Carl Zuckmayer

Schriftsteller (1896-1977)

Andreas Burtscheidt (München)

Carl Zuckmayer, undatiert.

Carl Zuck­may­er, der gro­ße Sohn des klei­nen Na­cken­heim am Rhein, der sei­ne gro­ßen Er­fol­ge mit der Be­schrei­bung und den Ge­schich­ten sei­ner rhein­hes­si­schen Hei­mat er­ziel­te, avan­cier­te be­dingt durch die po­li­ti­schen Zeit­läuf­te zu ei­nem kos­mo­po­li­ti­schen Welt­bür­ger au­ßer­halb Deutsch­lands und gilt doch als ei­ner der be­deu­tends­ten Schrift­stel­ler deut­scher Spra­che im 20. Jahr­hun­dert.

 

Das The­ma ei­nes sei­ner be­rühm­tes­ten Stü­cke „Der fröh­li­che Wein­ber­g“ war Carl Zuck­may­er schon in die Wie­ge ge­legt wor­den – am 27.12.1896 kam er als zwei­ter Sohn des Fa­bri­kan­ten für Wein­fla­schen­kap­seln Carl Zuck­may­er sen. (1864-1947) und des­sen Ehe­frau Ame­lie Frie­de­ri­ke Au­gus­te Zuck­may­er, ge­bo­re­ne Gold­schmidt (1869-1954), in dem rhein­hes­si­schen Win­zer­ort Na­cken­heim am Rhein un­weit von Mainz zur Welt und wuchs ge­mein­sam mit sei­nem sechs Jah­re äl­te­ren Bru­der Edu­ard (1890-1972), der ein be­kann­ter Mu­sik­päd­ago­ge, Kom­po­nist und Pia­nist wer­den soll­te, ab 1900 in Mainz auf. Das El­tern­haus war wohl­ha­bend und gut bür­ger­lich, und die Kind­heit der Brü­der glück­lich und sor­gen­frei. Die müt­ter­li­chen Gro­ß­el­tern wa­ren vom Ju­den­tum zum Pro­tes­tan­tis­mus kon­ver­tiert, die bei­den Söh­ne wur­den aber ka­tho­lisch er­zo­gen. Im El­tern­haus wa­ren Haus­mu­sik eben­so selbst­ver­ständ­lich wie ei­ne um­fang­rei­che häus­li­che Bi­blio­thek, de­rer sich Carl schon früh be­die­nen und so die Wer­ke mo­der­ner, zeit­ge­nös­si­scher Li­te­ra­tur be­reits als Her­an­wach­sen­der ken­nen­lern­te konn­te – ei­ne Vor­lie­be, der er sich heim­lich und im­mer in­ten­si­ver als Gym­na­si­ast hin­gab.

Ab 1903 be­such­te Carl mit we­nig En­thu­si­as­mus das Hu­ma­nis­ti­sche Neue Gym­na­si­um in Mainz (das heu­ti­ge Ra­ba­nus-Mau­rus-Gym­na­si­um). Die im Ei­gen­stu­di­um durch­for­schen Wer­ke et­wa von Hen­rik Ib­sen (1928-1906), Ger­hart Haupt­mann (1862-1946), Ar­thur Schnitz­ler (1862-1931), Frank We­de­kind (1864-1918), Hu­go von Hof­manns­thal (1874-1929), Rai­ner Ma­ria Ril­ke (1875-1926), Ar­thur Scho­pen­hau­er (1788-1860) und Fried­rich Nietz­sche (1844-1900) blie­ben aber die Weg­mar­ken sei­ner Ju­gend. Schon als Schü­ler un­ter­nahm er ers­te schrift­stel­le­ri­sche Geh­ver­su­che. Kurz vor Aus­bruch des Ers­ten Welt­krie­ges kam Carl Zuck­may­er mit der auf­kom­men­den ex­pres­sio­nis­ti­schen Li­te­ra­tur in Be­rüh­rung und schloss bei Kriegs­aus­bruch 1914 sei­ne gym­na­sia­le Aus­bil­dung mit dem No­ta­b­itur ab. Er mel­de­te sich, an­ge­steckt von der gro­ßen all­ge­mei­nen Kriegs­be­geis­te­rung, so­gleich als Kriegs­frei­wil­li­ger, doch führ­ten die mit­er­leb­ten Kriegs­g­räu­el bald zu ei­ner Er­nüch­te­rung, die in ei­ne pa­zi­fis­ti­sche Neu­aus­rich­tung in Zuck­may­ers Den­ken mün­de­ten. Er war zu­nächst in das be­rit­te­ne Feld­ar­til­le­rie-Re­gi­ment „Ora­ni­en“ (1. Nas­saui­sches) Nr. 27 ein­ge­tre­ten. Als Leut­nant an der West­front nahm er 1916 an den Ma­te­ri­al­schlach­ten an der Som­me und als Vi­ze­feld­we­bel bei der Fu­ßar­til­le­rie in der Ma­ri­ne-Ka­no­nen-Bat­te­rie 32 1917 in Flan­dern teil. Pau­sen zwi­schen den Kampf­hand­lun­gen nutz­te er aber­mals zum ex­zes­si­ven Le­sen und mün­de­ten schlie­ß­lich in sei­nem Os­tern 1916 ent­stan­de­nen Ge­dicht­zy­klus „Pas­si­on“, in dem Zuck­may­er sei­ne Kriegs­er­fah­run­gen ver­ar­bei­te­te. Seit De­zem­ber 1917 schrieb Zuck­may­er zu­dem für die von Franz Pfem­fert (1879-1954) her­aus­ge­ge­be­ne Zeit­schrift „Die Ak­ti­on“, die seit 1911 er­schien und mehr und mehr zu ei­nem füh­ren­den Or­gan po­li­tisch lin­ker Kräf­te wur­de, die links von der SPD stan­den. Pfem­fert hat­te es aber ver­stan­den, füh­ren­den Schrift­stel­lern und Künst­lern der neu­en Kunst­rich­tung des Ex­pres­sio­nis­mus ein Fo­rum in sei­ner Zeit­schrift zu bie­ten.

Carl und Amalie Zuckmayer, geb. Goldschmidt, mit den beiden Söhnen Carl und Eduard in Mainz, Juli 1906.

 

Mit meh­re­ren Tap­fer­keits­me­dail­len (Ei­ser­nes Kreuz, Klas­se I und II, ba­di­scher Or­den vom Zäh­rin­ger Lö­wen mit Ei­chen­laub und Schwer­tern, die Hes­si­sche Tap­fer­keits­me­dail­le) aus­ge­zeich­net, wur­de Zuck­may­er im Herbst 1918 als Leut­nant der Re­ser­ve aus dem Mi­li­tär­dienst ent­las­sen. Ein nur kur­zes In­ter­mez­zo blieb sein gleich im An­schluss be­gon­ne­nes Ju­ra­stu­di­um in Frank­furt am Main, wo er auch dem dor­ti­gen Re­vo­lu­tio­nä­ren Stu­den­ten­rat an­ge­hör­te. Be­reits 1919 wech­sel­te Zuck­may­er an die Uni­ver­si­tät Hei­del­berg, wo er oh­ne fes­te Ziel­ori­en­tie­rung Li­te­ra­tur- und Kunst­ge­schich­te, Ju­ra, spä­ter auch Phi­lo­so­phie, So­zio­lo­gie und Bio­lo­gie be­leg­te. In Hei­del­berg lern­te Zuck­may­er auch als Kom­mi­li­to­nen den spä­te­ren SPD-Reichts­tags­ab­ge­ord­ne­ten Car­lo Mie­ren­dorff (1897-1943) ken­nen, der sich eben­falls als ex­pres­sio­nis­ti­scher Au­tor ver­such­te und An­fang 1919 die po­li­ti­sche Zeit­schrift „Das Tri­bu­nal. Hes­si­sche Ra­di­ka­le Blät­ter“ (in Be­zug auf Ge­org Büch­ners „Hes­si­schen Land­bo­ten“) grün­de­te, für die zu schrei­ben er Zuck­may­er auf­for­der­te, nach­dem er des­sen Ar­bei­ten in Pfem­ferts „Ak­ti­on“ ge­le­sen hat­te. In die­sem Kreis um Mie­ren­dorff lern­te Zuck­may­er vie­le gleich­ge­sinn­te Freun­de ken­nen, wie zum Bei­spiel den spä­te­ren Jour­na­lis­ten und Wi­der­stands­kämp­fer Theo­dor Hau­bach (1896-1945), den spä­te­ren be­kann­ten Ver­le­ger Hen­ry Go­verts (1892-1988) oder den Schrift­stel­ler Fritz Usin­ger (1895-1982).

