Arnold I. von Köln

Erzbischof von Köln (1138-1151)

Jennifer Striewski (Bonn)

Der Rolandsbogen, ehemaliges Burgfenster der Burg Rolandseck, Lithographie nach einer unbekannten Vorlage, vor 1837.

Ar­nold wur­de vor 1100 ge­bo­ren und ent­stamm­te wahr­schein­lich der rhei­ni­schen Adels­fa­mi­lie der Her­ren von Merx­heim. Vor sei­ner Amts­ein­set­zung war Ar­nold Propst des Stif­tes Sankt An­dre­as in Köln. Zu Be­ginn sei­nes Epis­ko­pats hat­te Ar­nold 1138 mit ei­nem Auf­stand der Köl­ner Bür­ger zu kämp­fen, in des­sen Ver­lauf er die Stadt be­la­gern las­sen muss­te. In der Fol­ge be­fes­tig­te und er­rich­te­te er ei­ni­ge Bur­gen des Erz­stifts, so bei­spiels­wei­se die Bur­gen Ro­lands­eck und Dra­chen­fels.

 

Nach dem To­de Kai­ser Lo­thars III. (1075-1137) un­ter­stütz­te Ar­nold I. die Kö­nigs­wahl Kon­rads III. (1093-1152). Die Krö­nung des Stau­fers am 7.3.1138 in Ko­blenz konn­te er je­doch nicht selbst voll­zie­hen, da er das Pal­li­um noch nicht emp­fan­gen hat­te. Die Bi­schofs­wei­he er­hielt Ar­nold I. am 3.4.1138. Im fol­gen­den Jahr krön­te er am 30.3.1139 die Ge­mah­lin Kon­rads III., Ger­trud von Sulz­bach (1114-1146), in Aa­chen zur Kö­ni­gin.

Als sich die Köl­ner Ju­den­ge­mein­de am Vor­abend des Zwei­ten Kreuz­zu­ges 1146 be­droht sah, ge­währ­te der Erz­bi­schof den Köl­ner Ju­den ge­gen Geld­zah­lun­gen Schutz auf der Fes­te Wol­ken­burg im Sie­ben­ge­bir­ge und ließ ei­nen Chris­ten hin­rich­ten, der zwei Ju­den ge­tö­tet hat­te.

Am 30.3.1147 krön­te Ar­nold I. Hein­rich (1137-1150), den Sohn Kon­rads III., in Aa­chen zum Mit­kö­nig. Im glei­chen Jahr emp­fing er Bern­hard von Clairvaux (1090 – 1153), der im Köl­ner Dom für den Zwei­ten Kreuz­zug pre­dig­te. Zwar nahm Ar­nold am 30.11.1147 in Trier am Emp­fang Papst Eu­gens III. (Pon­ti­fi­kat 1145-1153) teil, doch wur­de er auf dem Kon­zil von Reims 1148 der läs­si­gen Amts­füh­rung und der Si­mo­nie an­ge­klagt und vom Papst sus­pen­diert. Nach­dem der Papst Bitt­schrif­ten Kon­rads III. 1149 ab­ge­lehnt hat­te, reis­te Ar­nold 1150 nach Rom, um die Auf­he­bung sei­ner Sus­pen­die­rung zu er­rei­chen, muss­te al­ler­dings un­ver­rich­te­ter Din­ge wie­der ab­rei­sen. In der Fol­ge bil­de­te sich in Köln ge­gen den Erz­bi­schof ei­ne Op­po­si­ti­on, die ihn aber vor sei­nem Tod nicht mehr stür­zen konn­te.

Ar­nold I. starb am 3.4.1151 in Köln und wur­de in der Kir­che Sankt An­dre­as bei­ge­setzt.

Quellen

Die Re­ges­ten der Erz­bi­schö­fe von Köln im Mit­tel­al­ter, Band 2, be­arb. von Ri­chard Knip­ping, Bonn 1901, Nach­druck Düs­sel­dorf 1985, S. 55-84.

Literatur

Gre­be, Wil­helm, Erz­bi­schof Ar­nold I. von Köln in der Reichs- und Ter­ri­to­ri­al­po­li­tik, Köln 1969.
Gro­ten, Man­fred, Erz­bi­schof Ar­nold I. von Köln (1138–1151) = Ar­nold von Merx­heim?, in: Knopp, Gis­bert (Hg.), Rhein und Maas ver­bun­den. Fest­schrift für Se­ve­rin Cors­ten zum 65. Ge­burts­tag, Bonn 1985, S. 53-60.
Gro­ten, Man­fred, Un­ter­su­chun­gen zum Ur­kun­den­we­sen un­ter den Erz­bi­schö­fen Ar­nold I. und Ar­nold II. von Köln (1138–1156), in: Jahr­buch des Köl­ni­schen Ge­schichts­ver­eins 50 (1979), S. 11–38.
Oedi­ger, Fried­rich Wil­helm, Das Erz­bis­tum Köln von sei­nen An­fän­gen bis zum 12. Jahr­hun­dert (Ge­schich­te des Erz­bis­tums Köln 1), Köln 1964, Nach­druck 1971, S. 143–145.
Hil­len, Chris­ti­an, „Ar­nold I.“, in: Soé­ni­us, Ul­rich S./Wil­helm, Jür­gen (Hg.), Köl­ner Per­so­nen­le­xi­kon, Köln 2008, S. 32.

Online

Erz­bi­schof Ar­nold I. (In­ter­net­prä­senz des Köl­ner Do­mes). [On­line]

Burg Drachenfels, Kupferstich von Matthäus Merian (1593-1650), aus der Topographia archiepiscopatum Moguntiensis, Trevirensis et Coloniensis, Frankfurt 1646.

 
Zitationshinweis

Bitte geben Sie beim Zitieren dieses Beitrags die exakte URL und das Datum Ihres Besuchs dieser Online-Adresse an.

Striewski, Jennifer, Arnold I. von Köln, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/arnold-i.-von-koeln/DE-2086/lido/57adb19448a577.41450929 (abgerufen am 12.10.2024)