bür­ger von 1157 und 1161 wur­den von Kai­ser Fried­rich Bar­ba­ros­sa (Re­gie­rungs­zeit 1152-1190) ver­bo­ten. Erst seit 1169 las­sen sich An­sät­ze zu ei­ner bür­ger­li­chen Or­ga­ni­sa­ti­on in Trier be­ob­ach­ten.

Die Reichs­stadt Aa­chen nahm im nörd­li­chen Rhein­land nach Köln den zwei­ten Platz ein. Die Hei­lig­spre­chung Karls des Gro­ßen 1165 stei­ger­te die Be­deu­tung des Ma­ri­en­stifts. Seit 1166 wur­de Aa­chen in das Netz der Markt­or­te zwi­schen Maas und Rhein ein­ge­fügt. Auch in Or­ten wie Ko­blenz, An­der­nach, Bonn, Neuss, Duis­burg und Xan­ten bil­de­ten sich ru­di­men­tä­re städ­ti­sche Le­bens­for­men aus. Zu Städ­ten im Rechts­sin­ne wur­den die­se und an­de­re Or­te erst im 13. Jahr­hun­dert, die meis­ten durch Ver­lei­hung ei­ner Stadt­rechts­ur­kun­de. Seit dem 13. Jahr­hun­dert kam es aus un­ter­schied­li­chen Mo­ti­ven zur Neu­grün­dung von Städ­ten durch die Köl­ner und Trie­rer Erz­bi­schö­fe und die rhei­ni­schen Gra­fen. Städ­te dien­ten als Han­dels- und Ge­wer­be­zen­tren, Ver­wal­tungs­mit­tel­punk­te und Fes­tun­gen. Zu fürst­li­chen Re­si­den­zen wur­den ein­zel­ne Städ­te erst seit dem 14. Jahr­hun­dert aus­ge­baut.

Die Abtei Siegburg von Süden, 1064 durch den Kölner Erzbischof Anno II. gegründet.

 

2.4 Die Erzbischöfe von Köln und Trier

Kö­nig Kon­rad III. (Re­gie­rungs­zeit 1127/1138-1152) be­lehn­te den Köl­ner Erz­bi­schof Ar­nold von Wied 1151 mit ei­nem Her­zog­tum, das an die Macht­po­si­ti­on Bruns I. in Loth­rin­gen an­knüpf­te. Da­mit wur­de die welt­li­che Herr­schaft der Köl­ner Erz­bi­schö­fe, die zu­vor al­lein lehn­recht­lich be­grün­det war, als Be­stand­teil der Reichs­ver­fas­sung in­sti­tu­tio­na­li­siert. Die Erz­bi­schö­fe pro­pa­gier­ten die Idee ei­nes köl­ni­schen Lan­des (ter­ra Co­lo­ni­en­sis), dem die Gra­fen und Her­ren als Land­her­ren (do­mi­ni ter­rae) an­ge­hö­ren soll­ten. Die mäch­tigs­ten rhei­ni­schen Land­her­ren, die ih­re Herr­schaf­ten vor al­lem durch Erb­gän­ge ver­grö­ßert hat­ten, ver­such­ten, sich die­ser Ein­ver­nah­me zu ent­zie­hen. Erz­bi­schof Phil­ipp von Heins­berg ge­lang es noch ein­mal mit ei­nem groß an­ge­leg­ten Gü­te­r­er­werbs­pro­gramm, die Bin­dung des rhei­ni­schen Adels an sein Erz­stift zu fes­ti­gen. In sei­ner Amts­zeit ver­lor das Rhein­land den Cha­rak­ter ei­ner kö­nigs­na­hen Land­schaft. Durch die Ver­lei­hung des Her­zog­tums West­fa­len an die Köl­ner Erz­bi­schö­fe 1180 ver­dich­te­ten sich die po­li­ti­schen Be­zie­hun­gen zwi­schen dem nörd­li­chen Rhein­land und dem süd­li­chen Sach­sen.

