Biographie Peter Kronen Der gebürtige Bonner Peter Kronen hatte eine nur kurze und vor allem ungewöhnliche Karriere als Parlamentarier. Bei der Wahl zur Nationalversammlung wurde er nicht am eigentlichen Wahltag, dem 19.1.1919, gewählt und weder er noch seine Wähler hielten sich in Deutschland auf. Die Soldaten des Ostheeres, welches zu diesem Zeitpunkt noch als Besatzungsmacht jenseits der Grenzen stand, wählten einen Tag später als die übrigen Deutschen. Das Ergebnis dieser Wahl, an der allerdings auch nur knapp 30.000 Wähler teilnahmen, war für die SPD überwältigend. Die beiden Abgeordneten des „Wahlkreises“, Peter Kronen und Paul Rodemann (1887-1963), wurden von der Sozialdemokratie nach Weimar entsandt, der Stimmenanteil der SPD bei den Soldaten lag bei 60 Prozent.
Biographie Franz Pokorny Franz Pokorny gehört zu den zahlreichen Funktionären der Sozialdemokratie und der Gewerkschaften, die nur wenig Spuren hinterlassen haben. Sein Werdegang vom Volksschüler zum Arbeiter und später zum „Arbeiterbeamten“ und Abgeordneten zur Nationalversammlung 1919 legt nahe, ihn als einen typischen Vertreter der mittleren sozialdemokratischen und gewerkschaftlichen Funktionärsschicht zu bezeichnen.
Thema Die Novemberrevolution 1918 im Siebengebirge Das Attentat serbischer Extremisten auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand (1863-1914) und seine Frau Sophie (1868-1914) in Sarajewo am 28.6.1914 löste auch in der Region des Siebengebirges Entsetzen und Empörung aus. Die Unterstützung des deutschen Bundesgenossen Österreich-Ungarn zu einem energischen Vorgehen gegen Serbien stellte daher eine Selbstverständlichkeit dar. In den ersten Juliwochen blieb es sommerlich ruhig, da die deutsche Regierung nur hinter den Kulissen die Bewältigung der immer bedrohlicheren Krise betrieb. Ende Juli aber versuchte jeder an Neuigkeiten über die dramatische Entwicklung der Ereignisse zu kommen. Das Geschäftslokal der Lokalzeitung „Echo des Siebengebirges“ in Königswinter war bald von einer Menschenmenge umlagert, die hier die aktuellsten Extrablätter mit den neuesten Nachrichtenmeldungen erwartete. In Königswinter, so berichtete die Zeitung am 27.7.1914, war die Stimmung bei Bekanntwerden der Kriegserklärung Österreichs an Serbien sehr patriotisch: in den Hotels und Restaurationen seien das Deutschlandlied, „Es braust ein Ruf wie Donnerhall“, „Heil dir im Siegerkranz“ und „Gott erhalte Franz den Kaiser“ gesungen worden.
Biographie Wilhelm Sollmann Der Journalist Wilhelm Sollmann war in der Weimarer Republik ein bekannter rheinischer Sozialdemokrat und ein profilierter Vertreter des Reformflügels der SPD. Wilhelm Sollmann wurde am 1.4.1881 als erstes von vier Kindern des Bierbrauers und Pachtwirts Johannes Sollmann (1853-1930) und seiner Ehefrau Anna Christiane, geborene. Schuhmann (1854-1922), in Oberlind im Herzogtum Sachsen-Meiningen geboren.
Epoche 1918 bis 1933 - Die Weimarer Republik Anfang November 1918 stand das deutsche Kaiserreich sowohl militärisch als auch politisch vor dem Zusammenbruch. Bereits vor der Ausrufung der Republik in Berlin durch Philipp Scheidemann (1865-1939, „Reichsministerpräsident" Februar – Juni 1919) am 9.11.1918 und dem Waffenstillstand zwei Tage später hatte sich Anfang November 1918 von Kiel aus im Rahmen eines Matrosenaufstandes eine revolutionäre Bewegung ausgebreitet, die in kurzer Zeit das gesamte Reich erfasste. Sämtliche Dynastien mussten abdanken, die Monarchie als Staatsform hatte in Deutschland keine Zukunft mehr.
Epoche 1871 bis 1918 - Das Rheinland im Kaiserreich Von der nationalen Begeisterung, die viele Deutsche beim Beginn des Deutsch-Französischen Krieges im Sommer 1870 ergriff, blieb auch die Bevölkerung des Rheinlands nicht unberührt. Im Jahr darauf wurden die zurückkehrenden siegreichen Truppen und ihr Monarch in rheinischen Städten mit Pomp und Enthusiasmus empfangen. Aufgrund ihrer exponierten Lage an der Westgrenze des neu geschaffenen Deutschen Reichs konnte die Rheinprovinz sich der besonderen symbolischen Wertschätzung des nationalistischen Empfindens gewiss sein: Als eine inoffizielle Nationalhymne galt in den folgenden Jahrzehnten die von Max Schneckenburger (1819-1849) gedichtete „Wacht am Rhein“.
Biographie Hermann Runge Über das weit gespannte Widerstandsnetz der Brotfabrik Germania in Duisburg-Hamborn wurde der Moerser Schmied und Schlosser Hermann Runge zu einem der führenden Köpfe des SPD-Widerstands an Rhein und Ruhr. 1935 zusammen mit mehreren hundert Gesinnungsgenossen verhaftet und 1936 zu neun Jahren Zuchthaus verurteilt, entging er im April 1945 nur durch seine Flucht von einem Außenkommando den brutalen Exekutionen von Häftlingen des Zuchthauses Lüttringhausen (heute Stadt Remscheid) durch die Gestapo in der Wenzelnberg-Schlucht bei Langenfeld.