Beschreibung

Anni Konetzka (geborene Stein, geboren 1893) war Kommunistin und ließ ihre Kinder vor 1935 in eine französische Schule gehen. Ihr Mann Jakob Jonkowsky (gestorben 1939) war Ausländer. Er verlor seine Stelle in Heinitz, die Familie die dazugehörende Grubenwohnung. Er musste fortan in der Grube König arbeiten. In ihrer Not wandte Anni Konetzka sich an das Winterhilfswerk. Dort erhielt sie keine Hilfe, weil ihr Ehemann kein Deutscher war. 1939 wurde er interniert, bald aber krank entlassen. Kurz darauf starb er. Sie bekam Arbeit bei der Firma Menesa. Dort arbeitete auch Gertrud Christmann, die öfters einem französischen Kriegsgefangenen Lebensmittel und Zigaretten zusteckte. Jemand meldete dies der Betriebsleitung, die Christmann in ihr Büro kommen ließ. Anni Konetzka hörte Schreie aus dem Büro. Im Waschraum der Firma, wo 30-40 Frauen anwesend waren, hielt sie öffentlich eine Ansprache gegen die Gewaltanwendung durch das Nazisystem. Eine Kollegin, Frau Koch, versuchte, sie am Weiterreden zu hindern, indem sie ihr den Mund zuhielt und sie warnte. Kurze Zeit später wurde sie zusammen mit Gertrud Christmann zur Betriebsleitung gerufen. Beide Frauen flohen aus der Firma. Auf dem Schwarzen Brett wurden sie wegen Feindbegünstigung angeprangert, Christmann mit KZ gedroht. Konetzka erhielt am 22.03.1942 die Entlassung und musste sich drei Monate unter Polizeiaufsicht begeben. Christmann kam in ein Eisenwerk in Neunkirchen.

Quellen

LA Saar LEA 17035

Sicherheit: belegt