Biographie Maximilian Friedrich von Königsegg Zum Zeitpunkt des Todes von Erzbischof Clemens August stand die bayrische Linie der Wittelsbacher vor dem Aussterben, sein Neffe Kurfürst Maximilian III. Joseph (1727-1777) war der letzte männliche Vertreter. Nach fast zwei Jahrhunderten musste also im Jahr 1761 erstmals ein Kölner Erzbischof gewählt werden, der nicht aus dem Umfeld des Münchener Hofes stammte. Maximilian Friedrich von Königsegg-Rothenfels war dabei ein Kompromisskandidat, der allen unterschiedlichen Interessen gerecht wurde, schon allein dadurch, dass er selbst keine Ambitionen für eine persönliche Regentschaft zeigte. Diese überließ er gänzlich seinem Kanzler Caspar Anton von Belderbusch.
Biographie Maximilian Franz von Österreich Der Erzbischof und Kurfürst Maximilian Franz von Österreich steht für die in den letzten Jahrzehnten des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation sich durchsetzende Dominanz der österreichischen Habsburger auch in den Territorien. Diese war jedoch nur von kurzer Dauer, denn mit der Eroberung des linken Rheinlands durch die Franzosen im Jahr 1794 hörte das Erzstift Köln faktisch auf zu existieren; Maximilian Franz engagierte sich zwar für den Erhalt des Kurfürstentums, das ja auch Teile Westfalen umfasste, reüssierte dabei jedoch nicht. Die formelle Auflösung der geistlichen Fürstentümer durch den Reichsdeputationshauptschluss im Jahre 1803 erlebte der stark den Ideen der Aufklärung verbundene und reformfreudige Fürstbischof nicht mehr.
Biographie Georg Cassander Ungeachtet der seit 1555 im Augsburger Religionsfrieden reichsrechtlich zementierten konfessionellen Teilung in ein altgläubig-katholisches und ein protestantisches Lager – Reformierte wie Calvinisten und Zwinglianer blieben vom Friedensvertrag ausgenommen – gingen die Bemühungen um die Einheit der Kirche in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts durchaus noch weiter.
Biographie Johann Friedrich Karg von Bebenburg Seit dem Tod Erzbischof Ferdinands von Bayern erscheinen die politischen Berater und Weggefährten der Kölner Kurfürsten immer häufiger als die eigentlichen Lenker der Regierungsgeschäfte. Johann Friedrich Karg von Bebenburg ist ein herausragendes Beispiel des gelehrten Rates im sich immer mehr funktionalisierenden Verwaltungssystem Kurkölns im 17. Jahrhundert. Ganz seiner Aufgabe und seinem Herrn, dem Kurfürsten Joseph Clemens, verpflichtet, musste er letztlich hinter seinen eigenen Möglichkeiten zurückbleiben, das Exil des ungeliebten Regenten teilen und Anfeindungen gegen ihn abwehren.
Biographie Karl von Egmond Das Gebiet um das ehemalige Herzogtum Geldern im niederländisch-deutschen Grenzraum am Niederrhein gehört zu den in der Geschichte vielfach umkämpften Territorien. Gerade in der Frühen Neuzeit war es im Wettstreit der Großmächte Habsburg und Frankreich häufig Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen. Während der Regierungszeit Karl von Egmonds, der sein Herzogtum zunächst verlor, dann zurückeroberte, mit eisernem Willen verteidigte und es dann schließlich doch ganz aufgeben musste, verdichteten sich die komplexen Machtansprüche der großen Dynastien hier im Herzen Mitteleuropas an strategisch entscheidender Stelle.
Biographie Ruprecht von der Pfalz Nach dem fast 50-jährigen Episkopat Erzbischof Dietrich II. von Moers befand sich Kurköln am Rande des Ruins und in innenpolitischem Aufruhr. Dietrich war mit seiner aggressiven Expansionspolitik auf ganzer Linie gescheitert und hatte den Landständen ungewollt in die Hände gespielt, indem er beinahe alle landesherrlichen Besitztümer verpfändet und den Ständen damit indirekt verkauft hatte. Seinen Nachfolgern fehlte daher eine solide Machtbasis, entsprechend stark und selbstbewusst präsentierten sich die Stände - Domkapitel, Grafen, Ritter und Städte - gegenüber den künftigen Kurfürsten.
Biographie Bartholomäus Latomus Bartholomäus Heinrich Latomus gehört in die Reihe bedeutender humanistischer Gelehrter, die trotz immenser wissenschaftlicher Arbeit und hoher persönlicher Integrität häufig lediglich als „Zeitgenossen des Erasmus“ subsumiert werden. Dabei hätte sein Werdegang ihm durchaus erlaubt, eine auch im bleibenden Sinn führende Position unter den deutschen Humanisten einzunehmen, wenn er nicht in der zweiten Lebenshälfte so einseitig für die altgläubig-katholische Sache Partei ergriffen hätte.
Biographie Johannes Rethius Mit Johannes Rethius fasste der Jesuitenorden in der Reichsstadt Köln Fuß, obwohl diese genau das hatte verhindern wollen. Als akademischer Lehrer und Prediger verankerte er den Orden und sein Kölner Kolleg jedoch fest am Rhein. Dabei half ihm seine Zugehörigkeit zur Kölner Oberschicht ebenso wie seine Entschiedenheit in der Sache.
Biographie Jakob von Hoogstraten Mit „Inquisition“ verbinden sich häufig Vorstellungen mittelalterlicher Unrechtstribunale, besetzt mit fanatischen Glaubenskämpfern. So wird auch Jakob von Hoogstraten bereits im zeitgenössischen Urteil geradezu als Verkörperung eines rückwärtsgewandten Bösen stilisiert, ein Bild, das sich, da es überwiegend auf einer humanistischen Leinwand gemalt und damit in der Retrospektive als richtig empfunden wurde, bis in die neuere Forschung hinein findet. Tatsächlich stand von Hoogstraten mit seinen akademischen Kollegen im fortdauernden und unerbittlich geführten Streit um die richtige Lehre und durfte sich von daher keine bessere Meinung erhoffen.
Biographie Hartger Henot Am Kölner Rathausturm befindet sich eine im Jahr 1988 von der Frankfurter Bildhauerin Marianne Lüdicke (1919-2012) geschaffene Skulptur der Kölner Postmeisterin Katharina Henot, die im Jahr 1627 als Hexe verbrannt wurde und vor allem im 20. Jahrhundert als Opfer eines Unrechtsregimes zu neuen Ehren gekommen ist. Eine offizielle Rehabilitierung durch den Rat der Stadt Köln erfolgte am 28.6.2012 – fast 400 Jahre, nachdem der erste Versuch zur Reinwaschung des Namens von ihrem Bruder Hartger Henot unternommen worden war, der dafür seine erfolgreiche als Diplomat und im Kirchendienst beendete.