Zu den Kapiteln
Clément Moreau war ein politisch engagierter, dem Sozialismus nahestehender Graphiker und Karikaturist, der in seinem Werk immer wieder die Macht der Herrschenden kritisch thematisierte.
Clément Moreau, mit bürgerlichem Namen Carl Josef Meffert (genannt Jupp), wurde am 26.3.1903 als ältestes von drei Kindern der Ladengehilfin Gertrude Schmidt (gestorben bei der Geburt des dritten Kindes 1919) und des verheirateten Postbeamten Joseph Meffert (1873-nach 1950), katholischer Konfession, in Koblenz geboren. Die außereheliche Geburt bedeutete seinerzeit einen gesellschaftlichen Makel. Joseph Meffert adoptierte seinen Sohn 1905, ließ ihn aber mit elf Jahren, kurz vor Beginn des Ersten Weltkriegs, in die Fürsorgeerziehung einweisen, zuerst bei den „Ehrwürdigen Brüdern der christlichen Liebe“ in der Anstalt Warburg und danach in Burgsteinfurt in Westfalen. Die Zöglinge erhielten nur wenige Stunden Schulunterricht, die meiste Zeit mussten sie auf dem Feld oder in umliegenden Rüstungsfabriken arbeiten. 14mal versuchte Carl den unmenschlichen Verhältnissen dort zu entfliehen und bei seiner Mutter Schutz zu suchen, doch diese Ausreissversuche scheiterten und hatten harte Strafen zur Konsequenz. Seine Erlebnisse verarbeitete er ausdrucksstark in dem zwanzigteiligen Linolschnittzyklus „Fürsorgeerziehung“ 1928/1929.
Nach dem Ersten Weltkrieg floh Carl erneut aus der Anstalt und zeigte die katholische Leitung wegen ihrer Misshandlungen beim Landeshauptmann in Münster an, was die Verhaftung einiger der christlichen Brüder zu Folge hat. Zurück bei seinem Vater begann Carl 1919 eine Lehre als Anstreicher, die er nach einem halben Jahr abbrach. Von da an trieb er sich herum und fand in Alfons Goldschmidt (1879-1940) eine Bezugsperson, von der er später sagte „…die Bekanntschaft mit diesem Manne war für mich der erste Schritt zu einer menschlichen Entwicklung“[1]. Er schloss sich den Spartakisten an, in deren Dienst er Plakate malte und Ausweise fälschte. Aufgrund der Anzeige seines Vaters, der militärischer Leiter der so genannten Ordnungswehr war, einem Organ der Konterrevolution, wurde er 1920 im Haus seiner Stiefmutter verhaftet und von einem Standgericht zu sechs Jahren Haft verurteilt, von denen er drei Jahre und vier Monate im Zuchthaus Wehrl in Einzelhaft absaß.
Nach seiner Entlassung nahm er 1924 ein Volontariat als Kirchen- und Dekorationsmaler auf; hier konnte er im Kreis gebildeter Kollegen viel Erfahrung sammeln und gewann zwei Preise für die Ausführung einer Friedhofskapelle und einer Synagoge. Anschließend nahm er Unterricht an der Kunstgewerbeschule Köln. Hier knüpfte er im Kreis der „Kölner Progressiven“ erste Kontakte zur Kunstszene und schaffte Karikaturen, unter anderem von Konrad Adenauer, für die kommunistische Tageszeitung. In Köln traf er auch mit dem Theaterregisseur Hans Rodenberg (1895-1978) zusammen und wurde Mitglied seiner nächtlichen Agitprop-Spieltrupps.
1926 heiratete Carl Meffert in Koblenz Augusta Baitzel (1904-1930), Tochter des Großkaufmanns Florian Baitzel (1871-1944) und der Angelika Dott (1873-1933), die gemeinsame Tochter nannten sie Karen. Eine Zusammenführung von Vater und Tochter in Argentinien wurde zur Zeit des Nationalsozialismus verhindert. 1953 widmete er ihr eine kleine Ölstudie, mit den Worten: FRIEDENSRICHTER AUS HUMAHUACO, EINE STUDIE FÜR DIE KAREN VON DEINEM VATER LIEBE KAREN ES IST EINE KLEINE STUDIE VON EINEM INDIO IN LIEBE DEIN VATER.