Die Köl­ner Kir­che er­leb­te im 12. Jahr­hun­dert ei­ne kul­tu­rel­le Blü­te, von der noch die ro­ma­ni­schen Kir­chen­bau­ten Zeug­nis ab­le­gen. Erz­bi­schof Rai­nald von Das­sel hol­te 1164 die Re­li­qui­en der Hei­li­gen Drei Kö­ni­ge von Mai­land nach Köln. Ihm wid­me­te der Ar­chi­poe­ta, ein na­ment­lich un­be­kann­ter „Erz­dich­ter“, sei­ne kunst­vol­len la­tei­ni­schen Ge­dich­te. In der Köl­ner Dom­schu­le rich­te­te Rai­nald ei­ne Schu­le des Kir­chen­rechts ein, die der von Pa­ris eben­bür­tig war.

Ver­stärkt seit et­wa 1170 über­nahm der rhei­ni­sche Hoch­adel die in Frank­reich ent­wi­ckel­te rit­ter­li­che Kul­tur. Mar­ga­re­te, die Toch­ter Graf Diet­richs IV. von Kle­ve (ge­stor­ben nach 1186), die um 1174 den thü­rin­gi­schen Land­gra­fen Lud­wig III. (Re­gie­rungs­zeit 1172-1190) hei­ra­te­te, ist als Mä­ze­nin des Dich­ters Hein­rich von Vel­de­ke (ge­stor­ben vor 1210) be­kannt.

Erz­bi­schof Al­be­ro von Trier konn­te 1139 die Reichs­ab­tei St. Ma­xi­min für sei­ne Kir­che er­wer­ben. Der Ver­such, den Gra­fen von Lu­xem­burg die Klos­ter­vog­tei zu ent­rei­ßen, führ­te aber zu lang­wie­ri­gen Feh­den. Die lan­ge Kin­der­lo­sig­keit Graf Hein­richs des Blin­den (ge­stor­ben 1196) schwäch­te nach­hal­tig die Macht­ent­fal­tung der Graf­schaft Lu­xem­burg. Nach­dem zwi­schen 1183 und 1189 die Be­set­zung des Trie­rer Bi­schofs­stuhls um­strit­ten war, ge­lang Erz­bi­schof Jo­hann I. seit 1190 die Kon­so­li­die­rung des Erz­stifts durch Gü­te­r­er­werb und Ab­lö­sung der Hoch­vog­tei der rhei­ni­schen Pfalz­gra­fen. Im Zu­sam­men­hang mit der Wei­he des Dom­neu­baus wird 1196 zum ers­ten Mal der Hei­li­ge Rock er­wähnt.

3. Das 13. Jahrhundert

3.1 Thronstreitigkeiten

Nach dem Tod Kai­ser Hein­richs VI. 1197 wei­ger­te sich der Köl­ner Erz­bi­schof, A­dolf von Al­te­na, ei­nen Stau­fer zum Nach­fol­ger zu wäh­len und brach da­mit den deut­schen Thron­streit vom Zaum. Wäh­rend die Mehr­zahl der deut­schen Fürs­ten Phil­ipp von Schwa­ben (Re­gie­rungs­zeit 1198-1208), den Bru­der des ver­stor­be­nen Kai­sers, wähl­te, ver­an­lass­te Adolf schlie­ß­lich die Wahl Ot­tos IV. (1175/1176-1218), der ein Sohn Hein­richs des Lö­wen (1129-1195) war.

Dreikönigenschrein im Kölner Dom, enthält die von Rainald von Dassel 1164 von Mailand nach Köln überführten Gebeine der Heiligen Drei Könige, Nikolaus von Verdun (1130-1205) zugeschrieben.

