Biographie Änne Kaufmann Stefan Flesch (Düsseldorf) Anna Auguste (Änne, auch Aenne) Kaufmann zählt zu den „Pionierinnen im Pfarramt“. Von der Theologie Karl Barths geprägt und zeitlebens an den Barmer Thesen von 1934 orientiert, empfand sie sich selbst keineswegs als Feministin oder Frauenrechtlerin. Dennoch steht sie exemplarisch für die Erfahrungen der ersten Generation von Theologinnen, die bis in die 1970er Jahre hinein für die volle berufliche Gleichberechtigung in der Kirche kämpfen musste.
Biographie Andreas Hillgruber Guido Thiemeyer (Düsseldorf) Der Kölner Historiker Andreas Hillgruber zählt zu den bedeutendsten Vertretern der deutschen Geschichtswissenschaft in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sein Hauptforschungsgebiet war die Außenpolitik des Deutschen Reiches zwischen 1871 und 1945 mit einem Schwerpunkt auf der Geschichte des Zweiten Weltkrieges. Einer breiten Öffentlichkeit wurde Hillgruber bekannt, weil er im ‚Historikerstreit‘ der 1980er Jahre zu den vier vom Philosophen Jürgen Habermas (geb. 1929) angegriffenen Historikern zählte.
Biographie Willibert Lea Raith (Bonn) Willibert war von 870 bis 889 Erzbischof von Köln. Seine Amtszeit prägten Machtkämpfe der karolingischen Könige in Lotharingien und Plünderungszüge der Normannen. Er legte den Grundstein für die vierzigjährige Zugehörigkeit Kölns und des Rheinlands zum Ostfrankenreich, bis 911 der letzte Nachkomme der Karolinger starb. Willibert wurde als erster Erzbischof im Kölner Dom begraben.
Biographie Zvi Asaria (Hermann Helfgott) Sebastian Musch (Osnabrück) Zvi Asaria (bis 1948: Hermann Helfgott) war ein Rabbiner, der in den 1950er Jahren als geistiges Oberhaupt der Kölner Synagogengemeinde das rheinische Judentum der Nachkriegszeit geprägt hat und einen erheblichen Anteil am Wiederaufbau der zerstörten Kölner Gemeinde nach dem Holocaust hatte. Als Gemeinderabbiner in Köln und später als Landesrabbiner von Niedersachsen half er nicht nur die zerstörten Gemeinden wiederaufzubauen, sondern auch durch sein öffentliches Mahnen, die Erinnerung an den Holocaust in der deutschen Gesellschaft zu verankern.
Biographie Ida Noddack Lena Koch (Wesel) Im frühen 20. Jahrhundert waren die Naturwissenschaften fast ausnahmslos eine Männerdomäne. Die Beiträge der Frauen, die den Einschränkungen ihrer Zeit trotzten, sind jedoch von großer Bedeutung. Zu diesen bemerkenswerten Frauen zählt die Chemikerin Ida Noddack. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Walter Noddack (1893-1960) und dem Chemiker Otto Berg (1874-1939) entdeckte sie 1925 das nach ihrer rheinischen Heimat benannte Element Rhenium. Sie war zudem eine der ersten Wissenschaftler, die die Möglichkeit der Kernspaltung erkannten.