Die be­weg­ten zwan­zi­ger Jah­re fie­len in et­wa auch zu­sam­men mit den ei­ge­nen zwan­zi­ger Le­bens­jah­ren und wa­ren nicht min­der be­wegt: im Ja­nu­ar 1920 hei­ra­te­te Carl Zuck­may­er sei­ne Main­zer Ju­gend­lie­be An­ne­ma­rie Ganz, mit der er den Som­mer zu­nächst noch in Hei­del­berg ver­brach­te. Statt wei­ter zu stu­die­ren, schrieb Carl an Ge­dich­ten und Dra­men mit an­tik-his­to­ri­schem In­halt. Im Herbst ver­mit­tel­ten Freun­de aus Mainz die An­nah­me sei­nes Dra­mas „Kreuz­we­g“ - ei­ne tra­gi­sche Lie­bes­ge­schich­te im ex­pres­sio­nis­ti­schen Stil, die zur Zeit der Bau­ern­krie­ge spielt – an ei­nem Ber­li­ner Thea­ter. Bei den Thea­ter­pro­ben lern­te er die Schau­spie­le­rin An­ne­ma­rie (ge­nannt Mirl) Sei­del (1895-1959) ken­nen, in die er sich so­fort ver­lieb­te und sich von sei­ner Frau An­ne­ma­rie 1921 wie­der schei­den ließ. Sein Dra­ma, das im De­zem­ber 1920 un­ter der Re­gie von Lud­wig Ber­ger (1892-1969) am Staat­li­chen Schau­spiel­haus ur­auf­ge­führt wur­de, fiel beim Pu­bli­kum durch und wur­de nach drei Ta­gen wie­der ab­ge­setzt. Fort­an ver­such­te Zuck­may­er, sich als frei­er Schrift­stel­ler und Re­gie­as­sis­tent in Ber­lin durch­zu­schla­gen, was aber nicht aus­schloss, dass er gleich­zei­tig als Bän­kel­sän­ger in Knei­pen auf­trat, als Film­sta­tist und An­wer­ber für il­le­ga­le Ver­gnü­gungs­lo­ka­le in Ber­lin ar­bei­te­te und kurz­zei­tig so­gar als Dro­gen­dea­ler fun­gier­te, was aber fast zu ei­ner Ver­haf­tung ge­führt hät­te. Sei­ne stür­mi­sche Be­zie­hung zu An­ne­ma­rie Sei­del en­de­te 1922 wie­der und den Som­mer ver­brach­te Carl zu­nächst in Nor­we­gen, ehe er im Sep­tem­ber ein En­ga­ge­ment als Dra­ma­turg am Städ­ti­schen Thea­ter in Kiel er­hielt. Als ei­ne von Zuck­may­er in­sze­nier­te Auf­füh­rung des Stü­ckes „Eu­nu­ch“ des an­tik-rö­mi­schen Dich­ters Te­renz (195/184-159/158 v. Chr.) zu ei­nem re­gel­rech­ten Thea­ter­skan­dal schon bei der Ge­ne­ral­pro­be führ­te, folg­te in Kiel be­reits 1923 die frist­lo­se Ent­las­sung ge­mein­sam mit dem In­ten­dan­ten Curt El­wen­spo­ek (1884-1959), der ihn im kurz zu­vor nach Kiel ge­holt hat­te.

Zuck­may­ers nächs­te kur­ze Le­bens­sta­ti­on führ­te ihn dar­auf­hin nach Mün­chen, wo er als Dra­ma­turg am Münch­ner Schau­spiel­haus zu ar­bei­ten be­gann und dort mit Ber­tolt Brecht (1898-1956) Freund­schaft schloss. Ei­ne be­son­de­re Vor­lie­be hat­te Zuck­may­er in die­ser Zeit für die Ro­ma­ne von Karl May (1842-1942), wo­bei ihn die Be­geis­te­rung für den In­dia­ner­stoff zeit­le­bens nie los­ließ. Er ar­bei­te­te in die­ser Zeit auch an ei­nem Ro­man über die Le­bens­ge­schich­te des In­dia­ner­häupt­lings Sit­ting Bull, den er aber nie ab­schloss. Der Weg führ­te den rast­lo­sen Zuck­may­er rasch wie­der zu­rück nach Ber­lin, wo er ge­mein­sam mit Ber­tolt Brecht ei­ne An­stel­lung am Deut­schen Thea­ter er­hielt. Dort lern­te er 1925 auch die Wie­ner Schau­spie­le­rin Ali­ce Frank, ge­bo­re­ne von Her­dan (1901–1991), ken­nen, die er in zwei­ter Ehe hei­ra­te­te und zeit­le­bens mit ihr zu­sam­men­blieb. Auch für Ali­ce Zuck­may­er war es die zwei­te Ehe, zu­vor war sie mit dem kom­mu­nis­ti­schen Funk­tio­när Karl Frank (1893-1969) ver­hei­ra­tet, mit dem sie ei­ne Toch­ter na­mens Mi­chae­la (ge­bo­ren 1923) hat­te, die sie mit in die Ehe mit Zuck­may­er brach­te, de­ren Stief­va­ter die­ser nun wur­de. 1926 wur­de dann die ge­mein­sa­me Toch­ter Win­ne­tou Ma­ria ge­bo­ren, de­ren un­ge­wöhn­li­cher Vor­na­me Aus­druck von Zuck­may­ers Karl-May-Ver­eh­rung war.

Nach un­ru­hi­gen Jah­ren mit na­he­zu aus­schlie­ß­lich schrift­stel­le­ri­schen Miss­er­fol­gen wand­te sich Zuck­may­er von sei­ner rein ex­pres­sio­nis­ti­schen Pha­se ab und schrieb in Ber­lin das Thea­ter­stück, mit dem ihm durch die Ver­mitt­lung des be­freun­de­ten Re­gis­seurs Lud­wig Ber­ger der li­te­ra­ri­sche Durch­bruch ge­lang. Die Ur­auf­füh­rung der Ko­mö­die „Der fröh­li­che Wein­ber­g“ am 22.12.1925 im Thea­ter am Schiff­bau­er­damm brach­te Zuck­may­er ei­nen im­men­sen Er­folg, wur­de das Stück doch rasch zum er­folg­reichs­ten Thea­ter­stück der Wei­ma­rer Jah­re. Al­lein zwei­mal wur­de es ver­filmt: 1927 und noch ein­mal 1952. Noch vor der Ur­auf­füh­rung er­hielt Zuck­may­er den re­nom­mier­ten Kleist-Preis. In­halt­lich war Zuck­may­er wie­der an den Ort sei­ner Kind­heit zu­rück­ge­kehrt und hat­te ein un­ge­schönt-hin­ter­grün­di­ges Volks­stück ge­schrie­ben, das die Men­schen in ei­nem klei­nen Wein­ort in Rhein­hes­sen mit all ih­ren Schwä­chen treff­si­cher ka­ri­kier­te und es wa­ren die rea­len Fi­gu­ren aus Na­cken­heim, die für sei­nen Stoff die Vor­la­ge bo­ten. Wäh­rend im gan­zen Land das Stück ge­fei­ert wur­de, nah­men es die Na­cken­hei­mer, die sich un­zwei­deu­tig wie­der­er­kann­ten, Zuck­may­er lan­ge übel, dass er sie der­art vor­ge­führt hat­te. Erst drei Jahr­zehn­te spä­ter mach­ten sie mit ih­rem gro­ßen Sohn ih­ren Frie­den.

Carl Zuckmayer, 1920. (Bundesarchiv, Bild 146-2005-0008 / CC-BY-SA 3.0)

 

Der Er­folg des „Fröh­li­chen Wein­ber­g“ be­scher­te Zuck­may­er nicht nur den lang­er­sehn­ten Ruhm, son­dern der jun­gen Fa­mi­lie durch die Tan­tie­men erst­mals auch ei­nen ge­wis­sen Wohl­stand. Ne­ben sei­ner Woh­nung in Ber­lin kauf­te er das Land­haus „Wies­mühl“. Das bei Henn­dorf in der Nä­he von Salz­burg ge­le­ge­ne Haus wur­de zum zen­tra­len Ort der Fa­mi­lie in den nächs­ten Jah­ren, wo sei­ne fol­gen­den li­te­ra­ri­schen Ar­bei­ten ent­stan­den. Zuck­may­er stand mitt­ler­wei­le un­ter Ge­ne­ral­ver­trag bei dem zum be­kann­ten Ber­li­ner Ull­stein-Kon­zern ge­hö­ren­den Pro­py­lä­en-Ver­lag, er ar­bei­te­te re­gel­mä­ßig für den Rund­funk und war an Film­pro­jek­ten be­tei­ligt, schrieb für re­nom­mier­te Zei­tun­gen und Zeit­schrif­ten und ge­hör­te En­de der zwan­zi­ger Jah­re zu den best­ver­die­nen­den Au­to­ren der Wei­ma­rer Re­pu­blik. Sei­nen Er­folg ver­dank­te er si­cher auch der Tat­sa­che, dass er sein Er­folgs­re­zept des „Fröh­li­chen Wein­ber­g“ vor­erst nicht auf­gab und mit sei­nen Ge­schich­ten und Dra­men sei­ner Hei­mat wei­ter ver­bun­den blieb. Auch setz­te er sich da­mit be­wusst ab von dem auf­kom­men­den lehr­haft-po­li­ti­schen Thea­ter, wie es Brecht oder Er­win Pis­ca­tor (1893-1966) ent­war­fen. So ent­stand 1927 sein Schau­spiel vom no­blen Räu­ber­haupt­mann „Schin­der­han­nes“, das auf der Le­bens­ge­schich­te Jo­han­nes Bück­lers (ca. 1779-1803) ba­siert. Das Stück spielt im Huns­rück wäh­rend der Fran­zo­sen­zeit um die Wen­de vom 18. zum 19. Jahr­hun­dert. Der Schin­der­han­nes, der als An­füh­rer ei­ner Räu­ber­ban­de die Rei­chen be­stiehlt und die ar­men Bau­ern un­ter­stützt, wird ei­nes Ta­ges ver­ra­ten und nach sei­ner Ge­fan­gen­nah­me mit 19 Ka­me­ra­den vor dem Main­zer Holz­turm ge­köpft. Trotz ih­rer Trau­er kann Jul­chen, die Braut des Schin­der­han­nes, ei­nen ge­wis­sen Stolz nicht ver­heh­len, dass zur Hin­rich­tung mehr Zu­schau­er („Fünf­zehn­tau­send Leut!“) ge­kom­men wa­ren, als kurz zu­vor in Mainz Na­po­le­on Bo­na­par­te (1769-1821) ge­hul­digt hat­ten.

Auch Zuck­may­ers ers­ter Er­zähl­band „Ein Bau­er aus dem Tau­nus und an­de­re Ge­schich­ten“ er­schien 1927. Im nächs­ten Jahr er­schien sein Seil­tän­zer­stück (wie er es selbst nann­te) „Ka­tha­ri­na Knie“, das von dem be­rühm­ten schwei­ze­ri­schen Zir­kus han­delt, der in ei­ner klei­nen pfäl­zi­schen Stadt gas­tiert. So­wohl der „Schin­der­han­nes“ als auch „Ka­tha­ri­na Knie“ wur­den im je­wei­li­gen Fol­ge­jahr ver­filmt. Schon 1929 er­hielt Zuck­may­er mit dem Ge­org Büch­ner-Preis ei­nen wei­te­ren her­aus­ra­gen­den Preis und eben­so den Dra­ma­ti­ker­preis der Hei­del­ber­ger Fest­spie­le.