1926 siedelte Carl Meffert nach Berlin über und schlug sich mit graphischen Gelegenheitsarbeiten und dem Preisschilderschreiben auf Wochenmärkten durch. Hier nahm er auch Kontakt zu Käthe Kollwitz (1867-1945) auf, bei der er sich mit seinen Illustrationen zu Fodor Gladkovs Roman „Zement“ und seiner Mappe „Hamburg“, der den Arbeiteraufstand von 1923 thematisiert, als Schüler bewarb. Käthe Kollwitz nahm ihn auf und empfahl ihn dann an Emil Orlik (1870-1932) und Heinrich Vogeler (1872-1942) weiter.
Der zu dieser Zeit bereits Morphium abhängige Künstler, der wegen eines Diebstahls von der Polizei gestellt wurde, versuchte sich durch einen Schuss in die Brust das Leben zu nehmen. Die Verletzung war jedoch nicht lebensgefährlich. Es folgte eine Inhaftierung. Heinrich Vogeler und Käthe Kollwitz beauftragten auf Rat eines Anwalts einen Psychiater, der die Unzurechnungsfähigkeit von Carl feststellte und ihn in eine psychiatrische Anstalt einwies, die er nach einigen Wochen aufgrund der Fürsprache namhafter Künstler und Mäzene wieder verlassen konnte. Zwischen ihm und Vogelers junger Frau Sonja Marchlewska (1898-1983) entwickelt sich in der Folgezeit eine leidenschaftliche Liebesaffäre und Carl wohnte ein Jahr bei den Vogelers in der Bruno Taut Siedlung in Britz (Berlin). Er knüpft in dieser Zeit zahlreiche Kontakte zur Berliner Kunstszene, unter anderem zu dem anarchistischen Dichter und Publizisten Erich Mühsam (1878-1931) und dem Maler und Graphiker John Heartfield (1891-1968). 1928 wurde er Mitglied der „Asso“ (Assoziation Revolutionärer bildender Künstler Deutschlands). In diesen Berliner Jahren schaffte er neben „Führsorgeerziehung“ die großen autobiographischen Zyklen „Erwerbslose Jugend“ (1928), „Deine Schwester“ (1928), und „Die Welt von Unten“ (1928/1929), die bis heute ihre Aussagekraft nicht verloren haben.
1930 nahm sich seine Frau Auguste, von der er getrennt lebte, das Leben. Die kleine Tochter wuchs in der Familie der Mutter auf. Carl Meffert reiste nach einem Aufenthalt 1929 erneut nach Paris, um für die Wochenzeitschrift „Monde“ zu zeichnen. 1931 zog Meffert zusammen mit seiner Freundin, der kommunistischen Zeichnerin Helen Ernst (1904-1948), Heinrich Vogel, dem Graphiker Heinz Lohmar (1900-1976) und dessen Frau, der Malerin Erna Yoshida Blenk (1913-1996) und deren Mann, dem Maler Eugen Früh (1914-1975) sowie dem Maler Heinz Otto und dessen Freundin Gudrun Engels, in die Schweiz. Über Heinrich Vogeler hatte Carl von der alternativen Wohn- und Künstlerkooperative „Fontana Martina“ (eine Fortsetzung des von Vogeler geründeten „Barkenhofs“ in Worpswede) des Berner Buchdruckers und Sozialutopisten Fritz Jordi (1885-1938), erfahren und sich entschlossen, am Aufbau mitzuwirken. Jordi hatte 1923 das verlassene Dorf Fontana Martina oberhalb von Ronco im Tessin gekauft und 1928 mit dem Siedlungsprojekt begonnen. Im Oktober 1931 erschien die erste Nummer der Halbmonats-Zeitschrift „Fontana Martina“, zu dem Meffert das Titelblatt schnitt, im Vordergrund er selbst mit entblößtem Oberkörper und einer Kiste Zwiebeln in Händen, im Hintergrund, mitten im Gemüsegarten, Fritz Jordi. Die Zeitschrift, die neben Siedlungsfragen politische und antifaschistische Artikel publizierte, wurde von Meffert zwischen Oktober 1931 und November 1932 mit zahlreichen Holz- und Linolschnitten illustriert. In Fontana-Martina lernte er auch den italienischen Dichter und Emigranten Ignazio Silone (1900-1978) kennen, dessen Romane er später bebilderte.
