Beschreibung

Die Hilfsarbeiterin Else Merkel (22.9.1905-7.8.1990), geborene Schommer, engagierte sich auch nach dem Anschluss des Saarlandes an das Deutsche Reich für die illegale KPD. Ihr Ehemann Karl Merkel (20.1.1903-27.7.1937) gehörte vor dem Anschluss zum Führungspersonal des RFB und zum näheren Umfeld Otto Niebergalls. Else unterstützte ihren Mann im Abstimmungskampf, der auf einer Geheimsitzung der KP-Bezirksleitung im Saarbrücker "Stiefel" am 24.1.1935 noch Parolen wie "Bei den Massen bleiben!" propagierte. Dennoch musste Karl Merkel noch vor den Rückgliederungsfeiern am 1.3.1935 nach Frankreich emigrieren. Wegen ihres zehnjährigen Sohnes Heinz blieb Else Merkel in Saarbrücken zurück. Mit ihrem Mann hatte sie vereinbart, jedem zu erzählen, dass sie sich scheiden lassen wolle. Im Sommer erklärte sich Else Merkel bereit, die Angehörigen festgenommener Kommunisten mit Geldern der Roten Hilfe zu versorgen. Das Geld transportierte sie in einer Tasche mit doppeltem Boden, in der sie auch diverse Flugblätter mit sich führte, um diese bei Gelegenheit zu verteilen. Erst im März 1936 wurde Merkel vorübergehend festgenommen, nachdem sie von der Frau eines inhaftierten Funktionärs denunziert worden war. Da es zunächst bei einem Verhör belassen wurde, emigrierte sie wenige Tage später ebenfalls nach Forbach.

Quellen

LA Saar LEA 12429

Literatur

Mallmann, Klaus-Michael/Paul, Gerhard, Das zersplitterte Nein. Saarländer gegen Hitler, Bonn 1989, S. 182-186.

Sicherheit: belegt