Das Landhaus 'Wiesmühl' bei Henndorf am See in der Nähe von Salzburg, 2008. (Maschinenjunge via wikimedia / CC BY-SA 3.0)

 

Im Jahr 1930 schrieb Zuck­may­er am Dreh­buch zu dem Film „Der blaue En­gel“ mit, der nach der Ro­man­vor­la­ge „Pro­fes­sor Un­ra­t“ von Hein­rich Mann (1871-1950) ent­stand. Im fol­gen­den Jahr ge­lang dem er­folg­rei­chen Mit­drei­ßi­ger ein wei­te­rer gro­ßer Er­folg – ei­nes der bis heu­te be­kann­tes­ten Stü­cke aus sei­ner Fe­der wur­de im März 1931 ur­auf­ge­führt: „Der Haupt­mann von Kö­pe­nick“. Das Stück per­si­fliert auf der Ba­sis ei­ner his­to­ri­schen Be­ge­ben­heit zu Be­ginn des 20. Jahr­hun­derts den preu­ßi­schen Mi­li­ta­ris­mus und Bü­ro­kra­tis­mus, wenn es dem stel­lungs­lo­sen ehe­ma­li­gen Ge­fan­ge­nen Wil­helm Voigt ge­lingt, al­lein mit­hil­fe ei­ner er­wor­be­nen Uni­form das Kom­man­do über ei­nen gut­gläu­bi­gen Trupp zu über­neh­men, um im Rat­haus von Kö­pe­nick end­lich an ei­nen er­sehn­ten Pass für die Aus­rei­se aus Preu­ßen zu kom­men. Das Stück, das den Un­ter­ti­tel „Ein deut­sches Mär­chen“ trug, brach­te Zuck­may­er den grö­ß­ten fi­nan­zi­el­len Er­folg der Wei­ma­rer Jah­re – al­lein 160.000 Reichs­mark an Tan­tie­men im ers­ten Jahr der Ur­auf­füh­rung. Aber es weck­te auch den Arg­wohn der Na­tio­nal­so­zia­lis­ten, de­nen der deut­li­che An­ti­mi­li­ta­ris­mus dar­in ein Dorn im Au­ge war.

Po­li­tisch spitz­te sich die La­ge in Ber­lin ab 1932 ra­sant zu – die stär­ker wer­den­de na­tio­nal­so­zia­lis­ti­sche Be­we­gung ver­an­lass­te Zuck­may­er, sei­ne Pro­mi­nenz zu nut­zen, um sich für den Er­halt der Re­pu­blik ein­zu­set­zen. Doch die Macht­er­grei­fung der NS­DAP mit Adolf Hit­ler (1889-1945) als neu­em Reichs­kanz­ler war nicht mehr ab­zu­wen­den. Ab Ja­nu­ar 1933 war Zuck­may­er nur noch ein Halb­ju­de, der zu­dem ei­ne kri­ti­sche Hal­tung zum neu­en Re­gime hat­te und des­sen Thea­ter­stü­cke folg­lich mit ei­nem Auf­füh­rungs­ver­bot be­droht wa­ren. Sei­ne Ho­no­ra­re ver­min­der­ten sich schlag­ar­tig und be­reits nach dem Reichs­tags­brand am 27.2.1933 über­sie­del­te die Fa­mi­lie Zuck­may­er von Ber­lin ganz nach Henn­dorf ins Salz­bur­ger Land. Auch in Wien hat­te Zuck­may­er mitt­ler­wei­le noch ei­ne Woh­nung und so­mit be­gann die Zeit des Exils in dem noch nicht an­ge­schlos­se­nen Ös­ter­reich. Sein Land­haus „Wies­mühl“ ent­wi­ckel­te sich zu ei­nem Zu­fluchts­ort für Schrift­stel­ler und Künst­ler und es bil­de­te sich ei­ne Art „Henn­dor­fer Kreis“ im Exil her­aus.

Die nächs­ten Stü­cke wur­den nun statt in Ber­lin in Wien ur­auf­ge­führt und auch sei­nen Ver­lag wech­sel­te Zuck­may­er im Au­gust 1934. Der Ull­stein-Ver­lag er­schien ihm nach dem po­li­ti­schen Um­bruch 1933 end­gül­tig zu weit nach rechts ge­rückt und nun wur­de der S. Fi­scher-Ver­lag, mit dem er schon län­ger im Ge­spräch stand, sein neu­er Ver­lag. Statt Thea­ter­stü­cke zu schrei­ben, kon­zen­trier­te sich der Au­tor mehr auf Pro­sa­stü­cke, für die er sich ein brei­te­res Pu­bli­kum im ge­sam­ten deutsch­spra­chi­gen Raum er­hoff­te. Um aber wei­ter im Reich pu­bli­zie­ren zu dür­fen, muss­te Zuck­may­er im Ju­li 1933 ei­nen An­trag auf Mit­glied­schaft im Reichs­ver­band der Deut­schen Schrift­stel­ler stel­len, was aber erst im Ja­nu­ar 1934 nach ei­nem wei­te­ren Ver­such Er­folg hat­te. Mit der Be­grün­dung, dass die­se Mit­glied­schaft nicht vor­ge­se­hen sei für im Aus­land le­ben­de Schrift­stel­ler, ent­fern­te man ihn im Som­mer 1935 wie­der aus der Mit­glie­der­lis­te. Auch Zuck­may­ers Bru­der Edu­ard war von der Reichs­mu­sik­kam­mer aus­ge­schlos­sen und mit ei­nem Be­rufs­ver­bot be­legt wor­den. Er emi­grier­te 1935 in die Tür­kei.

En­de 1935 er­schien Zuck­may­ers ein­zi­ger zu Leb­zei­ten ab­ge­schlos­se­ner Ro­man „Sal­wà­re oder die Mag­da­le­na von Bo­zen“, der aber kurz vor der Aus­lie­fe­rung in Deutsch­land ver­bo­ten wur­de. Schlie­ß­lich er­schien das Buch in dem von Sa­mu­el Fi­schers (1859-1934) Schwie­ger­sohn Gott­fried Ber­mann Fi­scher (1897-1995), der 1934 die Ver­lags­lei­tung über­nom­men hat­te, ge­grün­de­ten Wie­ner Se­zes­si­ons­ver­lag, in den un­ter Bil­li­gung der Reichs­schrift­tums­kam­mer die Rech­te und Be­stän­de der im Deut­schen Reich „un­er­wünsch­ten“ S. Fi­scher-Ver­lags­au­to­ren, dar­un­ter zum Bei­spiel auch Tho­mas Mann (1875-1955) trans­fe­riert wor­den wa­ren. Ei­ni­ge un­ver­fäng­li­che­re Au­to­ren durf­ten noch in Ber­lin ver­legt wer­den. Hier küm­mer­te sich Pe­ter Suhr­kamp (1891-1959), der 1935 An­ne­ma­rie („Mir­l“) Sei­del ge­hei­ra­tet hat­te, im Hau­se Fi­scher kom­mis­sa­risch um die­sen Teil des Ver­lags­pro­gramms. Die Wie­ner Exil­pro­duk­ti­on durf­te eben­so noch in gro­ßen Tei­len im Reich er­schei­nen, doch Zuck­may­er galt we­gen sei­ner Ver­gan­gen­heit als im Reich un­er­wünscht. Mit Dreh­bü­chern ver­such­te er sich nun durch­zu­schla­gen, um ir­gend­ei­ne Exis­tenz­grund­la­ge zu be­hal­ten, was aber zeit­rau­bend und nicht er­folg­reich war. Ihm blieb nur noch die Mög­lich­keit, die ös­ter­rei­chi­sche Staats­bür­ger­schaft zu be­an­tra­gen – ein Ver­such der 1938 am An­schluss Ös­ter­reichs an das Deut­sche Reich schei­ter­te.

Erstausgabe des Buches 'Der Hauptmann von Köpenick' aus dem Jahr 1931, Foto: H.-P. Haack. (Antiquariat Dr. Haack, Leipzig / CC-BY 3.0)

 

Der An­schluss zwang Zuck­may­er so­fort zur Flucht in die Schweiz. Über­stürzt – schon als Roll­kom­man­dos in Henn­dorf vor sei­ner Haus­tür stan­den, die tags dar­auf auch sei­ne Wie­ner Woh­nung plün­der­ten, ent­kam er in letz­ter Se­kun­de am 15.3.1938 mit dem Zug al­lein nach Zü­rich, das zu ei­ner Zwi­schen­sta­ti­on wur­de, wie für vie­le deutsch­spra­chi­ge Exilau­to­ren und Künst­ler. Sei­ne Wer­ke er­schie­nen fort­an in dem von Ber­mann Fi­scher nach Stock­holm trans­fe­rier­ten Exil­ver­lag, so auch schon 1938 sei­ne au­to­bio­gra­phi­sche Schrift „Pro domo“, in der er den NS-Staat scharf an­griff, aber sich den­noch zu Deutsch­land be­kann­te. Wi­der­stand­krei­se und Exi­lan­ten wur­den bald auf­merk­sam auf sein Werk, doch die Re­ak­ti­on des NS-Re­gimes ließ nicht lan­ge auf sich war­ten. Am 31.12.1938 stan­den Zuck­may­ers „zer­set­zen­de“ Ver­öf­fent­li­chun­gen auf der „Lis­te des schäd­li­chen und un­er­wünsch­ten Schrift­tum­s“ im Reich, was ein Ge­samt­ver­bot sei­ner Wer­ke im Deut­schen Reich be­deu­te­te. Schon im Mai 1939 wur­de ihm die deut­sche Staats­bür­ger­schaft ab­er­kannt, das Haus in Henn­dorf schlie­ß­lich be­schlag­nahmt und die gan­ze Fa­mi­lie aus dem Reich aus­ge­bür­gert. In Char­don­ne am Gen­fer See hat­te sich die Fa­mi­lie zwar mitt­ler­wei­le gut ein­ge­rich­tet, doch woll­te man nun in Eu­ro­pa lie­ber nicht mehr blei­ben. Die nächs­te Etap­pe ih­rer un­frei­wil­li­gen Odys­see soll­ten die USA wer­den. Über Pa­ris, von wo die Zuck­may­ers am 28.5.1939 mit dem Zug zur Ein­schif­fung nach Rot­ter­dam wei­ter­reis­ten, er­reich­ten sie (mit ei­ner Zwi­schen­sta­ti­on in Ku­ba) mit­hil­fe ei­nes Be­su­cher­vi­sums auf Ein­la­dung der Jour­na­lis­tin Do­ro­thy Thomp­son (1893-1961) die USA.

