Thema Handeln auf Befehl des Führers. Die illegale und streng geheime Zwangssterilisation der „Rheinlandbastarde“ von 1937 und die Strafverfolgung der ärztlichen Täter nach 1945 Vor dem Landgericht Saarbrücken begann im August 1947 ein Strafprozess gegen drei Ärzte wegen „eines Verbrechens gegen die Menschlichkeit gemäß dem alliierten Kontrollratsgesetz Nr. 10 (KRG 10) von 1945“. Der Tatbestand der vorsätzlichen Körperverletzung mit anschließendem Verlust der Zeugungsfähigkeit, der den Ärzten in der Anklage zur Last gelegt wurde, lag schon ein Jahrzehnt zurück. Zur Tatzeit 1937 war die Zwangssterilisation von Kindern deutscher Frauen und afrikanischer Besatzungssoldaten aus der Zeit der Rheinlandbesetzung nach dem ersten Weltkrieg (1918-1926), den so genannten „Rheinlandbastarden“, nach dem Gesetz nicht zulässig und rein „rassenhygienisch“ und „erbbiologisch“ begründet.
Thema Das „schönste Weihnachtsgeschenk, was uns von unserer Führung aus gemacht werden konnte“? Die deutsche Ardennenoffensive im Dezember 1944 Am 15.12.1944 schien für Teile der westalliierten militärischen Führung die Lage an der deutschen Westfront derart ruhig, dass der Oberbefehlshaber der 21. Armeegruppe, der britische Feldmarschall Bernard L. Montgomery (1887-1976), bei seinem Oberbefehlshaber um Weihnachtsurlaub in der Heimat anfragte. Doch in den frühen Morgenstunden des folgenden Tages traten drei deutsche Armeen unterstützt von ungefähr 1.600 Artilleriegeschützen mit Schwerpunkt in den Ardennen auf einer Breite von circa 170 Kilometern zwischen Monschau und Echternach zur Offensive an.
Thema Der Prozess der nationalsozialistischen Umgestaltung des höheren Schulwesens im „Dritten Reich“ - das Beispiel des Landfermann-Gymnasiums in Duisburg Die Gestaltung und die Struktur des Bildungswesens sind stets eng verknüpft mit gesamtgesellschaftlichen Entwicklungsprozessen. Gerade die bewegte Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert illustriert die wechselvolle Beziehung zwischen Bildung und Politik. Vor allem im Bereich des höheren Schulwesens kollidierten im Laufe der Jahrzehnte immer wieder traditionelle Bildungskonzepte mit pädagogischen Modernisierungsbestrebungen.
Thema Der Eifelverein und seine NS-Vergangenheit Die Beschäftigung mit der Rolle des Eifelvereins in der Zeit des Nationalsozialismus hat eine lange Vorgeschichte, die mit dem Neuanfang des Eifelvereins 1948 begann. Aus diesem Jahr haben wir die ersten Nachrichten über Veranstaltungen des Eifelvereins und über die ersten Sommerfrischler nach dem Zweiten Weltkrieg. Im November 1948 erschien erstmals die Zeitschrift „Eifelland. Mitteilungsblatt des Eifelvereins“.
Thema Karl Leopold Kaufmann und der Eifelverein (1933-1938) Karl Leopold Kaufmann, Landrat in Malmedy und dann in Euskirchen, wurde 1904 zum Vorsitzenden des Eifelvereins gewählt und übte dieses Amt bis 1938 aus. Der Beitrag versucht, ein differenziertes Bild seiner Rolle bei der Gleichschaltung des mitgliederstarken Wander- und Kulturvereins herauszuarbeiten. Bei seinem Versuch, seinen traditionsreichen Verein zu retten, stellte er diesen in den Dienst der NS-Propaganda, die auf diese Weise auch konservative bürgerliche und katholische bäuerliche Kreise erreichte.