Carl Meffert verließ die Schweiz aber wieder, um „näher bei den Arbeiterzeitungen zu sein“, das Siedlungsprojekt erschien ihm zu idealistisch. Im März 1933 war er in Berlin anzutreffen, musste aber vor den Nationalsozialisten fliehen. Am Badischen Bahnhof in Basel entging er nur knapp einer Verhaftung durch die Gestapo wegen antifaschistischer Tätigkeit; sein Gepäck mit seinem Werk aus der Berliner Zeit, Zeichnungen und Erstdrucke, musste er zurücklassen. Ohne Ausweispapiere wurde Meffert auch von den Schweizer Behörden gesucht, schaffte als illegaler politischer Emigrant aber auch weiterhin Gebrauchsgraphiken für die Schweizer Arbeiterschaft und gegen den Faschismus. Im „Zelt-Haus“ am Stauffacher in Zürich kam er unter und lernte hier seine zweite Frau, die engagierte Antifaschistin und Begründerin einer Hilfszentrale für Deutsche Emigranten, Nelly Guggenbühl (1904-1999), Tochter des Versicherungsgeneralagenten Carl Guggenbühl-Giger (1872-1964) und Helen Giger (1878-1964) kennen. Als Pseudonym wählte er den Geburtsnamen seiner Großmutter und nannte sich fortan Clément Moreau (Initialen CM). In den beiden Schweizer Exiljahren arbeitete er für den Basler „Vorwärts“ und für die Gewerkschaftspresse. Er entwarf Buchillustrationen und Umschläge für den Züricher Verlag Oprecht und Helbig.
1935 reiste er mit einem Nansenpass, einem Ausweis für Staatenlose, in das Argentinische Exil. Kurze Zeit später folgt ihm Nelly, die er noch im gleichen Jahr in Buenos Aires heiratete. 1936 kam Tochter Argentina (Tina) zur Welt, sechs Jahre später Sohn Claudio. Nelly arbeitete an der Uniklinik als Assistentin einer Kinderpsychologin, während Carl bis 1937 an der Pestalozzi-Schule unterrichtete; hier begegnete er dem sozialistischen Ex-Politiker, Pädagogen, Journalisten und Publizisten August Siemsen (1848-1958) und verlegte mit ihm zusammen ein von ihm illustriertes Lesebuch: „Deutsche Gedichte von Goethe bis Brecht“. Für das argentinische Tagblatt und andere namhafte Zeitungen schaffte er während der Kriegsjahre zahlreiche politische, scharf pointierte Karikaturen. 1937 demaskierten seine antifaschistischen Zeichnungen Adolf Hitlers (1889-1945) „Mein Kampf“. Im gleichen Jahr begann er seine über 200-teilige Linolschnittfolge „La comedia humana“ („Nacht über Deutschland“), die zu den wichtigsten Werken der Exilkunst gehört. Hier verarbeitete er neben allgemeingültigen Szenen die durch das NS-Regime geprägt wurden, wie Furcht, Denunziation, Verhör und Haft, die politische Ermordung seines Freundes Erich Mühsam und seine eigenen Ängste, die er auf der Flucht aus Deutschland und als staatenloser Emigrant in der Schweiz empfunden hatte.
Mit den Machthabern in Argentinien geriet Moreau nach dem Zweiten Weltkrieg immer wieder aneinander, da er sich in seinen Graphiken zunehmend argentinischen Missständen zuwandte. Ständig hatte er mit Zensur zu kämpfen und musste Schikanen gegen seine Familie erdulden.1947/1948 zwang man ihn unter dem Vorwand, als Werbefachmann die Region für den Tourismus zu erschließen, zu einem mehrmonatigen Aufenthalt Jujuy in den Anden. Hier entstanden viele Zeichnungen und Linolschnitte, die das Leben der Indios zum Thema haben. 1949 wurde er wegen der Unterstützung antiperonistischer Organisationen nach Patagonien verbannt und flohn ins Exil nach Uruguay. Er lebte ein Jahr in Montevideo, bevor er nach Buenos Aires zurückkehrte.
Seit 1958, während der Regierungszeit von Arturo Frondizi (1908-1995), leitete Clément Moreau das Amt für Öffentlichkeitsarbeit bei einem staatlichen Entwicklungsprojekt in der Provinz Chaco, klärte die Indianer über Gesundheitsfragen auf und beteiligte sich am Aufbau der Universität Resistencia, wo er eine Stelle als Professor für Bildende Kunst übernahm.
