Beschreibung
Der Musiker Fritz Garbe (geb. am 14.09.1910 in Nienstedt) schimpfte am 06.05.1937 in der Straßenbahn in Krefeld über die SA, der er selbst im Musikzug angehörte: "Heute ist alles Scheisse. Die ganze SA ist Scheisse. [...] Der ganze Kram ist der größte Blödsinn. Sobald als möglich gehe ich wieder ins Ausland. [...]." Dabei kritisierte er zusätzlich lautstark in Anwesenheit anderer Fahrgäste, dass eine Mitgliedschaft in der SA für seine musikalische Tätigkeit alternativlos und ein Auslandsaufenthalt zurzeit nicht möglich sei. Nachdem er am 01.04.1937 als SA-Anwärter beigetreten war, wurde er bereits am 12.05.1937 wegen Vergehens gegen das Heimtückegesetz inhaftiert. In seinen Aussagen stritt er die Beschuldigungen ab und gab an, betrunken gewesen zu sein. Schließlich wurde er am 28.10.1937 vom Sondergericht in Düsseldorf zu einer fünfmonatigen Haftstrafe verurteilt, die jedoch wegen der Untersuchungshaft als verbüßt angesehen worden ist.
Quellen/Literatur
LAV NRW R, Gerichte Rep. 114, Nr. 1100