Beschreibung

Der Bauarbeiter Peter Krämer (geboren am 1.2.1901) aus Bad Hönnigen am Rhein, der mehrfach u.a. wegen Diebstahl, Hehlerei und gefährlicher Körperverletzung vorbestraft und bis 1.1.1934 Mitglied des Stahlhelms war, arbeitete seit 1.12.1934 als Vorarbeiter einer Baufirma bei einem Festungspionierstab auf der Kanalinsel Jersey. Als ein Kollege an Heiligabend 1941 ein von der Baufirma gestiftetes Hitlerbild aufhängen wollte, kommentierte Krämer dies mit den Worten: "Laß den Dreck von der Wand, die Sachen findet man genug am Misthaufen." Als ein weiterer Kollege, der Betonarbeiter Faßbender, am 2. Weihnachtstag äußerte, das Bild gefalle ihm und er möchte auch eines haben, sagte Krämer: "Geh‘ raus, auf dem Misthaufen kannst Du genug finden." Krämer wurde von drei Kollegen, dem Hilfspolier Johann Schumacher, dem Bauarbeiter Philipp Boecker und dem Betonarbeiter Heinrich Faßbender, denunziert. Vom 14. März bis 6. Juli 1942 saß Krämer in Koblenz in Untersuchungshaft. In der Verhandlung bestritt Krämer die Vorwürfe nicht, betonte jedoch, er könne sich nicht daran erinnern. Obwohl Krämer nach einem Unfall vor 20 Jahren, bei dem ihm eine Eisenplatte auf den Kopf gefallen war, mehrfach wegen hysterischer Anfälle in Heil- und Pflegeanstalten behandelt worden war und seitdem über Gedächtnisstörungen litt, wurde er vor Gericht für voll verantwortlich für seine Aussagen erklärt. Am 13. Oktober 1942 verurteilte ihn das Sondergericht zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahr.

Quellen

LHAK 584,1, Nr. 2319

Sicherheit: belegt