1961 besuchte Clément Moreau, gesundheitlich stark, zum ersten Mal nach 26 Jahren wieder die Schweiz, zum einen, um dort wegen seiner Morphiumsucht in eine Entzugsklinik zu gehen, zum andern, um Lehrer zu suchen, die bereit waren, in Argentinien zu unterrichten.
Am 28.3.1962 übernahm in Argentinien das Militär die Macht und machte es ihm unmöglich, zurückzukehren. Er musste erneut ein Exil akzeptieren, diesmal die Schweiz. Nelly verkaufte das Haus in Argentinien und organisierte die Ausreise, die sie zusammen mit Tochter Tina und der erst wenige Wochen alten Enkelin 1964 antrat. Das gesamte Werk von Clément Moreau nahm sie mit und rettete es so vor Zerstörung und dem Vergessen. Der Künstler lebte inzwischen bei seiner neuen Lebensgefährtin Margherita Brenner, die er bereits 1931 kennen gelernt hatte, in Zürich. Er arbeitete als Zeichenlehrer an der Schule für Gestaltung in St. Gallen (1967-1981), als Theaterzeichner am Schauspielhaus Zürich, lieferte Graphiken für Deutsche und Schweizer Zeitungen; außerdem betätigte er sich als Arbeitstherapeut in psychiatrischen Kliniken. Nelly baute indessen zusammen mit einem Psychiater den Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienst in St. Gallen auf.
Ende der 1960er, Anfang der 70er Jahre wurden die Werke von Clément Moreau in der Öffentlichkeit verstärkt wahrgenommen und geachtet. Er selbst verstand sich weniger als Künstler, denn als Gebrauchsgraphiker, der die klare lineare Sprache in seinen Zeichnungen und Linolschnitten immer wieder dazu einsetzte, einerseits das Menschliche und Schicksalhafte, andererseits soziale Not und politische Unterdrückung darzustellen und einer breiten Öffentlichkeit, in Argentinien auch der des Lesens nicht mächtigen Einwohner, näher zu bringen.
1978, zu seinem 75-jährigen Geburtstag, wurde sein Werk in großen Retrospektiven in Berlin (Kunstamt Kreuzberg, 17.3.-30.4.1978), Zürich und St. Gallen gewürdigt; von der Stadt St. Gallen erhielt er auch eine Auszeichnung.
1984 gründete Clément Moreau zusammen mit seiner Frau Nelly Guggenbühl, seiner Tochter Argentina Meffert, seinem Sohn Claudio Meffert und seiner Lebensgefährtin Margherita Brenner in Zürich die Stiftung Clément Moreau „im Sinne der Arbeit von Clément Moreau und jener Maler und Grafiker, die mit ihrem Werk einen Beitrag zum Kampf gegen Unterdrückung und zur Befreiung des Menschen erbringen“.
In seinem letzten Lebensjahrzehnt wurde das Werk von Clément Moreau mit zahlreichen Preisen bedacht: 1983 Kulturpreis der Stadt Koblenz, 1987 Kulturpreis des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes, 1988 Kulturpreis des Deutschen Gewerkschaftsbundes.
Das bewegte Leben von Clément Moreau, immer wieder geprägt von Phasen der Unsicherheit und existenziellen Bedrohung, getragen von nimmermüden sozialpolitischem Engagement, endete am 27.12.1988 im Alter von 85 Jahren in Sirnach. Er selbst hat sich bei der Frage nach seinem Beruf als „Emigrant“ bezeichnet.
Werke (Auswahl)
1927 – Hamburg, 6 bezeichnete und signierte Linolschnitte, Verlag Junge Garde Berlin.
1927/28 – Zement, 9 bezeichnete und signierte Linolschnitte, Galerie Neumann-Nierendorf, Berlin.
1928 – Deine Schwester, 7 bezeichnete und signierte Linolschnitte, im Auftrag des Gelehrten und Kunstsammlers Eduard Fuchs (1870-1940), Galerie Neumann-Nierendorf, Berlin.
1928 – Erwerbslose Jugend, 6 bezeichnete und signierte Linolschnitte, mit einem Vorwort von Käthe Kollwitz, Galerie Neumann-Nierendorf, Berlin. [Neuausgabe: Clément Moreau/Carl Meffert, Frühe Arbeiten, 5 Grafikfolgen von C.M. Limmat Verlag Genossenschaft 1983].
