Reichskreise

Reichs­krei­se wur­den ab 1500 im Zu­ge der Reichs­re­form Kö­nig Ma­xi­mi­li­ans I. (1459-1519) als über­ge­ord­ne­te ter­ri­to­ria­le Ein­hei­ten zur Ver­bes­se­rung der all­ge­mei­nen Reichs­ver­wal­tung ge­schaf­fen. Sie be­inhal­te­ten zu­meist meh­re­re Lan­des­herr­schaf­ten, je­doch zu­nächst nicht die Kur­fürs­ten­tü­mer. 1521, auf dem Reichs­tag zu Worms ka­men die­se noch hin­zu. Im spä­te­ren Rhein­land wa­ren der bur­gun­di­sche, der kur­rhei­ni­sche, der nie­der­rhei­nisch-west­fä­li­sche so­wie der ober­rhei­ni­sche Reichs­kreis ver­tre­ten. Der nie­der­rhei­nisch-west­fä­li­sche und der ober­rhei­ni­sche Reichs­kreis wur­den be­reits 1500 ge­bil­det, 1512 ka­men der kur­rhei­ni­sche, der un­ter an­de­rem Kur­k­öln und Kur­trier um­fass­te, so­wie der bur­gun­di­sche Reichs­kreis hin­zu.

Soll­ten die Reichs­krei­se zu­nächst nur als Wahl­be­zir­ke für das Reichs­re­gi­ment die­nen, ka­men spä­ter wei­te­re Funk­tio­nen hin­zu: Sie hat­ten die Auf­sicht über das Münz­we­sen, muss­ten je­weils Ar­mee­kon­tin­gen­te für die Reichs­ar­mee auf­stel­len oder un­ter­hal­ten und Ur­tei­le des Reichs­kam­mer­ge­richts voll­stre­cken. Des Wei­te­ren wa­ren sie für die Durch­set­zung des Land­frie­dens von 1521 zu­stän­dig.

Be­schluss­or­gan in­ner­halb des Reichs­krei­ses war der so ge­nann­te Kreis­tag, zu dem je­de Herr­schaft, un­ab­hän­gig von ih­rer Grö­ße, ei­nen Ver­tre­ter schick­te. Die­ses Or­gan wähl­te den Kreis­o­bris­ten, der dem Mi­li­tär vor­stand und für die Si­che­rung des Land­frie­dens zu­stän­dig war. Das höchs­te Amt war je­doch das des Kreis­aus­schrei­ben­den, ein po­li­ti­sches Amt, wel­ches schnell in den meis­ten Krei­sen erb­lich und meist von ei­nem geist­li­chen und ei­nem welt­li­chen Fürs­ten ge­mein­sam aus­ge­übt wur­de.