Dorothy Thompson (1894-1961), 1920.

 

Es be­gann ei­ne Zeit des „Sich-Durch­schla­gen­s“ als Emi­grant. Er konn­te zeit­wei­se als Dreh­buch­au­tor bei War­ner Bro­thers in Hol­ly­wood ar­bei­ten. 1940 kehr­te er aber nach New York zu­rück und wur­de Do­zent an der von Er­win Pis­ca­tor ge­lei­te­ten Thea­ter­schu­le „Dra­ma­tic Work­shop“ der Exil-Uni­ver­si­tät der New School for So­ci­al Re­se­arch. Auch für ei­ni­ge ame­ri­ka­ni­sche Ma­ga­zi­ne schrieb er Kurz­ge­schich­ten, um den Le­bens­un­ter­halt ir­gend­wie ab­zu­si­chern. Da ihn die­se Tä­tig­keit nicht aus­füll­te und sei­ne Fa­mi­lie da­mit auch nicht er­näh­ren konn­te, ent­schlos­sen er und sei­ne Frau sich im Früh­jahr 1941, als letz­ten Aus­weg sich als Far­mer zu ver­su­chen. Die Zuck­may­ers ga­ben ih­re New Yor­ker Woh­nung auf, pach­te­ten bei Bar­nard im Bun­des­staat Ver­mont, wo Do­ro­thy Thomp­son den Land­sitz „Twin Farm­s“ un­ter­hielt, für 50 Dol­lar im Mo­nat die „Back­woods Far­m“ und be­wirt­schaf­te­ten die­se für die fol­gen­den Jah­re. Das Le­ben als Far­mer war müh­sam, aber Zuck­may­er ver­moch­te es mit har­ter Ar­beit und ei­ner ei­ge­nen Hüh­ner-, En­ten- und Zie­gen­zucht sei­ne Fa­mi­lie durch­zu­brin­gen. Er schrieb nur we­nig in die­ser Zeit, aber sein neu­es ab­ge­schie­de­nes Re­fu­gi­um wur­de zu ei­nem neu­en Re­fu­gi­um für emi­grier­te und neue ame­ri­ka­ni­sche Freun­de, es gab wie­der un­be­schwer­te Zu­sam­men­künf­te wie einst in Henn­dorf.

In der Nacht vom 22. zum 23.2.1942 nahm sich der aus Salz­burg ver­trie­be­ne Ste­fan Zweig (1881-1942), der frü­her oft Gast der Zuck­may­ers in Henn­dorf war, in sei­nem bra­si­lia­ni­schen Exil­ort Pe­tró­po­lis (bei Rio de Ja­nei­ro) das Le­ben – Grund für den er­schüt­ter­ten Zuck­may­er wie­der mehr schrift­stel­le­risch ak­tiv zu wer­den. Für die deutsch­spra­chi­ge Exil­zei­tung „Auf­bau“ schrieb er zu­nächst ein Flug­blatt mit dem Ti­tel „Auf­ruf zum Le­ben“, wäh­rend er sich sonst bei Ak­tio­nen der deutsch­spra­chi­gen Emi­gra­ti­on weit­ge­hend zu­rück­hielt, um nicht in den Streit der ver­schie­de­nen La­ger ver­strickt zu wer­den. 1942/1943 schrieb er dann auch den erst 2002 kom­plett ver­öf­fent­lich­ten „Ge­heim­re­por­t“ für den ers­ten ame­ri­ka­ni­schen Aus­lands­ge­heim­dienst, das Of­fice of Stra­te­gic Ser­vices (OSS). Die­ser Ge­heim­re­port be­inhal­te­te dif­fe­ren­zier­te Cha­rak­ter­stu­di­en über 150 Schau­spie­ler, Re­gis­seu­re, Ver­le­ger und Jour­na­lis­ten, die wäh­rend des NS-Re­gimes in Deutsch­land Kar­rie­re ge­macht hat­ten und of­fen­bar­te die ge­sam­te Spann­brei­te an Ver­hal­tens­mög­lich­kei­ten in ei­ner Dik­ta­tur. Zu­dem soll­te der Re­port den Ame­ri­ka­nern ei­ne Grund­la­ge für die Ein­schät­zung bie­ten, wie und ob die ge­nann­ten Per­so­nen nach dem Zwei­ten Welt­krieg im deut­schen Kul­tur­le­ben wie­der ver­wen­det wer­den konn­ten.

Erste Seite des 1942/43 von Zuckmayer verfassten 'Geheimreport' für das Office of Strategic Services. (Carl Zuckmayer – Geheimreport, München: Deutscher Taschenbuch Verlag 2007 2. Auflage S. 6)

 

Zuck­may­er ar­bei­te­te auch an ei­nem neu­en Stück, um lang­sam wie­der An­schluss an das li­te­ra­ri­sche Le­ben zu fin­den. Es war die Zei­tungs­nach­richt vom töd­li­chen Ab­sturz des gleich­alt­ri­gen, al­ten Ber­li­ner Freun­des Ernst Udet (1896-1941), die ihm da­zu den An­stoß gab. Wäh­rend des Ers­ten Welt­kriegs war Udet ein er­folg­rei­cher Jagd­flie­ger in der Flie­ger­trup­pe des Deut­schen Hee­res und in der Zeit des Na­tio­nal­so­zia­lis­mus im Reichs­luft­fahrt­mi­nis­te­ri­um ver­ant­wort­lich für die tech­ni­sche Aus­rüs­tung der Luft­waf­fe. Ab 1939 be­klei­de­te er, zu­letzt im Rang ei­nes Ge­ne­ral­obers­ten, das Amt des Ge­ne­ral­luft­zeug­meis­ters der Wehr­macht. Zuck­may­ers neu­es Stück „Des Teu­fels Ge­ne­ral“ er­in­ner­te mit dem Prot­ago­nis­ten, Ge­ne­ral Har­ras, an Udet, wel­cher auf­grund sei­ner Flug­be­geis­te­rung den Na­tio­nal­so­zia­lis­ten ver­fiel, ob­wohl er die Par­tei in­ner­lich ab­lehn­te. Das 1945 ab­ge­schlos­se­ne Stück dra­ma­ti­sier­te den Wi­der­stand ge­gen das NS-Re­gime im Zwei­ten Welt­krieg, das Di­lem­ma zwi­schen der Treue zu Deutsch­land und der Auf­for­de­rung des Ge­wis­sens, das Udet schlie­ß­lich nur durch sei­nen Frei­tod zu lö­sen ver­moch­te. „Des Teu­fels Ge­ne­ral“ wur­de Zuck­may­ers grö­ß­ter Nach­kriegs­er­folg auf den west­deut­schen Thea­ter­büh­nen, auch wenn aus sei­ner Sicht nicht im­mer die deut­lich an­ti­fa­schis­ti­sche Ten­denz des Stü­ckes er­kannt wur­de, son­dern oft­mals die Iden­ti­fi­ka­ti­on mit dem Kriegs­hel­den Udet im Vor­der­grund stand. Wi­der je­den Ge­dan­ken des Na­tio­na­lis­mus hat­te Zuck­may­er in die­sem Stück den Be­griff „Völ­ker­müh­le Eu­ro­pa­s“ für das Rhein­land ge­prägt. Ge­ra­de sei­ne Hei­mat­re­gi­on schien sich aus sei­ner Sicht kaum zu eig­nen, sol­ches na­tio­na­lis­ti­sches Ge­dan­ken­gut zu kon­ser­vie­ren, da die Re­gi­on am Rhein im Lauf der Ge­schich­te im­mer wie­der Durch­zugs­ge­biet und Han­dels­rou­te ver­schie­de­ner Völ­ker war.

