Biographie Peter Hintze Der Christliche Demokrat Peter Hintze bekleidete mehr als drei Jahrzehnte lang verschiedene Ämter in Partei, Parlament und Regierung und gestaltete dabei die Politik in Deutschland mit. Er ist vor allem durch seine Arbeit als letzter CDU-Generalsekretär Helmut Kohls (1930-2017) bekannt geworden. Der studierte Theologe hatte es an der Seite des übermächtigen Kohl nicht leicht. Bei kaum einem Politiker ist der Unterschied zwischen öffentlicher Wahrnehmung und wahrer Bedeutung größer als bei ihm.
Biographie Willi Eichler Nur wenigen Eingeweihten in der SPD ist Willi Eichler heute noch ein Begriff. Dabei war er einer der wichtigsten Vordenker der SPD in der Nachkriegszeit und hat entscheidend zur Programmatik der Partei beigetragen. Die Wahlsiege Willy Brandts (1913-1992, Bundeskanzler 1969-1974) wären ohne ihn kaum denkbar gewesen. Rheinländer wurde er eher durch Zufall, verbrachte dann aber seine zweite Lebenshälfte in Köln und Bonn.
Biographie Hermann Freiherr von Lüninck Hermann Joseph Antonius Maria Freiherr von Lüninck wurde am 3.5.1893 auf Haus Ostwig (heute Gemeinde Bestwig) im ehemaligen Kreis Meschede geboren. Seine Eltern waren der Rittergutsbesitzer Karl Freiherr von Lüninck (1856–1921) und Anna-Maria, geborene von Mallinckrodt (1869–1957). Die Familie war katholisch. Hermann heiratete 1925 in Lüdinghausen Bertha Gräfin von Westerholt zu Gysenberg (1897–1945). Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor. Die beruflichen Wege Hermanns und seines älteren Bruders Ferdinand (1888–1944) weisen teils verblüffende Parallelen auf: Beide waren in der Weimarer Zeit hohe Funktionäre landwirtschaftlicher Organisationen, beide wurden im Frühjahr 1933 zu Oberpräsidenten ernannt, beide waren 1944 im Widerstand.
Biographie Johannes Bell Johannes Bell war Jurist und betätigte sich frühzeitig in der Zentrumspartei, Von 1908 bis 1921 gehörte er dem preußischen Landtag und von 1912 bis 1933 dem Deutschen Reichstag an, dessen Vizepräsident er von 1920 bis 1926 war. Er war 1919 der einzige Reichskolonialminister der Weimarer Republik, von Juni 1919 bis Ende April 1920 deren erster Reichsverkehrsminister.
Biographie Franz Binz Franz Binz war, wie Walter H. Pehle in seiner bis zum heutigen Tag fast unbeachteten Dissertation bereits vor mehr als 30 Jahren zu Recht festgestellt hat, der einzige NSDAP-Kreisleiter aus dem Regierungsbezirk Aachen, der auf eine überregionale Parteikarriere verweisen konnte, indem er im September 1943 zu einem der vier kommissarisch bestellten Gauarbeitsamtspräsidenten im Deutschen Reich avancierte.
Biographie Carl Leopold Reichsgraf von Belderbusch Carl Leopold Reichsgraf von Belderbusch war ein Neffe des kurkölnischen Ersten Ministers Caspar Anton von Belderbusch. Zunächst als dessen Haupterbe vorgesehen, führte sein von Skandalen und Intrigen beherrschtes Privatleben zum Zerwürfnis mit dem mächtigen Onkel. Von diesem wurde er in den 1780er Jahren von Bonn nach Paris abgeschoben, wo er unter der Herrschaft Napoleon Bonapartes (1769-1814) zu einem einflussreichen Staatsbeamten und Senator aufstieg.
Biographie Peter Beier Peter Beier war eine der profiliertesten Persönlichkeiten des rheinischen Protestantismus im 20. Jahrhundert. Er trat für ein Christentum ein, das weniger religiösen Dogmen verhaftet sein, sondern sich den Problemen der Zeit öffnen sollte. In einer Reihe von Zeitfragen positionierte er sich, wie beispielsweise in der Frage einer weiteren Raketennachrüstung Anfang der 1980er Jahre, die er ablehnte. Solche politischen Optionen machten ihn ebenso angreifbar wie glaubwürdig, aber auch weit über das Rheinland hinaus bekannt.
Biographie Carmen Sylva Carmen Sylva war das Künstlerpseudonym der Elisabeth Prinzessin zu Wied, der Fürstin und späteren rumänischen Königin Elisabeth I. Ihr Leben war geprägt von ihrem Einsatz für die Kulturbildung in ihrer rheinischen Heimat und in Rumänien. Sie war daneben selbst künstlerisch tätig, vornehmlich als Dichterin, aber auch in der Malerei.
Biographie Karl Trimborn Karl Trimborn war Jurist und Politiker der katholischen Zentrumspartei im wilhelminischen Deutschland und in der Weimarer Republik. Neben seiner parteipolitischen und parlamentarischen Arbeit war er Mitherausgeber verschiedener Zeitungen und aktiv im Verbandskatholizismus tätig. Sein Wirken als Sozialpolitiker fand Anerkennung auch über die Parteigrenzen hinaus. Nach dem Ersten Weltkrieg übernahm er 1920 als erster Rheinländer das Amt des Vorsitzenden der deutschen Zentrumspartei.
Biographie Ludolf Camphausen Ludolf Camphausen zählt zu den zentralen Figuren des rheinischen Liberalismus im Vormärz. Einer Kaufmannsfamilie entstammend, erwarb er sich in den 1830er Jahren durch seine Kompetenzen auf den Gebieten der Wirtschafts- und Verkehrspolitik, aber auch als erfolgreicher Unternehmer ein hohes Ansehen. Im März 1848 in das Amt des preußischen Ministerpräsidenten berufen, war er vor allem um einen Ausgleich zwischen den rivalisierenden politischen Gruppierungen in Deutschland bemüht, worin ihm jedoch kein Erfolg beschieden war.