 

Das nörd­li­che Rhein­land war bis 1215 ein Brenn­punkt der Kämp­fe um den deut­schen Thron. Der Trie­rer Raum blieb von die­sen Aus­ein­an­der­set­zun­gen ver­schont, weil Erz­bi­schof Jo­hann wie auch sein Nach­fol­ger Diet­rich von Wied zu den Stau­fern hielt. Der Aus­bruch des deut­schen Thron­streits bot den Gra­fen im nörd­li­chen Rhein­land die Ge­le­gen­heit, ih­ren po­li­ti­schen Spiel­raum zu er­wei­tern. Der Idee des köl­ni­schen Lan­des setz­ten sie nun das Kon­zept ei­ner Viel­zahl gräf­li­cher Län­der als Bau­stei­ne des Rei­ches ent­ge­gen, die durch Land­frie­dens­ei­nun­gen kol­lek­tiv Si­cher­heit ge­währ­leis­te­ten. Erz­bi­schof En­gel­bert I. von Berg, der als letz­ter männ­li­cher Ver­tre­ter sei­nes Hau­ses auch die Graf­schaft Berg ver­wal­te­te, konn­te trotz stau­fi­scher Rü­cken­de­ckung den Nie­der­gang des köl­ni­schen Her­zog­tums nicht auf­hal­ten. Nach En­gel­berts Tod fiel die Graf­schaft Berg an das Haus Lim­burg.

3.2 Die Herausbildung der Territorien

In der ers­ten Hälf­te des 13. Jahr­hun­derts bil­de­ten sich die po­li­ti­schen Struk­tu­ren, die die Ge­schich­te des Rhein­lands bis zum En­de des Mit­tel­al­ters be­stim­men soll­ten. Gro­ße ter­ri­to­ria­le Ver­än­de­run­gen voll­zo­gen sich aus­schlie­ß­lich auf dem Erb­we­ge, klei­ne­re durch Kauf oder Ver­pfän­dung. Mi­li­tä­ri­sche Er­fol­ge oder Nie­der­la­gen, von de­nen die Quel­len im­mer wie­der be­rich­ten, spiel­ten letzt­lich kei­ne aus­schlag­ge­ben­de Rol­le. Im nörd­li­chen Rhein­land war auch die Aus­stat­tung von nach­ge­bo­re­nen Söh­nen mit Ne­ben­län­dern oder klei­ne­ren Lan­des­tei­len, wie sie in Jü­lich prak­ti­ziert wur­de, je­weils nur von kur­zer Dau­er, da die Ne­ben­li­ni­en bald er­lo­schen. Im Trie­rer Raum kam es mehr­fach zur Tei­lung von Ter­ri­to­ri­en.

So wur­de die Graf­schaft Spon­heim vor 1237 in die Vor­de­re Graf­schaft (Re­si­denz: Kau­zen­burg über Bad Kreuz­nach) und die Hin­te­re Graf­schaft (Re­si­denz: Star­ken­burg bei En­kirch) ge­teilt. Schon in den 1180er Jah­ren war die Graf­schaft Zwei­brü­cken von der Graf­schaft Saar­brü­cken ab­ge­trennt wor­den.

Erz­bi­schof En­gel­bert I. von Köln und sei­ne Nach­fol­ger grün­de­ten ih­ren re­gio­na­len Füh­rungs­an­spruch auf ih­re Her­zogs­rech­te, ih­re Lehns­herr­lich­keit über die Gra­fen und ih­re bi­schöf­li­chen Kom­pe­ten­zen, die mit Hil­fe des ka­no­ni­schen Rechts tie­fe Ein­grif­fe in die Recht­spre­chung auch in den Län­dern an­de­rer Her­ren er­laub­ten. Den Erz­bi­schö­fen fehl­ten al­ler­dings die Mit­tel zur ef­fek­ti­ven Durch­set­zung die­ser An­sprü­che. Eben­so we­nig wa­ren die Gra­fen in der La­ge, die Bin­dun­gen an die Erz­bi­schö­fe gänz­lich ab­zu­schüt­teln. Das Aus­ster­ben der Gra­fen von Are-Hoch­sta­den und Sayn 1246/1247 be­scher­te dem Erz­stift Köln zwar ter­ri­to­ria­len Zu­wachs, al­ler­dings nicht in ei­nem Um­fang, der es ihm er­laubt hät­te, die füh­ren­den Mäch­te der Re­gi­on, die Gra­fen von Jü­lich, Berg, Gel­dern und Kle­ve, in Bot­mä­ßig­keit zu hal­ten. Die lo­ckers­te Bin­dung an den Köl­ner Erz­bi­schof hat­ten die Gra­fen von Gel­dern, die stark in die Nie­der­lan­de ori­en­tiert und für ih­re Gra­fen­rech­te Va­sal­len der Her­zö­ge von Bra­bant wa­ren.