So lässt Zuck­may­er sei­nen Ti­tel­hel­den Har­ras ge­gen­über dem aus dem Rhein­land stam­men­den Flie­ger­leut­nant Hart­mann, des­sen Ver­lob­te ge­ra­de das Ver­löb­nis we­gen ei­ner Un­klar­heit in Hart­manns Stamm­baum ge­löst hat­te, sa­gen: „... Den­ken Sie doch - was kann da nicht al­les vor­ge­kom­men sein in ei­ner al­ten Fa­mi­lie: Vom Rhein - noch da­zu. Vom Rhein. Von der gro­ßen Völ­ker­müh­le. Von der Kel­ter Eu­ro­pas! Und jetzt stel­len Sie sich doch mal Ih­re Ah­nen­rei­he vor - seit Chris­ti Ge­burt. Da war ein rö­mi­scher Feld­haupt­mann, ein schwar­zer Kerl, braun wie ne rei­fe Oli­ve, der hat ei­nem blon­den Mäd­chen La­tein bei­ge­bracht. Und dann kam ein jü­di­scher Ge­würz­händ­ler in die Fa­mi­lie, das war ein erns­ter Mensch, der ist noch vor der Hei­rat Christ ge­wor­den und hat die ka­tho­li­sche Haus­tra­di­ti­on be­grün­det. Und dann kam ein grie­chi­scher Arzt da­zu, oder ein kel­ti­scher Le­gio­när, ein Grau­bünd­ner Lands­knecht, ein schwe­di­scher Rei­ter, ein Sol­dat Na­po­le­ons, ein de­ser­tier­ter Ko­sak, ein Schwarz­wäl­der Flö­zer, ein wan­dern­der Mül­ler­bursch vom El­saß, ein di­cker Schif­fer aus Hol­land, ein Ma­gyar, ein Pan­dur, ein Of­fi­zier aus Wien, ein fran­zö­si­scher Schau­spie­ler, ein böh­mi­scher Mu­si­kant - das hat al­les am Rhein ge­lebt, ge­rauft, ge­sof­fen und ge­sun­gen und Kin­der ge­zeugt - und - und der der Goe­the, der kam aus dem­sel­ben Topf, und der Beet­ho­ven und der Gu­ten­berg, und der Mat­thi­as Grü­ne­wald und - ach was, schau im Le­xi­kon nach. Es wa­ren die Bes­ten, mein Lie­ber! Die Bes­ten der Welt! Und war­um? Weil sich die Völ­ker dort ver­mischt ha­ben. Ver­mischt - wie die Was­ser aus Quel­len und Bä­chen und Flüs­sen, da­mit sie zu ei­nem gro­ßen, le­ben­di­gen Strom zu­sam­men­rin­nen. Vom Rhein - das hei­ßt: vom Abend­land. Das ist na­tür­li­cher Adel. Das ist Ras­se. Sei­en Sie stolz dar­auf, Hart­mann - und hän­gen Sie die Pa­pie­re Ih­rer Gro­ß­mut­ter in den Ab­tritt. Prost.“ (Carl Zuck­may­er: Des Teu­fels Ge­ne­ral. Fi­scher Ta­schen­buch S. 64f.)

Im Win­ter 1944/1945 zog Zuck­may­er in ein klei­nes Farm­haus in Wood­stock und kon­zen­trier­te sich kurz vor En­de des Zwei­ten Welt­krie­ges wie­der aus­schlie­ß­lich auf sei­ne li­te­ra­ri­schen Pro­jek­te, mit de­nen er so rasch wie mög­lich nach Deutsch­land zu­rück­keh­ren woll­te. Die hei­te­re Er­zäh­lung „Der See­len­bräu“, in der das ver­lo­re­ne Henn­dor­fer Pa­ra­dies her­auf­be­schwo­ren wird, er­schien 1945 bei Ber­mann-Fi­scher in Stock­holm. In ei­nen ele­men­ta­ren Ge­gen­satz ge­riet Zuck­may­er bis in die Nach­kriegs­zeit hin­ein mit der eben­falls im ame­ri­ka­ni­schen Exil le­ben­den Fa­mi­lie Mann. Tho­mas Mann selbst, mehr aber noch sei­ne po­li­tisch scharf und un­ver­söhn­lich ar­gu­men­tie­ren­de Toch­ter Eri­ka (1905-1969), die erst für die US-Pro­pa­gan­d­a­be­hör­de Of­fice of War In­for­ma­ti­on und von 1943-1945 als Kriegs­be­richt­er­stat­te­rin für di­ver­se Zei­tun­gen (in Sta­tus und Be­zah­lung ei­nem US-Of­fi­zier im Ran­ge ei­nes Cap­tain gleich­ge­stellt) ge­ar­bei­tet hat­te, ver­tra­ten die The­se ei­ner deut­schen Kol­lek­tiv­schuld, die Zuck­may­er ve­he­ment ab­lehn­te. Ei­ne ge­ne­rel­le Lang­zeit­be­stra­fung ei­nes Vol­kes pass­te nicht in sein Men­schen­bild. Viel­leicht hat­te dies auch da­mit zu tun, dass sei­ne El­tern bis zu ih­rem Tod nach dem Zwei­ten Welt­krieg in Deutsch­land ge­blie­ben wa­ren. Sie wa­ren nach der Aus­bom­bung ih­res Main­zer Hau­ses 1941 nach Oberst­dorf über­ge­sie­delt, wo an­schei­nend der NS-Orts­grup­pen­lei­ter die jü­di­sche Her­kunft der Mut­ter mit ver­tu­schen half.

Nach­dem der ge­sam­ten Fa­mi­lie Zuck­may­er im Ja­nu­ar 1946 die ame­ri­ka­ni­sche Staats­bür­ger­schaft ver­lie­hen wur­de, kehr­te Zuck­may­er als zi­vi­ler Kul­tur­be­auf­trag­ter des ame­ri­ka­ni­schen Kriegs­mi­nis­te­ri­ums im Herbst 1946 für fünf Mo­na­te nach Ber­lin zu­rück. Die Ein­drü­cke sei­ner Rei­se durch das völ­lig zer­stör­te Deutsch­land er­schüt­ter­ten Zuck­may­er. Hier­über schrieb er ei­nen 1947 ab­ge­schlos­se­nen und 2004 erst­mals ver­öf­fent­lich­ten „Deutsch­land­be­rich­t“ über die Si­tua­ti­on des kul­tu­rel­len Le­bens im Nach­kriegs­deutsch­land und -Ös­ter­reich so­wie des­sen Auf- und Aus­bau­mög­lich­kei­ten, in dem er zahl­rei­che be­sat­zungs­po­li­ti­sche Maß­nah­men kri­ti­sier­te und ei­ne Rei­he kon­kre­ter Än­de­rungs­vor­schlä­ge mach­te. An­fang 1947 kehr­te Zuck­may­er kurz nach Henn­dorf zu­rück, weil in Salz­burg der Film „Nach dem Stur­m“ nach sei­nem Dreh­buch pro­du­ziert wur­de. In Stock­holm er­schien der ers­te Band sei­ner Ge­sam­mel­ten Wer­ke bei Ber­mann Fi­scher. Zuck­may­ers Stü­cke aus den Wei­ma­rer Jah­ren, vor al­lem aber „Des Teu­fels Ge­ne­ral“ fan­den sich nun wie­der auf den Spiel­plä­nen der deut­schen Thea­ter. Zuck­may­er ar­bei­te­te zu­dem als Rund­funk­spre­cher beim Sen­der „Voice of Ame­ri­ca“ und warb bei der deut­schen Be­völ­ke­rung um Ver­ständ­nis für die ame­ri­ka­ni­sche Be­sat­zungs­macht. Es be­gann für die Zuck­may­ers nun bis 1958 ein Pen­dell­eben zwi­schen Eu­ro­pa und den USA, wo sich Zuck­may­er im­mer für ei­ni­ge Mo­na­te des Jah­res in sein 1952 er­wor­be­nes Wood­sto­cker Haus zum Schrei­ben zu­rück­zog, an­sons­ten aber wie­der im deutsch­spra­chi­gen Raum mit den In­sze­nie­run­gen sei­ner Stü­cke be­schäf­tigt war.

Ers­te Eh­run­gen stell­ten sich wie­der ein: 1948 wur­de ihm die Gu­ten­berg-Pla­ket­te der Stadt Mainz ver­lie­hen und 1949 wur­de Zuck­may­er Kor­re­spon­die­ren­des Mit­glied der Aka­de­mie der Wis­sen­schaf­ten und der Li­te­ra­tur in Mainz. En­de 1948 er­litt der Schrift­stel­ler nach ei­ner Dis­kus­si­ons­rei­se ei­nen Herz­in­farkt. Wäh­rend der mehr­mo­na­ti­gen Ge­ne­sungs­zeit ent­stand das Stück „Der Ge­sang im Feu­er­o­fen“, ein Thea­ter­stück über Wi­der­stand und Kol­la­bo­ra­ti­on in Frank­reich wäh­rend des Zwei­ten Welt­kriegs, das im No­vem­ber 1950 am Deut­schen Thea­ter in Göt­tin­gen ur­auf­ge­führt wur­de. Ob­wohl Zuck­may­er auch mit dem Ehe­mann von An­ne­ma­rie Sei­del, Pe­ter Suhr­kamp, be­freun­det war, ent­schloss er sich doch in dem Ver­lags­streit Suhr­kamp/Fi­scher in An­be­tracht der ge­mein­sa­men Exil­er­fah­run­gen beim Fi­scher-Ver­lag zu blei­ben. Suhr­kamp hat­te in Ber­lin den einst ver­blie­be­nen Teil des Fi­scher-Ver­lags über­nom­men, zu­nächst war nach dem Krieg ei­ne Fu­si­on mit dem Stock­hol­mer Exil­ver­lag Ber­mann Fi­schers an­ge­dacht, die aber schei­ter­te.

Generaloberst Ernst Udet (1896-1941), 1940. (Bundesarchiv, Bild 146-1984-112-13 / Conrad / CC-BY-SA)

 

1952 er­hielt Zuck­may­er den Goe­the­preis der Stadt Frank­furt am Main für sein Ge­samt­werk und sein Ge­burts­ort Na­cken­heim ver­lieh ihm die Eh­ren­bür­ger­wür­de. Im fol­gen­den Jahr er­hielt er die Sil­ber­ne Pla­ket­te der Stadt Göt­tin­gen für Kunst und Wis­sen­schaft und 1955 das Gro­ße Bun­des­ver­dienst­kreuz mit Stern. Eh­ren­dok­to­ra­te des Dart­mouth Col­le­ge in Ha­no­ver (New Hamp­shire, USA) 1956 und ein Jahr spä­ter von der Bon­ner Uni­ver­si­tät schlos­sen sich. Un­ter der Re­gie von Hel­mut Käut­ner wur­den Zuck­may­ers Stof­fe in den fünf­zi­ger Jah­ren ver­filmt mit den da­mals be­deu­tends­ten deut­schen Schau­spie­lern, so 1954 „Des Teu­fels Ge­ne­ral“ mit Curd Jür­gens (1915-1982) in der Haupt­rol­le oder 1956 „Der Haupt­mann von Kö­pe­nick“ mit Heinz Rüh­mann (1902-1994).

