Literaturschau Stehkämper, Hugo/Dietmar, Carl, Köln im Hochmittelalter 1074/75-1288 (Geschichte der Stadt Köln Bd. 3), Köln 2016 In Köln geht es manchmal so zu: Einer hat eine Idee und die anderen finden diese Idee toll. „Lass uns das machen“, sagen sie. Aber es soll nun nicht irgendwas gemacht werden, es soll schon was Besonderes sein: am größten, am schönsten, am besten. Das bedeutet natürlich auch am teuersten. „Macht nix, wir kriegen das schon hin“, sagen sie und wirklich: Sie bekommen die Anfangsfinanzierung auf die Beine gestellt, finden eine gute Truppe, die den Plan umsetzen soll und legen los. Erste Ergebnisse kann man rasch bewundern, größer und schöner als alles bisher Dagewesene. Köln und die Welt sind begeistert.
Thema Siegburger Reform Das richtige Verhältnis zwischen Welt und Spiritualität war schon immer ein Thema für das christliche Mönchtum. Weltlicher Schutz und ausreichende wirtschaftliche Fundierung waren erwünscht, nicht hingegen säkulare Einflussnahme auf das Leben hinter den Klostermauern. Eine zunehmende Verweltlichung beziehungsweise laikale Einmischung in Klosterangelegenheiten und ein Nachlassen der monastischen Disziplin ließen daher Anfang des 10. Jahrhunderts im westlichen Europa den Ruf nach Reformen immer lauter werden.