In den Grenz­zo­nen der gro­ßen Graf­schaf­ten und des erz­stif­ti­schen Ter­ri­to­ri­ums ha­ben sich klei­ne­re Herr­schaf­ten wie das Lö­wen­bur­ger Länd­chen (aus Say­ner Er­be), die Herr­schaf­ten Dyck, Heins­berg (von den Spon­hei­mern be­erbt) und Mil­len­donk so­wie die Graf­schaft Mo­ers zum Teil bis zum En­de des Al­ten Rei­ches (1806, im Rhein­land be­reits 1802) ge­hal­ten. Im Trie­rer Raum do­mi­nier­ten die Gra­fen von Lu­xem­burg, nach­dem es den Erz­bi­schö­fen von Trier und Köln mit ver­ein­ten Kräf­ten ge­lun­gen war, durch die Er­obe­rung der Burg Thu­randt bei Al­ken 1248 die Pfalz­gra­fen aus dem Mo­sel­raum zu ver­drän­gen. Von 1247 bis 1281 re­gier­te Hein­rich V. der Blon­de, der Sohn Er­mes­in­des (1186-1247), der Toch­ter Hein­richs des Blin­den, und Wal­rams von Lim­burg, die Graf­schaft Lu­xem­burg.

Erz­bi­schof Kon­rad von Hoch­sta­den, der 1248 den Grund­stein zum go­ti­schen Köl­ner Dom leg­te, schei­ter­te bei sei­nem Ver­such, sei­ne Stadt­herr­schaft über Köln in vol­lem Um­fang ge­gen die mäch­ti­gen bür­ger­li­chen Ge­schlech­ter durch­zu­set­zen. Im Bund mit Graf Wil­helm IV. von Jü­lich (Re­gie­rungs­zeit 1225-1278) konn­ten die Köl­ner Bür­ger die An­grif­fe Erz­bi­schof En­gel­berts II. von Val­ken­burg auf ih­re Un­ab­hän­gig­keit ab­weh­ren.

Die Trie­rer Erz­bi­schofs­wah­len 1242 und 1259/1260 wa­ren durch in­ter­ne Kon­flik­te be­las­tet. Erz­bi­schof Ar­nold II. von Isen­burg fand Rück­halt vor al­lem im rechts­rhei­ni­schen Teil sei­nes Bis­tums mit den Bur­gen Eh­ren­breit­stein und Mon­ta­baur. Sein Nach­fol­ger Hein­rich von Finstin­gen blo­ckier­te das Vor­drin­gen der Köl­ner Erz­bi­schö­fe nach Sü­den 1280 durch den Bau der Ge­no­ve­va­burg in May­en.

Engelbert von Berg, Kupferstich von Emanuel von Wehrbrun (gestorben 1662), nach 1630. (Historisches Archiv des Erzbistums Köln)

 

3.3 Die Bedeutung der Schlacht bei Worringen

Die Fes­tig­keit des po­li­ti­schen Sys­tems im Köl­ner Raum er­wies sich 1278. Die Tö­tung Graf Wil­helms IV. von Jü­lich und sei­nes äl­tes­ten Soh­nes bei ei­nem Über­fall auf die Stadt Aa­chen blieb na­he­zu oh­ne Fol­gen für den Be­stand der Graf­schaft Jü­lich.