Im­mer mehr merk­te Zuck­may­er, dass sein Platz in Eu­ro­pa war – wie schon in den zwan­zi­ger Jah­ren der Wei­ma­rer Re­pu­blik avan­cier­te er in der jun­gen Bun­des­re­pu­blik wie­der zu ei­nem ge­fei­er­ten Schrift­stel­ler, ja zu ei­ner mo­ra­li­schen Au­to­ri­tät. Ein an­nä­hernd ver­gleich­ba­rer Er­folg war ihm in den USA nie ge­lun­gen – zu stark war sei­ne Ver­wur­ze­lung mit der deut­schen Spra­che und Kul­tur. Im Ju­li 1958 ver­lie­ßen die Zuck­may­ers end­gül­tig die USA und sie­del­ten sich in der Schweiz an. In Saas-Fee im Kan­ton Wal­lis fan­den sie das Haus Vo­gel­weid und blie­ben dort. Über­le­gun­gen in die rhein­hes­si­sche Hei­mat zu­rück­zu­keh­ren, gab es zwar, doch miss­fiel es Zuck­may­er, dass die im Drit­ten Reich aus­ge­spro­che­nen Aus­bür­ge­run­gen nicht au­to­ma­tisch auf­ge­ho­ben wur­den und man ei­nen  An­trag hier­für stel­len muss­te. Die ame­ri­ka­ni­sche Staats­bür­ger­schaft gab das Ehe­paar Zuck­may­er zu­rück und be­an­trag­te nun die ös­ter­rei­chi­sche Staats­bür­ger­schaft.

Den­noch kehr­te der Schrift­stel­ler in Ge­dan­ken im­mer wie­der in sei­ne Hei­mat zu­rück, 1959 er­schien sei­ne No­vel­le „Die Fast­nachts­beich­te“, die ei­nen ver­wi­ckel­ten Mord­fall im Main­zer Kar­ne­valstrei­ben 1913 meis­ter­lich er­zählt. Gleich zwei­mal wur­de der Stoff 1960 und 1976 ver­filmt. Die Stadt Mainz be­ging 1962 ih­re 2000-Jahr­fei­er und es ent­stand als Auf­trags­ar­beit der Stadt der für Sing­stim­men, Chor und Or­ches­ter kon­zi­pier­te „Main­zer Um­zug“, der ei­nen hu­mor­vol­len Über­blick über die Stadt­ge­schich­te von den Rö­mern bis zur Ge­gen­wart gab und den Zuck­may­er ge­mein­sam mit dem be­freun­de­ten Kom­po­nis­ten Paul Hin­de­mith (1895-1963) schuf. Die Stadt Mainz ver­lieh Zuck­may­er 1962 die Eh­ren­bür­ger­wür­de.

Ein letz­tes Haupt­werk sei­nes Le­bens­abends be­gann Zuck­may­er 1964 – sei­ne Le­bens­er­in­ne­run­gen, die 1966 un­ter dem Ti­tel „Als wär' s ein Stück von mir – Ho­ren der Freund­schaf­t“ er­schie­nen und zu ei­nem lang­an­hal­ten­den und mil­lio­nen­fach ver­kauf­ten Bu­ch­erfolg wur­den. 1966 wur­de ihm mit dem Ge­mein­de­bür­ger­recht von Saas-Fee auch das Schwei­zer Bür­ger­recht ver­lie­hen. Ne­ben vie­len wei­te­ren Eh­run­gen in den letz­ten Le­bens­jah­ren rag­te 1967 die Wahl in den Or­den „Pour le Mé­ri­te für Wis­sen­schaft und Kunst“ her­aus. 1972 er­hielt Zuck­may­er den Hein­rich-Hei­ne-Preis der Stadt Düs­sel­dorf. Eben­falls 1972 wur­de in sei­nem Ge­burts­ort Na­cken­heim die Carl Zuck­may­er-Ge­sell­schaft e. V. ge­grün­det. Die 1975-1997 pu­bli­zier­ten Zuck­may­er-Blät­ter wur­den ab 1998 durch das um­fang­rei­che­re Zuck­may­er-Jahr­buch er­setzt, das zur Do­ku­men­ta­ti­on bis­lang un­ver­öf­fent­lich­ter Quel­len und als Fo­rum für wis­sen­schaft­li­che Stu­di­en zu sei­nem Le­ben und Werk dient. Das Land Salz­burg ver­lieh ihm 1974 den Li­te­ra­tur­preis und den Eh­ren­ring. Zu sei­nem 80. Ge­burts­tag am 27.12.1976 er­schien im S. Fi­scher-Ver­lag ei­ne zehn­bän­di­ge Ta­schen­buch­aus­ga­be sei­ner „Ge­sam­mel­ten Wer­ke“ und ei­ne um­fang­rei­che Fest­schrift der Freun­de. Drei Wo­chen spä­ter starb Carl Zuck­may­er nach kur­zer Krank­heit am 18.1.1977 im schwei­ze­ri­schen Visp (Wal­lis). Sei­ne letz­te Ru­he fand er am 22.1.1977 auf dem Fried­hof in Saas-Fee.

Zuck­may­ers Nach­lass be­fin­det sich im Deut­schen Li­te­ra­tur­ar­chiv in Mar­bach am Ne­ckar. Tei­le da­von sind dort im Li­te­ra­tur­mu­se­um der Mo­der­ne in der Dau­er­aus­stel­lung zu se­hen. Im An­denken an Carl Zuck­may­er wird seit 1979 vom Land Rhein­land-Pfalz die Carl-Zuck­may­er-Me­dail­le all­jähr­lich an sei­nem To­des­tag ver­lie­hen.

Werke (Auswahl)

Dra­men
Kreuz­weg. Dra­ma, Mün­chen 1921. (Ur­auf­füh­rung 20.12.1920, Ber­lin Staat­li­ches Schau­spiel­haus).
Der fröh­li­che Wein­berg. Lust­spiel in drei Ak­ten, Ber­lin 1925. (Ur­auf­füh­rung 22.12.1925, Ber­lin Thea­ter am Schiff­bau­er­damm).
Schin­der­han­nes. Schau­spiel in vier Ak­ten, Ber­lin 1927. (Ur­auf­füh­rung 14.10.1927, Ber­lin Les­sing­thea­ter).
Ka­tha­ri­na Knie. Ein Seil­tän­zer­stück in vier Ak­ten, Ber­lin 1927. (Ur­auf­füh­rung 21.12.1928, Ber­lin Les­sing­thea­ter).
Ka­ka­du-Ka­ka­da. Ein Kin­der­stück, Ber­lin 1929. (Ur­auf­füh­rung 18.1.1930, Ber­lin Deut­sches Künst­ler­thea­ter).
Der Haupt­mann von Kö­pe­nick. Ein deut­sches Mär­chen in drei Ak­ten, Ber­lin 1931. (Ur­auf­füh­rung 5.3.1931, Ber­lin Deut­sches Thea­ter).
Der Schelm von Ber­gen. Schau­spiel in ei­nem Vor­spiel und drei Ak­ten, Ber­lin 1934. (Ur­auf­füh­rung 21.10.1934, Wien Burg­thea­ter).
Bell­man. Schau­spiel in drei Ak­ten, Chur 1938. (Ur­auf­füh­rung 14.11.1938, Zü­rich Schau­spiel­haus). Buch­aus­ga­be: Ul­la Win­blad oder Mu­sik und Le­ben des Carl Mi­cha­el Bell­man. Dra­ma in Pro­sa, Frank­furt/Main/Ber­lin 1953 (mit No­ten).
Des Teu­fels Ge­ne­ral. Dra­ma in drei Ak­ten (1945), Stock­holm 1946. (Ur­auf­füh­rung 14.12.1946, Zü­rich Schau­spiel­haus).
Bar­ba­ra Blom­berg. Ein Stück in drei Ak­ten, Ams­ter­dam 1949. (Ur­auf­füh­rung 30.4.1949, Kon­stanz).
Der Ge­sang im Feu­er­o­fen. Dra­ma in drei Ak­ten, Frank­furt/Main 1950. (Ur­auf­füh­rung, 3.11.1950, Göt­tin­gen).
Das kal­te Licht. Dra­ma in drei Ak­ten (14 Bil­dern), Frank­furt/Main 1955. (Ur­auf­füh­rung, 3.9.1955, Ham­burg Deut­sches Schau­spiel­haus; Re­gie: Gus­taf Gründ­gens).
Die Uhr schlägt eins. Ein his­to­ri­sches Dra­ma aus der Ge­gen­wart, Frank­furt/Main 1961.
Das Le­ben des Ho­r­a­ce A. W. Ta­bor. Ein Stück aus den Ta­gen der letz­ten Kö­ni­ge (1962–64), Frank­furt/Main 1964. (Ur­auf­füh­rung 18.11.1964, Zü­rich Schau­spiel­haus).
Der Rat­ten­fän­ger. Ei­ne Fa­bel, Frank­furt/Main 1975. (Ur­auf­füh­rung 22.2.1975, Zü­rich Schau­spiel­haus). 

Ly­rik
Der Baum. Ge­dich­te, Ber­lin 1926.
Ab­schied und Wie­der­kehr, Ge­dich­te 1917–1976. Hg. von Ali­ce Zuck­may­er (1977). 

Li­bret­ti
Heim­kehr. Main­zer Kan­ta­te (1962; nicht ver­tont).
Main­zer Um­zug. Volks­ver­gnü­gen für Sing­stim­men, ge­misch­ten Chor und Or­ches­ter, Mainz 1962. (Ur­auf­füh­rung 23.6.1962, Mainz Stadt­thea­ter; Mu­sik und Di­ri­gent: Paul Hin­de­mith). 

