Beschreibung

Die Familie Müller bestand aus dem nichtjüdischen Ehemann Ferdinand und der Jüdin Franziska (geborene Jülich, geboren 1896) sowie einem Sohn und der Tochter Christa. Vater und Sohn wurden am 11.5.1944 dienstverpflichtet und mussten bis zum 4.3.1945 in Nordfrankreich, Belgien, Luxemburg und Deutschland arbeiten. Die Mutter konnte bis September 1944 bei einem Schneider in Euskirchen arbeiten. Am 11.9.1944 warnte der Bürgermeister von Bad Münstereifel Franziska Müller vor dem Abtransport am nächsten Tag. Die Frau fühlte sich aber unfähig, zu flüchten, so dass sie mit ihrer Tochter in das Sammellager Köln-Müngersdorf gebracht wurde. Dort wurde die Mutter einem Transport in das Konzentrationslager Theresienstadt zugewiesen, die Tochter einer Zwangsarbeit. Jetzt ergriff die Tochter die Initiative, riss ihre Mutter aus der Reihe und beide flüchteten. Obwohl auf sie geschossen wurde, konnten sie entkommen. Sie verbargen sich schließlich bis Kriegsende in einem Kloster im Saargebiet.

Literatur

Arntz, Hans-Dieter, Judenverfolgung und Fluchthilfe im deutsch-belgischen Grenzgebiet. Kreisgebiet Schleiden, Euskirchen, Monschau, Aachen und Eupen/Malmedy, Euskirchen 1990, S. 683-685.

Sicherheit: belegt