Beschreibung

Der Gleisbauarbeiter Adam Löhr (12.9.1889-22.1.1938) engagierte sich auch nach dem Anschluss des Saarlandes an das Deutsche Reich weiterhin gegen den Nationalsozialismus. Seit den ausgehenden zwanziger Jahren hatte er zu den führenden Personen der kommunisitischen Bewegung in Heiligenwald gehört. Nach dem Sieg der Deutschen Front emigrierte er für ein paar Tage nach Forbach, kehrte dann jedoch wieder zurück, da ihm seine Frau nicht ins Exil folgen wollte. Seit 1936 exisitierte in Merchweiler und Heiligenwald eine KP-Organisation, die Gegenpropaganda zum Spanienkonflikt betrieb. Die ehemaligen Gegner des Anschlusses trafen sich meist in der Wirtschaft von Alt-Steigerhaus, um zu debattieren oder die Wanderung auf dem "Philosophenweg", einen nahegelegenen Waldpfad, mit politischen Gesprächen verbinden. Auch die Gestapo erfuhr von den Treffen der ehemaligen Funktionäre. Die Stapo-Stelle Saarbrücken beklagte jedoch im gleichen Zug, dass sich der Nachweis einer illegalen Tätigkeit nicht erbringen lasse. Als die Gruppe - darunter angeblich auch Adam Löhr - in der Nacht zum 12.9.1936 eine rote Fahne hisste, änderte sich die Situation schlagartig. Adam Löhr wurde am 24.9.1936 "wegen Gefährdung der öffentlichen Sicherheit" in Schutzhaft genommen und in das Saarbrücker Lerchesflur-Gefängnis eingeliefert. Zu einem Verfahren vor dem Volksgerichtshof kam es mangels Beweisen nicht. Dennoch wurde Löhr am 24.12. in das KZ Lichterfelde (Nebenlager von Sachsenhausen) deportiert, wo er am 22.1.1938 verstarb.

Quellen

LA Saar LEA 12371

Literatur

Mallmann, Klaus-Michael/Paul, Gerhard, Das zersplitterte Nein. Saarländer gegen Hitler, Bonn 1989, S. 161-164.

Sicherheit: belegt