Er­schüt­tert wur­de das re­gio­na­le Macht­ge­fü­ge erst durch das Aus­grei­fen des Her­zogs von Bra­bant nach Os­ten nach dem Aus­ster­ben der Her­zö­ge von Lim­burg. Der Sieg des Bra­ban­ters und der mit ihm ver­bün­de­ten Gra­fen von Jü­lich und Berg so­wie der Stadt Köln über Erz­bi­schof Sieg­fried von Wes­ter­burg bei Worrin­gen am 5.6.1288 ließ die Schwä­che der Köl­ner Macht­po­si­ti­on of­fen­bar wer­den. Der Tod Hein­richs VI. von Lu­xem­burg (Re­gie­rungs­zeit seit 1281) in der Schlacht von Worrin­gen stürz­te die Graf­schaft Lu­xem­burg in ei­ne erns­te Kri­se, hat ih­ren Be­stand aber auf Dau­er nicht ge­fähr­det.

Der fak­ti­sche Ver­lust der Stadt­herr­schaft über Köln brach­te den Erz­bi­schö­fen nicht nur fi­nan­zi­el­le Ein­bu­ßen, er be­raub­te sie auch ei­ner un­ein­nehm­ba­ren Fes­tung, die ih­rem öf­fent­li­chen Auf­tre­ten ei­nen ze­re­mo­ni­el­len Rah­men ers­ten Ran­ges ge­bo­ten hat­te. Die Hof­hal­tung in Bonn, Brühl und an an­de­ren Or­ten des Erz­stifts setz­te fürst­li­cher Pracht­ent­fal­tung en­ge Gren­zen. Die Stadt Köln, die für ih­ren Wohl­stand auf si­che­re Ver­kehrs­we­ge an­ge­wie­sen war, ver­folg­te grund­sätz­lich ei­ne Po­li­tik des Aus­gleichs.

Das erz­stif­ti­sche Ter­ri­to­ri­um war in sei­nem Be­stand sehr viel stär­ker ge­fähr­det als die gräf­li­chen Län­der. Ei­ner­seits hat­te es die durch die fi­nan­zi­el­len For­de­run­gen der Päps­te beim Amts­an­tritt der Erz­bi­schö­fe ent­ste­hen­den Schul­den­las­ten zu tra­gen, an­de­rer­seits wa­ren die Erz­bi­schö­fe nicht sel­ten be­reit, vi­ta­le In­ter­es­sen ih­rer Län­der ih­rem po­li­ti­schen Ehr­geiz zu op­fern. Nur schwer ein­lös­ba­re Ver­pfän­dun­gen von Lan­des­tei­len wa­ren wie­der­holt un­um­gäng­lich.

Das Kö­nig­tum trat im 13. Jahr­hun­dert im Rhein­land als Macht­fak­tor nur we­nig in Er­schei­nung. Das gilt auch für die Kö­ni­ge Wil­helm von Hol­land (Re­gie­rungs­zeit 1254-1256), Ri­chard von Corn­wall (Re­gie­rungs­zeit 1257-1272) und Adolf von Nas­sau (Re­gie­rungs­zeit 1292-1298), die vor­nehm­lich dem Köl­ner Erz­bi­schof ih­re Wahl ver­dank­ten. Be­gehrt wa­ren kö­nig­li­che Pri­vi­le­gi­en, vor al­lem die ein­träg­li­chen Zoll­pri­vi­le­gi­en, und Reichs­pfand­schaf­ten. Die Ent­ste­hung des Kur­fürs­ten­kol­le­gi­ums, dem die Erz­bi­schö­fe von Köln und Trier an­ge­hör­ten, führ­te seit Be­ginn des 14. Jahr­hun­derts ei­ne neue Epo­che der Reichs­be­zie­hun­gen her­bei. Das Recht der Kö­nigs­krö­nung zu Aa­chen ver­lieh dem Köl­ner Erz­bi­schof be­son­de­re Be­deu­tung.