Er­zäh­len­de Pro­sa
Sit­ting Bull. Er­zäh­lung (1925). Erst­druck 1960 in den Ge­sam­mel­ten Wer­ken.
Ein Bau­er aus dem Tau­nus und an­de­re Ge­schich­ten, Ber­lin 1927.
Ei­ne Weih­nachts­ge­schich­te. Erst­druck: Vos­si­sche Zei­tung, 25.12.1931, Buch­aus­ga­be: Zü­rich 1962.
Die Af­fen­hoch­zeit. No­vel­le, Ber­lin 1932.
Ei­ne Lie­bes­ge­schich­te. Er­zäh­lung, Ber­lin 1934.
Sal­wá­re oder Die Mag­da­le­na von Bo­zen. Ro­man, Ber­lin 1934 (vor Aus­lie­fe­rung be­schlag­nahmt), Wien 1936.
Ein Som­mer in Ös­ter­reich. Er­zäh­lung, Wien 1937.
Pro Domo. Au­to­bio­gra­phi­scher Be­richt Stock­holm 1938.
Herr über Le­ben und Tod. Ro­man, Stock­holm 1938.
Se­cond Wind. Au­to­bio­gra­phie. Vor­wort: Do­ro­thy Thomp­son, New York 1940; Lon­don 1941.
Der See­len­bräu. Er­zäh­lung, Stock­holm 1945.
En­ge­le von Loewen. Er­zäh­lun­gen, Zü­rich 1955.
Die Fast­nachts­beich­te. Er­zäh­lung, Frank­furt/Main 1959.
Ge­schich­ten aus vier­zig Jah­ren, Frank­furt/Main 1962.
Als wär’s ein Stück von mir. Ho­ren der Freund­schaft. Au­to­bio­gra­phie, Frank­furt/Main 1966.
Auf ei­nem Weg im Früh­ling. Wie­der­se­hen mit ei­ner Stadt. Aus dem Steg­reif er­zählt. Er­zäh­lung, Salz­burg 1970.
Henn­dor­fer Pas­to­ra­le, Salz­burg 1970.
Ver­mon­ter Ro­man. Aus dem Nach­lass. Frank­furt/Main 1996. 

Es­says und Re­den
Ger­hart Haupt­mann. Re­de zu sei­nem sieb­zigs­ten Ge­burts­tag, ge­hal­ten bei der of­fi­zi­el­len Fei­er der Stadt Ber­lin, Pri­vat­druck 1932.
Pro Domo. Es­say, Stock­holm 1938.
Car­lo Mie­ren­dorff. Por­trät ei­nes deut­schen So­zia­lis­ten. Ge­dächt­nis­re­de, New York 1944/Ber­lin 1947.
Die Brü­der Grimm. Ein deut­scher Bei­trag zur Hu­ma­ni­tät. Es­say, Frank­furt am Main 1948.
Die lan­gen We­ge. Ein Stück Re­chen­schaft. Re­de, Frank­furt am Main 1952.
Fünf­zig Jah­re Düs­sel­dor­fer Schau­spiel­haus 1905–1955. Ein Bei­trag, Düs­sel­dorf 1955.
Ein Blick auf den Rhein. Re­de zur Ver­lei­hung der Eh­ren­dok­tor­wür­de der Uni­ver­si­tät Bonn am 10.5.1957. Ein­füh­rung: Ben­no von Wie­se, Bonn 1957.
Ein Weg zu Schil­ler. Ei­ne Re­de, Frank­furt am Main 1959.
Das Ziel ist Klas­se. Hu­ma­nis­ti­sches Gym­na­si­um in An­ek­do­te und Re­fle­xi­on. Fest­re­de zum vier­hun­dert­jäh­ri­gen Be­ste­hen des Hu­ma­nis­ti­schen Gym­na­si­ums in Mainz am 27.5.1962, Mainz 1962.
Ein vol­ler Er­den­tag. Zu Ger­hart Haupt­manns hun­derts­tem Ge­burts­tag. Fest­re­de, Frank­furt am Main 1962.
Für Ger­trud von Le Fort. 11.10.1966, Pri­vat­druck 1966.
Scho­lar zwi­schen ges­tern und mor­gen. Vor­trag in der Uni­ver­si­tät Hei­del­berg an­läss­lich der Er­nen­nung zum Eh­ren­bür­ger am 23.11.1967, Hei­del­berg 1967.
Me­men­to zum zwan­zigs­ten Ju­li, Frank­furt 1969.
Über die mu­si­sche Be­stim­mung des Men­schen. Re­de zur Er­öff­nung der Salz­bur­ger Fest­spie­le 1970, Salz­burg 1970.
Auf­ruf zum Le­ben. Por­träts und Zeug­nis­se aus be­weg­ten Zei­ten, Frank­furt 1976. 

Edi­tio­nen
Ge­sam­mel­te Wer­ke in vier Bän­den, Ber­lin/Frank­furt am Main 1960.
Zehn­bän­di­ge Ta­schen­buch­aus­ga­be Ge­sam­mel­ter Wer­ke, Frank­furt am Main 1976.
Ge­sam­mel­te Wer­ke in Ein­zel­bän­den, hg. von Knut Beck und Ma­ria Gut­ten­brun­ner-Zuck­may­er, Frank­furt am Main 1995–1997. 

Do­ku­men­te und Brief­wech­sel
K. O. Pae­tel, Deut­sche in­ne­re Emi­gra­ti­on. An­ti-na­tio­nal­so­zia­lis­ti­sche Zeug­nis­se aus Deutsch­land. Mit Ori­gi­nal­bei­trä­gen von Carl Zuck­may­er und Do­ro­thy Thomp­son, New York 1946.
Fül­le der Zeit. Carl Zuck­may­er und sein Werk, Frank­furt/Main 1956.
Carl Zuck­may­er in Mainz, Mainz 1970.
Spä­te Freund­schaft in Brie­fen. Brief­wech­sel mit Karl Barth, hg. von Hin­rich Stoevesandt, Zü­rich 1977.
Carl Zuck­may­er – Pau­la Wes­se­ly, in: Blät­ter der Carl-Zuck­may­er-Ge­sell­schaft 4, H. 4 vom 1.11.1978, S. 124–128.
Carl Zuck­may­er und Gus­taf Gründ­gens, mit­ge­teilt von Rolf Ba­den­hau­sen, in: Blät­ter der Carl-Zuck­may­er-Ge­sell­schaft 5, H. 4. vom 1.11.1979, S. 214–243.
Carl Zuck­may­er und sein Bi­blio­graph. Aus dem Brief­wech­sel mit Ar­nold J. Ja­co­bi­us 1953–1976, mit­ge­teilt von Ge­rald P. R. Mar­tin, in: Blät­ter der Carl-Zuck­may­er-Ge­sell­schaft 6, H. 3 vom 1.8.1980, S. 117–157.
Ein­mal, wenn al­les vor­über ist. Brie­fe an Kurt Grell. Ge­dich­te, Dra­men, Pro­sa aus den Jah­ren 1914–1920, Frank­furt am Main 1981.
Carl Zuck­may­er und die Lin­de­manns. Aus sei­ner Kor­re­spon­denz mit Loui­se Du­mont und Gus­tav Lin­de­mann 1926–1931, mit­ge­teilt von Win­rich Meis­zi­es, in: Blät­ter der Carl-Zuck­may­er-Ge­sell­schaft 8, H. 1 vom 1.2.1982, S. 34–48.
„Ganz neu aus mei­ner Phan­ta­sie“. Der Weg zum Rat­ten­fän­ger, dar­ge­stellt an Carl Zuck­may­ers Brief­wech­sel mit Gün­ther Nie­mey­er in den Jah­ren 1964–1975, zu­sam­men­ge­stellt von Ge­rald Mar­tin, in: Blät­ter der Carl-Zuck­may­er-Ge­sell­schaft 8, H. 4 vom 1.11.1982, S. 173–211.
„Wir sind noch dem Wun­der be­geg­net …“ Der Brief­wech­sel zwi­schen Carl Zuck­may­er und Fritz Usin­ger 1919–1976, zu­sam­men­ge­stellt von Ge­rald P. R. Mar­tin, in: Blät­ter der Carl-Zuck­may­er-Ge­sell­schaft 10 (1984), H. 1, S. 7–58.
Carl Zuck­may­er, Gott­fried von Ei­nem. Aus der Kor­re­spon­denz des Au­tors mit dem Kom­po­nis­ten der Rat­ten­fän­ger-Mu­sik. Zu­sam­men­ge­stellt von Ge­rald P. R. Mar­tin, in: Blät­ter der Carl-Zuck­may­er-Ge­sell­schaft 8, H. 4 vom 1.11.1982, S. 212–222.
Carl Zuck­may­er, Paul Hin­de­mith: Brief­wech­sel, ediert, ein­ge­lei­tet und kom­men­tiert von Gun­ther Ni­ckel und Gi­sel­her Schu­bert, in: Zuck­may­er-Jahr­buch 1 (1998), S. 9–118.
Carl Zuck­may­er, Max Frisch: Brief­wech­sel, ediert, ein­ge­lei­tet und kom­men­tiert von Wal­ter Ob­schla­ger, in: Zuck­may­er-Jahr­buch 3 (2000), S. 247–279.
Carl Zuck­may­er und Fried­rich Dür­ren­matt – ei­ne Do­ku­men­ta­ti­on, ediert, ein­ge­lei­tet und kom­men­tiert von Ru­dolf Probst und Ul­rich We­ber, in: Zuck­may­er-Jahr­buch 3 (2000), S. 273–297.
„Ih­nen bis­her nicht be­geg­net zu sein, emp­fin­de ich als ei­nen der grö­ß­ten Män­gel in mei­nem Le­ben“. Der Brief­wech­sel zwi­schen Ernst Jün­ger und Carl Zuck­may­er. Deutsch und Fran­zö­sisch, in: Les Car­nets Ernst Jün­ger (Mont­pel­lier), Nr. 2 (1997), S. 139–165 (dt.) und 167–195 (frz.); er­wei­ter­te dt. Fas­sung in: Zuck­may­er-Jahr­buch 2 (1999), S. 515–547.
Carl Zuck­may­er – Carl Ja­cob Burck­hardt, Brief­wech­sel, ediert ein­ge­lei­tet und kom­men­tiert von Gun­ther Ni­ckel und Clau­dia Mertz-Rych­ner, in: Zuck­may­er-Jahr­buch 3 (2000), S. 11–243.
Ge­heim­re­port (Dos­siers über deut­sche Künst­ler, Jour­na­lis­ten und Ver­le­ger im „Drit­ten Reich“), hg. von Gun­ther Ni­ckel und Jo­han­na Schrön, Göt­tin­gen 2002.
„Ich ban­ge um die Eis­zeit ‚als wärs ein Stück von mir‘“. Der Brief­wech­sel zwi­schen Carl Zuck­may­er und Tan­kred Dorst, ediert, ein­ge­lei­tet und kom­men­tiert von Heidrun Ehr­ke-Ro­ter­mund, in: Zuck­may­er-Jahr­buch 5 (2002), S. 11–73.
Carl Zuck­may­er, Brie­fe an Hans Schie­bel­huth 1921–1936, ediert, ein­ge­lei­tet und kom­men­tiert von Gun­ther Ni­ckel, in: Zuck­may­er-Jahr­buch 6 (2003), S. 9–85.
Ali­ce und Carl Zuck­may­er – Al­ma Mah­ler-Wer­fel und Franz Wer­fel: Brief­wech­sel, ediert, ein­ge­lei­tet und kom­men­tiert von Hans Wa­ge­ner, in: Zuck­may­er-Jahr­buch 6 (2003), S. 89–218.
Carl Zuck­may­er, Gott­fried Ber­mann Fi­scher: Brief­wech­sel, hg. von Ire­ne Na­w­ro­cka, Göt­tin­gen 2004.
Carl Zuck­may­er, An­ne­ma­rie Sei­del: Brief­wech­sel, hg. von Gun­ther Ni­ckel, Göt­tin­gen 2003.
Deutsch­land­be­richt für das Kriegs­mi­nis­te­ri­um der Ver­ei­nig­ten Staa­ten von Ame­ri­ka (1947), hg. von Gun­ther Ni­ckel, Jo­han­na Schrön und Hans Wa­ge­ner, Göt­tin­gen 2004.
Carl Zuck­may­er, Alex­an­der Ler­net-Ho­le­nia: Brief­wech­sel, ediert, ein­ge­lei­tet und kom­men­tiert von Gun­ther Ni­ckel, in: Zuck­may­er-Jahr­buch 8 (2006), S. 9–185.
Carl Zuck­may­er, Al­brecht Jo­seph: Brief­wech­sel, hg. von Gun­ther Ni­ckel, Göt­tin­gen 2007.
Carl Zuck­may­er, Jo­sef Hal­pe­rin: Brief­wech­sel, ediert, ein­ge­lei­tet und kom­men­tiert von Gun­ther Ni­ckel, in: Zuck­may­er-Jahr­buch 10 (2010), S. 9-182.
Carl Zuck­may­er, Theo­dor Heuss: Brief­wech­sel, ediert, ein­ge­lei­tet und kom­men­tiert von Gun­ther Ni­ckel, in: Zuck­may­er-Jahr­buch 11 (2012), S. 9-177. 

