Thema Lepra und Leprosorien in den Rheinlanden Die Lepra lässt sich bereits seit der Antike im östlichen Mittelmeerraum nachweisen; sie gilt als eine der ältesten Seuchen der Menschheitsgeschichte. Zugleich ist sie auch eine Krankheit mit erheblichen rechtlichen und sozialen Folgen für die Betroffenen. Schon in dem Synonym "Aussatz" zeigt sich dies deutlich; denn die Absonderung der Erkrankten charakterisierte deren Sonderstatus in der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Lebenswelt. Leprakranke lebten deshalb bis zum Erlöschen der Krankheit in Mitteleuropa zu Beginn des 18. Jahrhunderts in Leprosorien, die auch Siechenhäuser genannt wurden.
Thema Die Katholische Kirche und der Wohnungsbau in Köln 1932–1965 Am 29.11.1895 kamen in der Gastwirtschaft Wissdorf, dem Versammlungslokal des Christlichen Handwerker- und Arbeitervereins in Köln-Nippes, einige Honoratioren zusammen, um die Köln-Nippeser Bau- und Spargenossenschaft zu gründen. Zu dieser Versammlung hatte Heinrich Enshoff, Kaplan der katholischen Pfarrkirche St. Marien, eingeladen, von dem die Initiative zur Gründung dieser ältesten Kölner Baugenossenschaft ausgegangen war. Enshoff, Präses des genannten Christlichen Handwerker- und Arbeitervereins, wurde mit einem weiteren katholischen Geistlichen in den Gründungsvorstand der Genossenschaft gewählt. Nur wenige Monate später, am 8.5.1865, wurde, wiederum durch einen katholischen Geistlichen, Rektor Philipp Schlick, die Wohnungsgenossenschaft im Gesellenhospitium gegründet. Schlick war wie Enshoff Präses eines Gesellenvereins und einige Jahre zuvor ebenfalls Kaplan im Kölner Arbeiterviertel Nippes. Die beiden Geistlichen dürften bei ihrer Tätigkeit als Kapläne wichtige Eindrücke von der sozialen Lage der Arbeiter und deren Wohnungsproblemen bekommen haben.