3.4 Ausbildung der Landesherrschaft

In den Erz­stif­ten und in den Län­dern der Gra­fen bil­de­ten sich seit dem 13. Jahr­hun­dert zen­tra­le und lo­ka­le Ver­wal­tungs­struk­tu­ren aus. Der Hof des Lan­des­herrn er­hielt durch die Ein­rich­tung von Ho­fäm­tern, ei­ner Kanz­lei und ei­nes Rats­gre­mi­ums fes­te­re Kon­tu­ren. Die wich­tigs­te Trieb­fe­der für In­no­va­tio­nen war der stei­gen­de Fi­nanz­be­darf der Lan­des­her­ren. Nicht zu­letzt zur ef­fek­ti­ve­ren Ein­trei­bung von Ab­ga­ben und Steu­ern wur­de das Land in Äm­ter un­ter­teilt, die oft ei­ne Burg oder ei­ne städ­ti­sche Sied­lung als Mit­tel­punkt hat­ten.

Viel­fach wur­de auch die Or­ga­ni­sa­ti­on des Ge­richts­we­sens an die Äm­ter­struk­tur an­ge­passt. Der vom Lan­des­herrn ein­ge­setz­te Amt­mann, der häu­fig, aber nicht ganz zu­tref­fend als lan­des­herr­li­cher Be­am­ter be­zeich­net wird, trat zum Er­werb sei­nes Am­tes nicht sel­ten in fi­nan­zi­el­le Vor­leis­tung. Die­se Form der Äm­ter­ver­ga­be mach­te es den Lan­des­her­ren in der Pra­xis oft un­mög­lich, den Amt­mann nach Be­lie­ben von sei­nen Auf­ga­ben zu ent­bin­den und durch ei­nen an­de­ren zu er­set­zen. Vie­le Amt­män­ner ka­men aus Mi­nis­te­ria­len­fa­mi­li­en, die seit dem 13. Jahr­hun­dert den Rit­ter­ti­tel führ­ten. Die land­säs­si­gen Rit­ter wa­ren die stärks­te Stüt­ze der Lan­des­herr­schaft.

Die Vor­stel­lung, die Ein­tei­lung der Län­der in Äm­ter sei ein ent­schei­den­der Schritt auf dem Weg zum mo­der­nen Flä­chen­staat ge­we­sen, ist nur be­dingt zu­tref­fend. Die meis­ten Län­der des al­ten Rei­ches wa­ren nie­mals ge­schlos­se­ne Ge­biets­kör­per­schaf­ten. Es gab nicht nur ei­ne Viel­zahl von En­kla­ven und Ex­kla­ven, son­dern nicht sel­ten auch ei­ne Über­la­ge­rung von Rech­ten ver­schie­de­ner Lan­des­her­ren. Man hat die Ent­wick­lung der ad­li­gen Herr­schaf­ten seit dem 12. oder gar dem 11. Jahr­hun­dert viel­fach als Pro­zess der Ter­ri­to­ria­li­sie­rung be­schrie­ben. Leit­idee des Ter­ri­to­ria­li­sie­rungs­kon­zepts ist das Stre­ben nach räum­lich ge­schlos­se­ner, ex­klu­si­ver Herr­schaft. In die­ses Er­klä­rungs­mo­dell hat man mög­lichst al­le Re­gie­rungs­hand­lun­gen der Lan­des­herrn ein­zu­ord­nen ver­sucht. Man wird die­ser po­li­ti­schen Li­nie aber kei­nes­wegs die Aus­schlie­ß­lich­keit zu­bil­li­gen kön­nen, die ihr oft un­ter­stellt wor­den ist.

