Beschreibung

Der katholische Pfarrer Anton Cordie aus Wißmannsdorf (geboren am 18.12.1872) war vor 1933 stark engagiert in der Zentrumspartei, u.a. als Wahlkampfredner, und eng befreundet mit Prälat Ludwig Kaas. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde er zurückhaltender, brachte seine ablehnende Haltung gegenüber dem NS-Regime aber immer wieder in versteckten Angriffen in seinen Predigten zum Ausdruck. Er nahm gegen den führenden Ideologen der NSDAP Alfred Rosenberg (1893-1946) und sein Werk "Mythus des XX. Jahrhunderts" Stellung und bezeichnete die "aufgezwungene NS-Presse" als "Gift". Zu den Schulungslagern äußerte er: "Ist das kein Kommunismus?" und ließ innerhalb seiner Pfarrei einen Seelsorgebrief mit dem Titel "Es brennt in der Schule" verteilen. Zwei Verfahren wurden daher gegen ihn eingeleitet, die jedoch aufgrund des Straffreiheitsgesetzes vom 30.4.1938 wieder eingestellt wurden.

Quellen

LHAK 584,1, Nr. 119

Sicherheit: belegt