Dokumentarfilm

Deut­sche Le­bens­läu­fe: Carl Zuck­may­er. Do­ku­men­ta­ti­on, 45 Min., ein Film von Si­mo­ne Reu­ter, Pro­duk­ti­on: SWR, Erst­sen­dung: 18.1.2007.

Literatur (Auswahl)

Al­brecht, Ri­chard, Per­sön­li­che Freund­schaft und po­li­ti­sches En­ga­ge­ment: Carl Zuck­may­er und Erich Ma­ria Re­mar­ques „Im Wes­ten nichts Neu­es“ 1929/30, in: Blät­ter der Carl-Zuck­may­er-Ge­sell­schaft 10 (1984) 2/7, S. 5–86.
Al­brecht, Ri­chard, Li­te­ra­ri­sche Pro­mi­nenz in der Wei­ma­rer Re­pu­blik – Carl Zuck­may­er, in: Blät­ter der Carl-Zuck­may­er-Ge­sell­schaft 12 (1986) 2/3, S. 127–135.
Fähn­ders, Wal­ter, Volks­stück mit le­ta­lem Aus­gang. Carl Zuck­may­ers Schin­der­han­nes in der Thea­ter­kri­tik, in: Carl Zuck­may­er und die Me­di­en. Bei­trä­ge zu ei­nem in­ter­na­tio­na­len Sym­po­si­on, Hg. Gun­ther Ni­ckel, Teil 1, St. Ing­bert 2001, S. 155–178.
Kohl­häufl, Mi­cha­el, Zuck­may­er, Carl, in: Bio­gra­phisch-Bi­blio­gra­phi­sches Kir­chen­le­xi­kon (BBKL), Band 17, Herz­berg 2000, Sp. 1590–1598.
Kreu­zer, Hel­mut, Schin­der­han­nes – ein Räu­ber um 1800 bei Cla­ra Vie­big, Carl Zuck­may­er und Gerd Fuchs, in: Stutt­gar­ter Ar­bei­ten zur Ger­ma­nis­tik, Nr. 423. Stutt­gart 2004, S. 179–197.
Krüt­zen, Mi­chae­la, „Grup­pe 1: Po­si­ti­v“ Carl Zuck­may­ers Be­ur­tei­lun­gen über Hans Al­bers und Heinz Rüh­mann, in: Zuck­may­er-Jahr­buch 5 (2002), S. 179–227.
Mar­schall, Bri­git­te, Carl Zuck­may­er, in: Kot­te, An­dre­as (Hg.), Thea­ter­le­xi­kon der Schweiz. Band 3, Zü­rich 2005, S. 2157-2158..
Ni­ckel, Gun­ther/Weiß, Ul­ri­ke, Carl Zuck­may­er 1896–1977, Mar­bach a. N. 1996.
Ni­ckel, Gun­ther, Zuck­may­er und Brecht, in: Jahr­buch der Deut­schen Schil­ler­ge­sell­schaft 41 (1997), S. 428–459.
Ni­ckel, Gun­ther, Carl Zuck­may­er und sei­ne Ver­le­ger von 1920 bis zur Rück­kehr aus dem Exil, in: Buch­han­dels­ge­schich­te. Auf­sät­ze, Re­zen­sio­nen und Be­rich­te zur Ge­schich­te des Buch­we­sens 1998/2, S. B84–B91; Nach­druck in: Zuck­may­er-Jahr­buch 3 (2000), S. 361–376.
Ni­ckel, Gun­ther/Ro­ter­mund, Er­win/Wa­ge­ner, Hans,, Zuck­may­er-Jahr­buch Band 1–4, St. Ing­bert 1998–2001, ab Band 5, Göt­tin­gen 2002 ff.
Stras­ser, Chris­ti­an, Carl Zuck­may­er. Deut­sche Künst­ler im Salz­bur­ger Exil 1933–1938, Wien/Köln/Wei­mar 1996.
Carl Zuck­may­er in Selbst­zeug­nis­sen und Bild­do­ku­men­ten, dar­ge­stellt von Tho­mas Ayck. Rein­bek 1977.
Carl Zuck­may­er. 1896-1977. „Ich woll­te nur Thea­ter ma­chen“. In Ver­bin­dung mit der Stadt Mainz und dem Land Rhein­land-Pfalz. Aus­stel­lung und Ka­ta­log: Gun­ther Ni­ckel und Ul­ri­ke Weiß, Mar­bach a.N. 1996. 

Auszeichnungen und Ehrungen (Auswahl)

1925: Kleist-Preis
1929: Ge­org-Büch­ner-Preis
1952: Goe­the-Preis der Stadt Frank­furt am Main
1952: Eh­ren­bür­ger sei­nes Ge­burts­or­tes Na­cken­heim
1953: Eh­ren­me­dail­le der Stadt Göt­tin­gen
1955: Gro­ßes Bun­des­ver­dienst­kreuz mit Stern
1955: Deut­scher Wein­kul­tur­preis
1957: Eh­ren­dok­tor der Uni­ver­si­tät Bonn
1960: Gro­ßer Ös­ter­rei­chi­scher Staats­preis für Li­te­ra­tur
1961: Eh­ren­bür­ger von Saas Fee
1962: Eh­ren­bür­ger­schaft von Mainz
1967: Eh­ren­bür­ger der Uni­ver­si­tät Hei­del­berg
1967: Pour le mé­ri­te für Wis­sen­schaf­ten und Küns­te
1968: Ös­ter­rei­chi­sches Eh­ren­zei­chen für Wis­sen­schaft und Kunst
1971: Eh­ren­ring der Stadt Wien
1972: Hein­rich-Hei­ne-Preis der Stadt Düs­sel­dorf
1975: Ring des Lan­des Salz­burg
1996: Brief­mar­ke der Deut­schen Post zu Eh­ren Carl Zuck­may­ers 1996 

Online

Ta­bel­la­ri­scher Le­bens­lauf im LeMO des DHM und HdG. [on­line]  
Buch­in­ger, Su­san­ne: Zwi­schen Hei­mat und Exil. Der rhein­hes­si­sche Schrift­stel­ler Carl Zuck­may­er, 2006. [on­line
Carl-Zuck­may­er-Ge­sell­schaft e.V. [on­line]

Werbeplakat für den Film 'Der Hauptmann von Köpenick' mit Heinz Rühmann, 1956.

 
Zitationshinweis

Bitte geben Sie beim Zitieren dieses Beitrags die exakte URL und das Datum Ihres Besuchs dieser Online-Adresse an.

Burtscheidt, Andreas, Carl Zuckmayer, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/carl-zuckmayer/DE-2086/lido/5d19d706521279.21615198 (abgerufen am 19.03.2024)