Die spät­mit­tel­al­ter­li­chen Lan­des­her­ren ha­ben sich nicht mit der Herr­schaft über ein Land be­gnügt. Sie um­ga­ben ih­re Län­der viel­mehr mit Ein­fluss­zo­nen ver­schie­de­ner Aus­deh­nung, in de­nen sie Nut­zungs­rech­te an Bur­gen (Of­fen­haus­recht) er­war­ben oder Lehns­bin­dun­gen knüpf­ten. Sol­che Ver­su­che, ei­ner­seits die Län­der be­nach­bar­ter Lan­des­her­ren mit ei­ge­nen Macht­po­si­tio­nen zu durch­set­zen, an­de­rer­seits ent­spre­chen­de Ein­grif­fe durch die Be­set­zung stra­te­gisch wich­ti­ger Punk­te ab­zu­blo­cken, ist et­wa zwi­schen Kur­k­öln und Jü­lich ent­lang der Erft­li­nie zu be­ob­ach­ten. Lehns­ver­hält­nis­se oder Schutz­ver­trä­ge konn­ten zur fes­ten Ein­glie­de­rung klei­ne­rer Herr­schaf­ten in die Län­der der Fürs­ten in Form von Un­ter­herr­schaf­ten füh­ren.

Quellen

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Pundt, Ma­ri­an­ne, Metz und Trier. Ver­glei­chen­den Stu­di­en zu den städ­ti­schen Füh­rungs­grup­pen vom 12. bis zum 14. Jahr­hun­dert, Mainz 1998.
Die Rhein­lan­de und das Reich. Vor­trä­ge ge­hal­ten auf dem Sym­po­si­um an­läss­lich des 125-jäh­ri­gen Be­ste­hens der Ge­sell­schaft für Rhei­ni­sche Ge­schichts­kun­de am 12. und 13. Mai 2006 im Uni­ver­si­täts­club in Bonn, ver­an­stal­tet von der Ge­sell­schaft für Rhei­ni­sche Ge­schichts­kun­de in Ver­bin­dung mit dem Land­schafts­ver­band Rhein­land, hg. von Man­fred Gro­ten, Düs­sel­dorf 2007.
Rit­zer­feld, Ul­rich Rit­zer­feld, Das Köl­ner Erz­stift im 12. Jahr­hun­dert. Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­on und wirt­schaft­li­che Grund­la­gen, Köln/Wei­mar/Wien 1994.
Semm­ler, Jo­sef, Die Klos­ter­re­form von Sieg­burg. Ih­re Aus­brei­tung und ihr Re­form­pro­gramm im 11. und 12. Jahr­hun­dert, Bonn 1959.
Leg­ner, An­ton (Hg.), Mo­nu­men­ta An­no­nis. Köln und Sieg­burg. Welt­bild und Kunst im ho­hen Mit­tel­al­ter, Aus­stel­lungs­ka­ta­log 1 des Schnüt­gen-Mu­se­ums Köln, Köln 1975.

Online

Die di­gi­ta­len Mo­nu­men­ta Ger­ma­niae His­to­ri­ca (dmgh) [für ei­ne Re­cher­che in­ner­halb der dmgh sie­he die je­wei­li­gen An­ga­ben un­ter der Ru­brik Quel­len]. [On­line]
Re­ges­ta Im­pe­rii (Aka­de­mie der Wis­sen­schaf­ten der Li­te­ra­tur Mainz). [On­line]
Co­di­ces Elec­tro­ni­ci Eccle­siae Co­lo­ni­en­sis (CEEC) (Mit­tel­al­ter­li­che Co­di­ces der Erz­bi­schöf­li­chen Diö­ze­san- und Dom­bi­blio­thek Köln). [On­line]

Johann von Brabant kämpft in der Schlacht von Worringen (1288), Ausschnitt aus der Großen Heidelberger Liederhandschrift (Codex Manesse), enstanden in Zürich, 1305-1340, folio 18r, Original in der Universitätsbibliothek Heidelberg.

 
Zitationshinweis

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Groten, Manfred, 785 bis 1288 - Die Rheinlande im Hochmittelalter, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Epochen-und-Themen/Epochen/785-bis-1288---die-rheinlande-im-hochmittelalter/DE-2086/lido/57ab2238c87510.51484097 (abgerufen am 19.03.2024)