Thema Ein Museum für die Eifel. Der Erwerb der Genovevaburg in Mayen 1938 Im Jahr 1938 erwarb die Stadt Mayen die mitten in der Stadt, in Sichtweite des Marktplatzes gelegene sogenannte Genovevaburg aus Privatbesitz. Hintergrund des mit erheblicher finanzieller Unterstützung des Provinzialverbandes der Rheinprovinz ermöglichten Erwerbs war der beabsichtigte Ausbau des dort beheimateten Museums zu einem großem Landschaftsmuseum für das Gebiet der gesamten Eifel.
Thema Johann Leuer und der Aufstieg der NSDAP in Kaarst. Eine ortsgeschichtliche Spurensuche Johann Leuer (1870-1949) war von 1912 bis 1935 Bahnhofsvorsteher in Kaarst, einer der Gründer der NSDAP-Ortsgruppe Kaarst und von 1932 bis 1935 ihr erster Leiter. Leuer ist ein Beispiel für einen politisch interessierten und gesellschaftlich engagierten mittleren Beamten im katholisch geprägten ländlichen Raum, der sich während der Weimarer Zeit zunehmend radikalisierte und zu einem Pionier der örtlichen nationalsozialistischen Bewegung in Kaarst wurde.
Thema Die Kulturpolitik des Rheinischen Provinzialverbandes in der NS-Zeit. Eine Skizze Obwohl sich das Bild Preußens sehr stark gewandelt hat und sein ausgeprägter Kulturstaat in der historiographischen Betrachtung des Hohenzollernstaates neben den früher allzu präsenten Militär- und Beamtenstaat getreten ist, spielen die preußischen Provinzialverbände als kulturpolitische Akteure immer noch eine häufig unterbelichtete oder wenn überhaupt nur sehr randständige Rolle, und dies obwohl sie neben Integrationsfunktionen, der Infrastrukturbildung und Fürsorgeaufgaben nach dem Ersten Weltkrieg auch zunehmend kulturelle Tätigkeiten wie die Förderung von Kunst und Wissenschaft wahrnahmen.
Thema Die Dürener SA im Schlaglicht der Reichsgeschichte „Solange wir hier sind, sind wir Polizei.“ Dies äußerten im April 1934 auf einer örtlichen Festlichkeit mehrere SA-Männer aus Kreuzau während einer polizeilichen Maßnahme gegen einen ihrer SA-Kameraden. Den anwesenden Polizisten sprachen sie damit jegliche Exekutivgewalt ab. Diese Situation ist ein symptomatisches Beispiel für das allgemein verbreitete Bild der SA, die als Schlägertruppe vor allem in den letzten Jahren der Weimarer Republik und auch später im nationalsozialistischen Deutschland ohne Angst vor einer Strafverfolgung agieren konnte, wie es ihr gefiel. Dem gegenüber sind die inneren Verhältnisse der SA und ihre Stellung in der Gesellschaft nach dem sogenannten „Röhm-Putsch“ im Juni 1934 weniger bekannt. Für Düren existiert bisweilen lediglich eine Gesamtdarstellung der nationalsozialistischen Zeit von 1930 bis 1945, in der die Handlungen von einzelnen SA-Männern wie auch ganzer SA-Stürme nur eine untergeordnete Rolle spielen und im Rahmen eines größeren Gesamtzusammenhangs beleuchtet werden. Ziel dieses Aufsatzes ist es, eine schlaglichtartige Darstellung der Dürener SA-Standarte und der ihr untergeordneten SA-Stürme zu liefern, wobei vor allem bedeutende Momente der Reichsgeschichte wie auch der Lokalhistorie als Schlaglichter dienen sollen.
Thema Die Remilitarisierung des Rheinlands am 7. März 1936 Am Morgen des 7.3.1936 marschierten deutsche Streitkräfte in die entmilitarisierte Zone im Rheinland ein. Dies stellte eine grobe internationale Rechtsverletzung dar, denn Deutschland durfte nach den geltenden Verträgen dort keine militärische Präsenz haben. Die Wehrmachtssoldaten, insgesamt 19 Bataillone Infanterie und 13 Artillerieabteilungen, unterstützt von 30.000 Mann Landespolizei, stießen in mehreren Kolonnen zum Rhein vor.