Beschreibung

Ernst Moritz Roth (31.1.1902-12.3.1945) wurde 1936 an das St. Elisabeth-Krankenhaus in Bonn versetzt, da er während seiner vorherigen Tätigkeit als Vikar der Pfarrgemeinde St. Laurentius in Dattenfeld mehrfach öffentlich Kritik am Nationalsozialismus geäußert hatte und mit den NS-Behörden in ständigem Konflikt stand. Doch auch hier widersetze er sich dem Regime, indem er den befreundeten jüdischen Arzt Kurt Georg Leichtentritt taufte, um ihn - in Unkenntnis der rasseideologischen Stoßrichtung des NS-Regimes - vor möglicher Verfolgung zu retten. Die verschärften Repressalien gegen Juden ließen Roth 1936 dann doch nach einer Fluchtmöglichkeit für Leichentritt suchen: Roth und seine Familie halfen ihm unter anderem mit finanziellen Mitteln bei der Auswanderung nach New York, wo Leichtentritt eine kleine Arztpraxis eröffnen konnte.

Literatur

Floer, Bernd, Kollektiver Widerstand gegen den Nationalsozialismus aus dörflich-katholischem Milieu im Erzbistum Köln: Ein Fallbeispiel aus dem Jahre 1935, München 2008. Hundhausen, Emil, Ernst Moritz Roth als Vikar und Gegner des Dritten Reichs, Windeck 1979. Moll, Helmut (Hrsg.), Zeugen für Christus. Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts, Paderborn 1999. Priester unter Hitlers Terror. Eine biographische und statistische Erhebung, bearb. von Ulrich von Hehl/Christoph Kösters u.a., 4. durchgesehene und ergänzte Auflage, Paderborn u.a. 1998, S. 781. Siering Theo/ Hans Steger, Ernst Moritz Roth 1902-1945, Bonn 1978. Zimmermann, Rainer: Die Kunst der verschollenen Generation: deutsche Malerei des expressiven Realismus von 1925 bis 1975, Düsseldorf/Wien 1980.

Sicherheit: belegt