Thema Vorgeschichte und Geschichte der Union zwischen Lutheranern und Reformierten im Rheinland Die Union der beiden großen aus der Reformation hervorgegangenen Konfessionen, der Lutheraner und der Reformierten, gehörte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu den dominierenden Themen der evangelischen Kirchengeschichte in Deutschland. Ausgelöst durch das 300. Reformationsjubiläum im Jahr 1817, kam es in vielen deutschen Bundesstaaten zu einer solchen Konfessionsvereinigung. Das Rheinland, seit 1815 Teil des preußischen Staats, zählte dabei zu den Gebieten, in denen die innerevangelische Konfessionsvereinigung von der überwiegenden Mehrheit der Theologen wie auch der Gemeindeglieder fast uneingeschränkt positiv aufgenommen wurde. Während es in anderen preußischen Provinzen neben den Unionsbefürwortern auch starke Kräfte gab, die der Union mit großem Misstrauen gegenüberstanden – insbesondere die orthodoxen Lutheraner befürchteten, dass mit der Union eine theologische Verflachung einhergehen werde –, gab es in der Rheinprovinz eine nahezu flächendeckende Zustimmung. Bezeichnend für die enorme Wertschätzung der Union in der rheinischen Provinzialkirche waren die Worte, die der spätere Generalsuperintendent Heinrich Eberts (1806-1876) auf der Kreuznacher Kreissynode des Jahres 1856 fand: Es erscheine ihm als Sache des christlichen Gewissens, als Pflicht gegen den Herrn der Kirche […], ungescheut es auszusprechen, daß, wer die Evangelische Union antaste, sie zu hindern, zu sprengen trachte, an der Zerstörung des Reiches Gottes und seines Gesalbten arbeite.
Biographie Johannes Löh Johannes Löh amtierte nicht weniger als 63 Jahre lang als lutherischer Pfarrer in vier rheinischen Kirchengemeinden. Geistesgeschichtlich zählt er zu den Theologen, die sich den Idealen der Aufklärung und des Rationalismus verpflichtet fühlten. Diese im Rheinland eher selten vertretene Spezies der „Fortschrittsmänner“ sah sich vielfältigen Anfeindungen orthodoxer wie pietistischer Kreise ausgesetzt.
Biographie Friedrich Graf zu Solms-Laubach Friedrich Graf zu Solms-Laubach war protestantischer Reichshofrat in Wien, Teilnehmer des Rastatter Kongresses und während der Befreiungskriege ab November 1813 im Hauptquartier der Verbündeten in Frankfurt im Zentralverwaltungsdepartement beschäftigt. Er nahm ohne offizielle Funktion am Wiener Kongresses beratend teil, vor allem hinsichtlich einer auf Entwürfen des preußischen Staatskanzler Hardenberg (1750–1822) basierenden deutschen Verfassung, die für den von der Mediatisierung betroffenen Standesherrn von besonderem Interesse war. 1815 wurde er erster preußischer Regierungspräsident in Köln und Oberpräsident der Provinz Jülich-Kleve-Berg. Seine Verdienste lagen vor allem darin, die Kölner wie allgemein die rheinische Bevölkerung mit der neuen preußischen Herrschaft anzufreunden.
Thema Der Kölner Arbeiterverein (1848/1849) 1848 erreichte die Selbstorganisation der bürgerlichen Demokraten einen ersten Höhepunkt in Deutschland. In Köln versammelten sich am 3. März, angeführt von dem Armenarzt Dr. Andreas Gottschalk, ungefähr 5.000 Menschen, überwiegend Handwerksgesellen in Sonntagskleidung vor dem Rathaus, um den Gemeinderat – allerdings erfolglos - zur Annahme von sechs „Forderungen des Volkes“ zu bewegen, die als Flugblätter bereits von Hand zu Hand gingen. Sie zielten vor allem auf Gesetzgebung und Verwaltung durch das Volk, allgemeines Wahlrecht, Pressefreiheit sowie „Schutz der Arbeit und Sicherstellung der menschlichen Lebensbedürfnisse für alle“.
Biographie Ernst von Bodelschwingh Ernst von Bodelschwingh, Spross einer alten westfälischen Ritterfamilie, war ein preußischer Spitzenbeamter, der in politisch schwierigen Zeiten in den preußischen Westprovinzen hohe Verwaltungsämter innehatte sowie zwischen 1842 und 1848 preußischer Staatsminister war, zunächst der Finanzen, dann des Innern.
Biographie Andreas Bräm Andreas Bräm war ein evangelischer Pfarrer in Neukirchen (heute Stadt Neukirchen-Vluyn). Er gründete den „Neukirchener Erziehungsverein“ und war einer der Väter der „Inneren Mission“, des heutigen Diakonischen Werkes im Rheinland.
Biographie Moritz August von Bethmann-Hollweg Moritz August von Bethmann-Hollweg war ein renommierter Bonner Rechtsgelehrter mit hohem politischen Einfluss und kirchlichem Engagement. Er war Begründer des Evangelischen Kirchentages und ein bedeutender Vertreter der historischen Rechtsschule.
Biographie Heinrich von Achenbach Heinrich von Achenbach entstammte der Siegener Bildungsbürgerschicht. Die Anfänge seiner Berufskarriere lagen im rheinisch-westfälischen Raum. Acht Jahre lang war er Justitiar im Rheinischen Oberbergamt in Bonn, bevor er zu höheren Ämtern nach Berlin berufen wurde.
Biographie Friedrich Nieden Friedrich Nieden war ein evangelischer Pfarrer, der von der Synode der preußischen Provinz Rheinland zu ihrem Präses gewählt und nach zwölf Jahren in diesem Amt vom Evangelischen Oberkirchenrat in Berlin zum Generalsuperintendenten der Rheinprovinz ernannt wurde. Als rheinischer Präses nahm er wesentlichen Einfluß auf die Beratungen zum Erlass einer Synodalordnung, die Beteiligung von Laien in der Kirche.
Biographie August Theodor Christlieb August Theodor Christlieb war evangelischer Pfarrer, Professor für evangelische Theologie mit dem Schwerpunkt systematische und praktische Theologie an der Universität Bonn und Universitätsprediger.