1928/1929 – Die Welt von Unten, 3 Linolschnittfolgen [Neuausgabe: „die welt von unten“, drei Linolschnittfolgen aus den Jahren 1928/29, LitPol Verlagsgesellschaft mbh Berlin 1978.
1928/1929 – Fürsorgeerziehung, 19 bezeichnete und signierte Linolschnitte, Galerie Neumann-Nierendorf, Berlin. [Neuausgabe online: www.kinderheime-schweiz.ch/de/pdf/clement_moreau_linolschnittzyklus_fuersorgeerziehung_1929.pdf].
1932 – Proletarische Kunst, 15 bezeichnete und signierte Linolschnitte, Verlag der Genossenschafts-Buchdruckerei, Basel. [Neuausgabe: Proletarische Kunst, Karl Meffert, Mappe, erweiterte Neuausgabe mit einer Einleitung von Dietger Pforte, LitPol Verlagsgesellschaft mbh Berlin 1979].
1931 – Eine Liebesgeschichte, 5 Linolschnitte, Margit Heuberger-Brenner gewidmet in Adelboden am 22. Mai 1931. [Neuausgabe in einer Mappe, faksimiliert, Druck auf handgeschöpftem Zumaka-Japanpapier, Auflage 50 Exemplare, hg. v. Thomas Miller 1991].
1931/1932 - Fontana Martina, 13 signierte Linolschnitte, Druckerei des „Vorwärts“, der Schweizer KP [Ausgabe: Fontana Martina, vollständiger Faksimile-Druck der von Fritz Jordi und Heinrich Vogeler 1931/32 in Ronco S/Ascona herausgegebenen Halbmonatsschrift. Anabas-Verlag, Gießen/Lahn 1976, 2. Auflage 1981].
Um 1932 – Illustrationen zu Fodor Gladkows Roman „Neue Erde“, 5 Linolschnitte, gedruckt in Fontana Martina, Erstveröffentlichung in der Zeitschrift „Monde“ in Paris.
1932/1933 Bleischnitte für den Baseler „Vorwärts“, unter anderm sein vieldiskutiertes Bild „Der zweite Mann“.
1932/1933 - Tagebuch des Spions Edward Kent, 8 signierte Bleischnitte, Illustrationen zu dem gleichnamigen Buch von Nikolaj G. Smirnov, in Fortsetzungen vom 31.10.1932-31.1.1933 im Baseler „Vorwärts“ erschienen. [Erstausgabe: Internationale Arbeiterhilfe Berlin].
1933 – Großstadtbilder, 10 signierte Linolschnitte, Büchergilde Gutenberg, Zürich-Wien-Prag.
1934 – Erich Mühsam zum Gedächtnis, Linolschnitt auf Japanpapier, erschienen in „Der öffentliche Dienst“ (VPOD),10.8.1934, Nr. 32.
1933/1934 - Illustrationen zu Ignazio Silone „Fontamare“, ital. 1933, franz. 1935, dt. 1944 und 1947 und „Die Reise nach Paris“, dt. 1934, argent. 1935, engl. 1935. Linolschnitte [Neuausgabe: Clément Moreau, Linolschnitte zu Ignazio Silone, in einer Mappe mit einem Vorwort von Guido Magnaguagno, LitPol Verlagsgesellschaft mbh Berlin 1980].
1935/1937 – „Wer Wind sät, wird Sturm ernten“, 31 Zeichnungen und Linolschnitte zum spanischen Bürgerkrieg.
Um 1936 – 20 grabados de Clément Moreau, 20 signierte Linolschnitte, Buenos Aires, Ediciones Iman.
1937-1938 -La comedia humana / Nacht über Deutschland, 107 Linolschnitte auf Japanpapier, Erstveröffentlichung im „Argentinischen Tageblatt“ und ARGENTINA LIBRE 1940 [Neuausgabe: Clément Moreau, Nacht über Deutschland, 107 Linolschnitte aus den Jahren 1937-1938, Vorwort von Heinrich Böll, Verlag Neue Münchner Galerie 1976. Neuauflage: Clément Moreau, Nacht über Deutschland, 107 Linolschnitte aus den Jahren 1937-1938, Lübeck 2009, online unter: www.clement-moreau.ch/werkschau.htm ].
