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Heinz Günther Konsalik war der meistgelesene deutsche Schriftsteller der Nachkriegszeit. Seine 155 Bücher wurden in 42 Sprachen übersetzt und erreichten eine Auflage von 83 Millionen Exemplaren. Viele seiner Werke wurden verfilmt.
Heinz Günther Konsalik wurde am 28.5.1921 in Köln geboren. Nach eigenen Angaben entstammte er einem alten sächsischen Adelsgeschlecht, das seinen Titel im Wilhelminischen Zeitalter abgelegt hatte. Nach dem Studium der Medizin, Theaterwissenschaften und Literaturgeschichte in Köln, München und Wien mit dem Ziel, Dramaturg zu werden, fungierte er im Zweiten Weltkrieg als Kriegsberichterstatter in Frankreich und an der russischen Ostfront. Dort wurde er verwundet und wurde anschließend in der Truppenbetreuung eingesetzt. Nach 1945 arbeitete er zunächst als Dramaturg, Journalist, Lektor und Redakteur. Seit 1951 war er als freier Schriftsteller tätig.
Er selbst nannte sich „Volksschriftsteller" und hatte für die Literaturkritiker, die stets auf Distanz zu ihm blieben und an seiner „Trivialliteratur" kein gutes Haar ließen, nur Verachtung übrig. Der Erfolg gab ihm recht. Seine publizistische Bilanz sicherte ihm einen Platz in der deutschen Literaturgeschichte. Er war unendlich fleißig, veröffentlichte jährlich bis zu vier Bücher und blieb sich stets selbst gegen alle Kritik treu.
Sein erster Verkaufserfolg war „Der Arzt von Stalingrad", der 1956 erschien und mit über vier Millionen verkaufter Exemplare zum meistgelesenen deutschen Roman der Nachkriegszeit wurde. Die Verfilmung mit O. E. Hasse (1903-1978), Mario Adorf (geboren 1930) und Vera Tschechowa (geboren 1940) kam noch im selben Jahr in die Kinos. In all seinen folgenden Romanen verarbeitete er zumeist Aspekte von Arzt-, Abenteuer-, Kriegs-, Zeit- und Liebesgeschichten sowie eigene Erfahrungen aus dem Russlandfeldzug. Ihre Botschaft trägt meist ausgesprochen national-konservative Züge. Aber er wollte auch die Menschen aus ihrem tristen Alltagsleben herausholen, wie er selber sagte, ihre Sehnsüchte nach Weite und Abenteuern, nach Liebe erfüllen. In den 1990er Jahren griff er verstärkt aktuelle Themen, Probleme und Skandale auf, die in der Tagespresse diskutiert wurden, wie die Vernichtung des Regenwaldes, die Öl-Kartelle, den AIDS-Skandal beim Handel mit HIV-verseuchten Blutkonserven, Plutoniumschmuggel, die Gefahren des Personenverkehrs oder der Modedroge Ecstasy. Nach seiner Überzeugung waren seine Bücher über edelmütige Ärzte, heißblütige Russinnen und grausame Militärs „ein weit wichtigerer Beitrag gegen den Irrsinn des Krieges und für die Völkerverständigung, als manch abgehobenes Werk elitärer Schriftsteller oder gar hehre Reden eitler Politiker".
Nachdem er sich 1988 von seiner Frau, der Mutter seiner beiden Töchter, getrennt hatte, verlegte er seinen Wohnsitz von Aegidienberg (Stadtteil von Bad Honnef am Rhein), nach Salzburg, wo er bis zu seinem Tode mit der 44 Jahre jüngeren Chinesin Ke Gao zusammen lebte. Sein letztes großes Werk, eine mehrere Jahrhunderte umspannende russische Trilogie, für die er mehr als 30 Jahre recherchiert hatte, konnte er nicht mehr vollenden.
Heinz Günther Konsalik starb am 2.10.1999 in Salzburg an einem Schlaganfall. Er wurde auf dem Friedhof Melaten in Köln beigesetzt.
Werke (Auswahl)
Der Arzt von Stalingrad (1958).
Der Herr der zerstörten Seele (1997).
Das Bernsteinzimmer (1988).
Das Regenwald-Komplott (1990).
Frauenbatallon (1981).
Liebesnächte in der Taiga (1966).
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Steinhausen, Erika, Heinz Günther Konsalik, in: Internetportal Rheinische Geschichte, abgerufen unter: https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/heinz-guenther-konsalik/DE-2086/lido/582197e676d017.38021287 (abgerufen am 05.12.2024)