Um 1937 – Mein Kampf, Texto de Adolfo Hitler, Zyklus von über 100 Zeichnungen in Argentinischen Zeitungen veröffentlicht. [Neuausgabe: „Mein Kampf“, Text von Adolf Hitler, Vorwort von Max Frisch, Zeichnungen von Clément Moreau, Verlag Neue Münchner Galerie 1975. Türkische Ausgabe, HAVASS Yayinlari, Birinci Baski, Aralik 1977. Französische Ausgabe, Collection Combat Culturel 2, Syros, Paris 1976].
1938 – Contra el nazismo y el fascismo, 26 Zeichnungen sowie 4 Linol/ Bleischnitte, Buenos Aires, Argentinisches Tageblatt.
1935–1945 Mit dem Zeichenstift gegen den Faschismus [Neuausgabe: Mit dem Zeichenstift gegen den Faschismus, 99 ausgewählte politische Karikaturen aus den Jahren 1935-1945, Auswahl und Vorwort von Guido Magnaguagno, LitPol Verlagsgesellschaft mbh Berlin 1979].
Um 1941 – El que siembra viento recoge tempestades, 31 signierte Zeichnungen und 18 Textseiten.
1943 – „Der Ritt nach Osten“, „Sic transit gloria mundi“, „Das Lied des Wolgaschiffers“, „Aschermittwoch“, „Ostern in Tunis“, Pinselzeichnungen, veröffentlicht in La Revue Argentine: „Clément Moreau, caricaturiste de guerre“ von Eduardo Mallea.
1960 – Argentina, 12 signierte Linolschnitte über das Leben der Indios, 1973 in Zürich publiziert.
1963 – El chaco, 12 signierte Linolschnitte, Zürich.
1979 – Die Brücke im Dschungel, 21 signierte Linolschnitte, Büchergilde Gutenberg, Zürich/Frankfurt/Wien.
1983 – Illustrationen zu Alfred Hutchinson, Annie – die Wäscherin, Anti-Apartheid Bewegung der Schweiz, Zürich 1983, Nachdruck 1986.
Gemälde
1947 – Straße in Humahuaca, Öl auf Holz, 42 x 32 cm, Privatbesitz.
1949 – Karneval in Humahuaca, Mischtechnik auf Papier, 35,5 x 52,5 cm, Dauerleihgabe aus Privatbesitz, Mittelrhein Museum Koblenz, Inv. Nr. LG019_001.
1953 – Der Friedensrichter aus Humahuaca, Öl auf Leinwand, 27 x 20 cm, mit einer Widmung des Künstlers an seine Tochter Karen, Privatbesitz.
1957 – Indianische Familie, Tempera, 52 x 35cm, Privatbesitz.
1960 – Musikanten, Aquarell, 34 x 33 cm, Privatbesitz.
Literatur
Brack-Zahner, Bernhard, Nichts Menschliches ist mir fremd – Das Leben von Nelly Meffert-Guggenbühl, St. Gallen 2004. Auszug unter: www.ila-web.de/lebenswege/schicksalmeffert.htm
Clément Moreau/Carl Meffert, Grafik für den Mitmenschen, mit einem unvollständigen Werkverzeichnis. Neue Gesellschaft für bildende Kunst und Kunstamt Kreuzberg, Berlin 1978.
Käthe Kollwitz/Clément Moreau, Katalog der Ausstellung Künstlerhaus Metternich, Koblenz 1989, Käthe-Kollwitz-Museum Berlin 1990, Mittelrhein-Museum Koblenz 1989.
Mittenzwei, Werner, Clement Moreau – Ein Leben auf der Suche nach der Brüderlichkeit des Menschen, Berlin 1977.
Müller-Strunk, Marion, Leben mit Clément Moreau, Ästhetisches Handeln als Prozess der Solidarität, Diss. Berlin 1981.
Müller-Strunk, Marion, Clément Moreau, Im Auftrag meiner Neugier, Zürich 1987.
Online
Website der Stiftung Cléments Moreau. [online]
Moreau, Clément, Linolschnittfolge Fürsorgeerziehung. [online]
Peters, Dorothea, Moreau, Clément, Neue Deutsche Biographie (NDB) 18, Berlin 1997, S. 94-96. [online]
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Steger, Denise, Clément Moreau, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/cl%25C3%25A9ment-moreau/DE-2086/lido/5d889b548e5127.69466159 (abgerufen am 06.12.2024)